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|ᴊɪʜᴏᴏɴ
|⸙⸙⸙

Der Kofferraum ist gut gefüllt, als wir am Abend vor meiner Haustür abgesetzt werden. Mir selbst gehören aber nur zwei, eher kleine Tüten und Yejun mit seinen vier Tüten hat in Gegensatz zu den anderen beiden auch so gut wie gar nichts gekauft. ,,Wir sind in einer Stunde wieder da!", ruft Dohyun, als sie kurz darauf davon brausen und prüfend sehe ich nochmal zu dem Jüngeren. ,,Ist das denn wirklich in Ordnung für dich?" ,,Ja natürlich. Ich habe doch gesagt, dass wir uns einfach die Fassung für Blinde angucken." ,,Ist gut.", nicke ich erleichtert. Ich will wirklich gar nicht, dass er sich unwohl fühlt. ,,Lass uns rein.", dirigiere ich ihn.

Wir stellen unsere neuen Sachen schnell in meinem Zimmer ab und müde gähnend wirft Yejun sich auf mein Bett. ,,Möchtest du etwas trinken?", frage ich und lehne mich vorsichtig über den Jüngeren. Langsam ziehe ich ihm die Brille von der Nase und streiche durch seine schönen, weichen Haare. ,,Mh-hm.", nickt er leicht, zieht mich aber, nochmals gähnend, in seine Arme. ,,Ich glaube ich will aber erst noch einen Moment so liegen.", nuschelt er sogleich gegen meine Brust. Mein Herzschlag verdoppelt sich, doch ich fahre weiter ruhig über seinen Haarschopf. ,,Wenn du einschläfst, sage ich den anderen beiden ab.", flüstert ich zudem. Wenn er kaputt ist soll er sich schließlich Ruhe gönnen. Statt das aber zu akzeptieren, steht er schneller wieder auf die Beinen, als ich gucken kann. ,,Nein! Ich will so gerne mit euch einen Film gucken! Ich– Ich würde mich nur umziehen wollen." ,,Willst du den Jogginganzug haben? Ich hole ihn dir schnell.", schlage ich vor und nickend rückt Jun ein Stück zur Seite. Recht schnell entkleidet er sich bis auf die Boxershorts und Socken und lässt sich von mir sowohl den grauen Hoodie, als auch die Jogginghose anziehen. ,,Besser?", frage ich leise, noch während ich vor ihm hocke, und ziehe ihn vorsichtig die Kapuze über den Kopf. Wie süß er aussieht. Total unschuldig.

Wie gerne ich ihn doch die Nacht über – eigentlich für immer – hier behalten würden.

,,Ja, besser.", nickt er lächelnd und legt seine Hände zufrieden an meine Wangen. ,,Hyung, darf ich dich etwas verrücktes fragen?", murmelt er dann eher unsicher und legt seine Kopf leicht schief. ,,Kommt drauf an. Wie verrückt ist es denn?", spaße ich, denn wenn wir ehrlich sind, könnte er mich eigentlich alles mögliche fragen.

,,Darf ich dich küssen?"

,,Was?", hauche ich. Mein Herz bleibt stehen. Ich bin bin geschockt, dass ich erst einen Moment später von puren Glücksgefühlen überrumpelt werde und nur noch gerade so einen Freundenschrei unterdrücken kann. Aufgeregt atme ich aus, nicke aber ganz deutlich, was er an seinen Händen spürt. Ihn küssen klingt nach einem Traum, der gerade Wirklichkeit wird. Vorischtig lehne ich meine Stirn an seine. ,,Du willst mich küssen.", wiederhole ich glücklich, während ich eine Hand über seinen Oberkörper wandern lasse, bevor ich sie an seiner Taille ablege. ,,J–Ja.", haucht er nun auch sichtlich nervös und vergräbt seine Finger in meinen Haaren, um etwas mehr Halt zu finden. ,,Du hast ja keine Ahnung, wie glücklich du mich damit machst.", seufze ich zufrieden und lehne meine Stirn kurz an seine, bevor ich meine Lippen nervös ausatmend über seine streifen lasse. Der Jüngere zuckt leicht, zieht mich aber gleich etwas ungeduldiger näher, sodass unsere Lippen zu einem Kuss aufeinander prallen. Überrascht atme ich aus, lehne mich aber gleich mit voller Leidenschaft gegen ihn. Meine Augen schließe ich automatisch und aus dem Affekt heraus, drücke ich ihn sanft nach hinten, sodass er seinen Rücken wieder auf mein Bett ablegen kann. Ohne sexuellem Hintergedanken klettere ich über ihn und lasse meine freie Hand seinen Oberschenkel umfasse. Er grinst schüchtern und erwidert meine genussvollen, wenn auch noch zurückhaltenden Bewegungen. Ganz leicht zieht er sogar an meinen Haaren und löst ein unglaubliches Kribbeln aus.

,,Nochmal.", haucht er schwer atmend, als wir uns vor Sauerstoffmangel voneinander entfernen und nur noch unsere Nasenspitzen in Kontakt zu einander stehen. Das lasse ich mir natürlich nicht zwei man sagen und lehne mich gleich nochmal runter. Wieder habe ich das Gefühl, mein Körper explodiert vor Glück und nun etwas mutiger drückt Yejun sich von unten an mich. Auch ich wage einen weiteren Schritt und fahre vorsichtig unter den Stoff des Hoodies, um seine weiche Haut erfühlen zu können.

,,Nochmal.", bitte ich dieses mal, doch werde erst auf den Rücken gedreht, bevor ich einen Zustimmung bekomme. Sein zarter Körper nimmt auf meinen Becken Platz. Sein Lächeln und die nun dunkler verfärbten Lippen ziehen mich in einen Bann. Bittend kneife ich in seinen Oberschenkel, sodass er sich kichernd zu mir runter beugt. Unsere Lippen tanzen regelrecht miteinander und für einen langen Augenblick versinke ich erneut in einer Traumwelt. Jede Sekunde, in der wir noch genügend Sauerstoff für leidenschaftliche, aber irgendwie auch auch unschuldige Küsse übrig haben, wird genossen.

,,Jun, bist du schwul oder...–" ,,Pan.", haucht er leise und lehnt wieder sich an meine Brust, die sich schwer hebt und senkt. Ich nicke angestrengt ausatmend. ,,Aber du magst mich?" ,,I–Ich hätte sonst doch nicht nach einem– mehreren Küssen gefragt.", gesteht er und bekommt ganz rote Wangen. ,,Ich mag dich auch.", murmel ich und drücke ihn ganz fest an mich, ,,Sehr." Ungläubig starre ich an die Decke und beiße mir auf die Lippe. Ich habe ich geküsst! Und es hat sich verdammt gut angefühlt!

⸙⸙⸙|

the light in my eyes ❁ུ۪۪Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt