10. Kapitel

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Ich versuchte mich zu befreien aber der Griff um meinen Arm verstärkte sich dadurch nur nochmehr. Ich wandt eine Übung an, die mir gestern beigebracht wurde, die ich aber nicht wirklich gemeistert hatte. Ich rollte mich ein und ließ mich mit dem Oberkörper nach vorn fallen, ich merkte wie mein Gegner überrascht die Luft einzog und über meinen Oberkörper rollte und auf den Boden vor mir knallte. Jetzt sah ich meinen Gegner vor mir auf dem Boden liegen, ich erkannte ihn, es war jemand aus dem Training. Seine braunen Haare waren zerzaust, als wäre er gerade aufgestanden. Seine braunen Augen waren überrascht auf mich gerichtet. Ich half ihm auf:„Liam? Was soll das?" Er schlug den ganzen Dreck von der Hose, dann richtete er sich auf:„Ich wollte fragen wo du hin willst! Also?" Ich verschränkte die Arme vor der Brust und verlagerte mein Gewicht auf die linke Seite:„Marco hat dich geschickt hab ich Recht?", er antwortete nicht sonder schaute stur auf den Boden, also fuhr ich fort,:„Du kannst ihm sagen das ich keinen Leibwächter brauche. Wenn er was von mir wissen will soll er selbst kommen und niemanden hinter mir herschicken! Aber gut wenn es ihn interessiert, ich gehe joggen. Kannst ihm schöne Grüße ausrichten." Ich wollte gehen aber Liam hob mich hoch und schleppte mich zurück zur Academy. Ich lag über seine Schulter gebeugt und wehrte mich nicht. Denn Liam ist ein Vampir und ein Vampir der sauer ist, ist nicht gerade angenehm. Mein Ellenbogen war angewinkelt und ruhte zwischen seinen Schulterblättern, mein Kopf lag in meiner Hand. Irgendwann ließ er mich in der Bibliothek auf dem Sofa wieder runter:„Tut mir leid Angel, Marco ist mein bester Freund, ich musste ihm den Gefallen tun." Ich atmete genervt aus:„Warum behandelt er mich wie ein kleines Kind!? Ich kann gut auf mich selbst aufpassen!" Eine Stimme erklang hinter mir und es war nicht Liam:„Nein kannst du nicht! Danke Liam." Ich wurde richtig sauer, ich ging zurück zur Tür ohne mich umzudrehen, fragte ich Marco:„Könnten wir uns draußen kurz unterhalten!?" und ohne mich zu vergewissern ob er mir folgte ging ich wieder nach draußen. Ich musste nicht lange auf ihn warten, sobald die Tür zu gefallen war, schnauzte ich ihn an:„Was fällt dir ein mich wie ein Kind zu behandeln!? Ich brauche keinen Leibwächter, ich kann auf mich selbst aufpassen! Außerdem wollte ich nur joggen gehen, es war nicht nötig deinen besten Freund anzuheuern mir zu folgen, nur weil es dir nicht passt!" Marco sah sauer aus und...verletzt:„Ich versuche nur dich zu schützen!" Ich merkte wie meine Hände kribbelten:„Ich brauche keinen Beschützer!" Ich drehte mich um und joggte einfach in Richtung Wald, ich wusste das ich schneller war als er, doch kurz vor dem Wald bog ich ab, nun konnte er mich nicht mehr sehen. Mir war die Lust aufs Laufen vergangen und so lief ich unentdeckt zurück.

Nach der Dusche zog ich mir die Schuluniform an und stieg wieder auf das Halbgitter um aufs Dach zu klettern. Plötzlich erklang neben mir eine Stimme die mich erschrak, ich verlor das Gleichgewicht und fiel. Ich schloss die Augen, mir wurde heiß, als ich die Augen öffnete sah ich das ich leuchtete. Meine Schuluniform war verschwunden, stattdessen trug ich ein weißes Shirt bis zum Bauchnabel und einen weißen Rock, der bis zu den Knien ging. Ich schwebte in der Luft, ich schaute nach oben, dort wo ich gefallen war befand sich immer noch die Person die mich erschreckt hatte. Sara sah mich mit vor Schreck geweiteten Augen an, ich drehte meinen Kopf nach hinten und sah... Flügel, wunderschöne, weiße Flügel. Schnell flog ich zurück zu Sara:„Bevor du irgendwas sagst, ich wollte nur auf das Dach klettern und mich nicht umbringen." Sara konnte nur nicken, sie starrte mich immernoch an, als wäre ich von einem anderen Stern. Dann kam sie wieder zu sich und ließ nach Sir Ador rufen. Kurze Zeit später klopfte es an der Tür und als Sara öffnete stand er davor, Sir Ador sah mich an und zog überrascht die Augenbrauen hoch. Wir erzählten ihm die ganze Geschichte:„...so jetzt wissen Sie was passiert ist, aber wie verwandel ich mich wieder zurück? " Sir Ador kratzte sich am Hinterkopf:„Tja ich weiß es nicht, tut mir leid. Ich kann ihnen nur sagen, was ich gestern gesagt habe, Sie stecken voller Überraschungen. Wir können nur abwarten....oder Sie haben mir doch erzählt das meistens etwas passiert wenn Sie sich etwas wünschen." Ich sah ihn an und überlegte, dann schloss ich die Augen und wünschte mir meine Menschengestalt wieder zurück, ich öffnte sie wueder und sah das ich immer heller leuchtete, als das Licht erlosch, stand ich wieder in Schuluniform vor Sir Ador und Sara. Sara wandte much mir sofort zu als Sir Ador aus dem Zimmer war:„Das sah krass aus eben, wie du dich in einen Engel verwandelt hattest. Das müssen wir sofort den anderen erzählen. Marco wird begeistert sein!" Ich biss mir auf die Unterlippe, meine Augen füllten sich wieder mit Tränen aber ich blinzelte sie weg:„Ja lass uns die anderen suchen." Sara schien nicht zu merken das etwas mit mir nicht stimmte. Sie hüpfte hinaus, ich folgte ihr zum Speisesaal. Dort sah ich wie Nikolas, Marco, Mélodie und Liam an unserem Tisch saßen und ging hin, als ich die anderen begrüßte sah ich Marco nicht an. Er sagte ebenfalls nichts zu mir und sah mich auch nicht an. Alle merkten das etwas zwischen uns nicht stimmte und nur Nikolas und Liam wussten was los war. Sara war immer noch aufgeregt und erzählte alles:„Ich hatte Angel erschreckt und sie ist vom Halbgitter gefallen. Als sie fiel hatte sie plötzlich superhell geleuchtet und dann hatte sie Flügel und sah wunderschön aus." Marco sah mich plötzlich sehr böse an:„Was hast du überhaupt auf dem Gitter gemacht? Wolltest du dich etwa umbringen!?" Ich atmete tief ein und antwortete ihm ruhig auch wenn ich ihn lieber angeschrien hätte:„Nein ich wollte auf das Dach klettern und nachdenken. Ich stürze mich nicht extra vom Dach nur weil wir uns gestritten haben!" Die anderen vier verfolgten schweigend unserem Wortwechsel. Dann stand ich auf und verließ den Speisesaal, ich wollte gerade die Treppe nach oben gehen als ich Sara hinter mir hörte:„Hey, was ist denn los zwischen euch beiden?" Ich wollte jetzt nicht sprechen:„Sara ich erkläre es dir nachher, aber erstmal muss ich allein sein und nachdenken." Mit diesen Worten drehte ich mich um und rannte die Treppe hinauf und stürzte in mein Zimmer. Ich warf mich aufs Bett und heulte mir die Augen aus. Ich wollte nicht mehr hier sein, ich wollte nach Hause. Vielleicht würde mein Onkel mir alles erklären können, er ist schließlich der Bruder meiner Mutter. Ich wischte mir meine Tränen ab und hob den Koffer auf mein Bett und fing an meine Sachen zu packen. Ich bat Mélodie Sir Ador zu holen, ich schaute in alle Schubläden und Schränke ob ich irgendwas vergessen hatte. Schon klopfte es an der Tür, ich schlüpfte noch schnell in meine Jeans und band, beim öffnen der Tür, mir die Haare zusammen. Sir Ador sah mich überrascht an:„Sie wissen schon das das nicht ihre Schuluniform ist?" Ich setzte mich und bat Sir Ador sich ebenfalls zu setzen:„Ich weiß, deswegen wollte ich mit ihnen Reden. Ich möchte für eine Weile zu meinen Onkel ziehen, ich habe es mir gut überlegt und mein Entschluss steht fest!" Sir Ador strich sich ein paar mal übers Kinn:„Sie wissen das wir Sie außerhalb der Academy nicht beschützen können. Und Tamatoria wartet nur darauf Sie in die Hände zu bekommen!" Ich strich mir eine Haarsträhne zurück, die sich aus meinem Haargummi gelöst hatte:„Ich weiß aber vielleicht kann mein Onkel mir etwas über meine Mutter erzählen! Ich könnte meine Geschwister wiedersehen und wegen meine Kräften machen Sie sich keine Sorgen, ich werde mein Training nicht ausfallen lassen. Und das ohne das sie es merken." Sir Ador wusste nicht recht was er davon halten sollte:„Ich weiß nicht, Angel. Es wird gefährlich für Sie werden,...ich werde einige Wachen vor dem Haus ihres Onkel aufstellen. Ihre Verwandten werden nichts davon mitbekommen, aber sobald wir meinen dass Sie in Gefahr sind, werden wir Sie wieder in die Academy bringen! Sind wir uns da einig!?" Ich nickte:„Was wird dann aus ihnen wenn Tamatoria mich entdeckt?" Er seufzte:„Dann bleibt mir nichts anderes übrig als ihren Onkel und ihre Geschwister aufs Gelände einziehen zu lassen, weil Sie sicher nicht mit uns kommen werden wenn wir Sie da lassen und Tamatoria sie in die Hände bekommt." Ich lächelte, dann fiel mein Blick auf den Brief, der auf meinem Schreibtisch lag:„Sir Ador? Könnten Sie vielleicht diesen Brief Marco geben? Bitte, es ist wichtig das er ihn bekommt." Er nahm den Brief entgegen und nickte:„Ich nehme an Sie wollen sich noch von ihren Freunden verabschieden?" Ich nickte:„Danke für alles." Sir Ador nickte und schloss mich in die Arme:„Ich wünsche ihnen viel Glück. Erzählen Sie ruhig alles ihrer Familie wenn Sie es für richtig halten." Dann schloss er die Tür und die ersten Tränen brannten in meinen Augen, ich ging aus dem Zimmer und klopfte an die Tür von Sara. Kurz darauf stand sie vor der Tür, ihre Augen waren verheult:„Ich habe alles mitgehört, tut mir leid ich wollte nicht lauschen. Musst du wirklich gehen?" Ich trat ein und schloss Sara in die Arme, wir weinten Arm in Arm. Sue war meine erste beste Freundin hier an der Schule gewesen, nun werde ich sie verlassen:„Sara bitte versteh mich, ich muss versuchen etwas über meine Mutter herauszufinden und ich bleibe ja nicht für immer weg." Sara's Tränen kullerten genauso schnell wie meine, aber sie schien zu verstehen. Dann sah sie mich an:„Weiß Marco davon?" Ich wandt mich ab:„Ich habe ihm einen Brief hinterlassen, er würde mich sonst nicht gehen lassen!" Sie strich mir über die Schulter:„Ich weiß, aber Angel, ich weiß das er dich liebt und deswegen so überfürsorglich ist." Ich setzte ein trauriges Lächeln auf und nickte:„Danke." Ich nahm sie noch einmal in die Arme, dann gingen wir kurz in kein Zimmer ubd holten meinen Koffer. Ich machte einen kurzen Abstecher in den Speisesaal und in die Bibliothek, wo ich meine Freunde vermutete. Ich war froh das Marco nirgends zu sehen war. Der Abschied von allen fiel mir sehr schwer, sie begleiteten mich zum Ausgang und sahen zu wie ich in einen schwarzen Mercedes einstieg. Im Auto rief ich meinen Onkel an und sagte ihm Bescheid das ich in einer Stunde, ungefähr bei ihm sein werde. Dann kullerten noch mehr Tränen über meine Wangen. Es wurd noch nicht das Ende sein! Ich habe die Academy nicht zum letzten Mal gesehen! Ich freute mich Adrian und April wiederzusehen und natürlich meinen Onkel David.

Shadow Academy Nichts ist wie es scheintWo Geschichten leben. Entdecke jetzt