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|ᴊɪʜᴏᴏɴ
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Recht früh stehe ich auf und richte mich etwas ansehnlicher her, um mit meinen Eltern zu frühstücken, die man bereits beim Kochen hören kann. Als ich dazu stoße, darf ich lediglich etwas Obst klein schneiden und mich um die Getränke kümmern.

,,Jihoon, brauchst du das Auto, wenn ihr zum Strand fahrt?", fragt meine Mutter, kaum sitzen wir an Esstisch. ,,Und hast du auch einen Koffer, der groß genug ist? Zwei Wochen seid ihr weg, nicht wahr?" ,,Mh, Jiwon fährt und ich nehme einfach den schwarzen Koffer von Appa. Der sollte groß genug sein.", murmel ich, während ich etwas von dem Rührei auf meinen Teller tue. ,,Und seid ihr euch jetzt sicher, dass ihr nur zu dritt fahrt? Ich habe gehört, dass Jiwon und Dohyun beide in Kontakt zu Mädchen stehen." ,,Wie sieht es eigentlich bei dir aus?", fragt mein Vater gleich, bevor ich meiner Mutter antworten kann und legt sein Handy zur Seite. ,,Hast du Interesse an einem Jungen? Vielleicht jemand aus dem Institut oder der Junge der hier war?" ,,Mhh Appa...", murmel ich leise und beiße mir leicht auf die Lippe. ,,Yejun, der Junge der hier war, ist wirklich sehr nett und ich habe auch irgendwie Interesse an ihm, aber ich weiß nicht mal, ob er schwul oder an Jungen interessiert ist.", zucke ich dann ehrlicher Weise mit der Schultern und schiebe eine ordentliche Portion des Essens in meinen Mund. ,,Ich würde ihn ganz offen drauf ansprechen.", nickt meine Mutter entschlossen. ,,Wenn er sich auch gut mit Jiwon und Dohyun versteht, kann er ja mit in den Urlaub - du weißt ja, dass ihr nur für euer Essen selbst bezahlen sollt." ,,Ich glaube nicht, dass ich einfach jemanden einladen sollte.", schüttel ich schnell meinen Kopf, wobei ich den Gedanken an sich ganz schön finde. Aber was erlaube ich mir da eigentlich? Ich kenne ihn gar nicht! Ich kann nicht einfach einen fremden Jungen mit in den Urlaub nehmen wollen, nur weil ich ihn süß finde! So läuft das nicht. So funktioniert Freundschaft nicht, genauso wenig wie Liebe es tut.

Tatsächlich aber klopft mein Herz unfassbar wild gegen meine Brust, als ich später mitten im Supermarkt durch Zufall Yejun's Haarschopf entdecke. Ich schlucke schwer und bin für einen Moment wie erstarrt und kann meine Blick kaum von dem Jungen abwenden.

,,Mein Bruder hat es dir wohl angetan, mh?"

Erschrocken zucke ich zusammen und sehe zu Baekho, der sich grinsend an meine Schulter lehnt. ,,Mhh, er hat schon einen gewissen Charme. Ich könnte verstehen, wenn du auf ihn steht und du scheinst mir vernünftig-" ,,Auf ihn stehen?", frage ich zögerlich und bin nun wirklich unsicher, wie ich das deuten kann. ,,Naja so unter uns...-", lacht er verschmitzt, ,,Ich bin ganz gut mit Jiwon's älterem Bruder befreundet und er hat mir erzählt, dass du homosexuell bist und ich lieber ein Auge darauf haben sollte, wie du mit meinen kleinen Bruder umgehst." Mein Herz wird schwer und unsicher nickend senke ich meinen Blick. ,,Ich- Es tut mir leid, ich kann mein Interesse nicht definieren und möchte nicht-" ,,Stopp, dass will ich auch gar nicht. Ihr sollt euch in Ruhe kennenlernen.", lächelt er und schlägt leicht auf meinen Rücken, bevor er mich ungefragt langsam in die Richtung des Jungen zieht. ,,Du kannst gerne bei zu Mittag essen.", sagt er, ,,Yejun hat da sicher nichts gegen." ,,Wogegen?", erklingt die helle, klare Stimme und mit einem mal sieht der Junge zu uns. ,,Jihoon?" ,,Hey.", lächel ich unsicher, doch das aufrichtige Lächeln meines Gegenübers erwärmt mein Herz sogleich. ,,Ich habe deine Bekanntschaft zum Mittagessen eingeladen.", lächelt Baekho, ,,Zumindest wenn das für dich in Ordnung ist." ,,Natürlich.", nickt er begeistert und zufrieden nickt Baekho mir zu. ,,Ich bringe dann die Einkäufe nach Hause und komme vorbei, wenn das in Ordnung ist." ,,Soll ich dich begleiten?", fragt Yejun leise und kommt mir noch einen Schritt näher. Mein Blick gleitet noch während er spricht auf seine plumpen Lippen, sodass ich so abgelenkt bin, das ich einfach nicke und wir schon wenig später nebeneinander Richtung meines Hauses laufen. Wie geplant ist das aber nur ein Zwischenstopp, ehe wir die andere Richtung einschlagen und langsam zu dem Kleineren nach Hause gehen. Er erzählt mir ganz aufgeregt von dem neuen Hasen seiner Cousine, den er heute morgen streicheln und füttern durfte, als er sie besucht hat. Dabei ist er so erfreut, dass er kaum auf die Umgebung achtet und ich alleine aus purer Angst, ihm könnte so etwas passieren, seine Hand ergreife und ihn ein bisschen in der Spur halte. Er erzählt aber einfach weiter von dem weichen weißen Fell, bis er auf einmal, völlig ohne Zusammenhang, auf das Thema Blumen zu sprechen kommt, wo auch ich lediglich kurz kommentiere. Ich habe keine Ahnung von sowas und genieße eher still die Begeisterung, die er auch hier in seiner Stimme trägt.

Erst vor der Haustür verstummt er und schließt die Tür mit einem Lächeln auf. ,,Oh warte, pass auf, da sind Schuhe.", sage ich schnell und ziehe ihn noch zur Seite, bevor er richtig in den Flur treten kann. Er knallt zum Glück nicht allzu fest gegen meinen Oberkörper und fängt sich ab, in dem er seine Hände an meine Hüfte krallt. ,,Oh- danke.", murmelt er leise. Vorischtig streift er sich seine Schuhe ab und stellt sie, so wie meine, in den Schrank. ,,Hyung, wo bist du?", ruft er dann und geht vorsichtig etwas weiter ins Haus, wobei er eher über den Boden schlürft um keine anderen Gegenstände zu übersehen.

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the light in my eyes ❁ུ۪۪Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt