6. Kapitel

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Heute Abend war der Frühlingsball. Alle hatten frei bekommen um bei den Vorbereitungen zu helfen oder alles soweit fertig zu machen, das man am Abend nicht zu lange braucht. Sara stand in meinem Zimmer, überall hingen Kleider aus ihrem Kleiderschrank, überall standen Schuhe. Es war kein Wunder das Sara sich nicht entscheiden konnte was sie zum Ball anzog:„Mhm welches soll ich anziehen, welche Schuhe, welches Kleid?” Ich ging davon aus das die Frage an mich gerichtet war:„Du solltest das grün- schimmernde Kleid dort hinten nehmen. Dazu vielleicht die schwarzen Absatzschuhe dort.” Sara überlegte, dann sie es an. Sie sah wundervoll aus. Das Grün passte perfekt zu ihren braunen Haaren und betonte ihre hell-grünen Augen. Das Knielange Kleid saß wie angegossen. Sie betrachtete sich im Spiegel, dann drehte sie sich zu mir und zeigte mit dem Finger auf mich:„Nun bist du an der Reihe. Zeig mir mal deine Kleider.” Ich ging zum Kleiderschrank und öffnete ihn. Darin hingen sechs Kleider die ich von Sir Ador geschenkt bekommen hatte und das Sommerkleid von mir. Sara holte ein weißes, trägerloses Kleid mit einem schwarzem Band um die Hüfte heraus und hielt es an meinem Körper. Schon zog sie das nächste heraus, ein rotes Kleid mit breiten Trägern, das bis zu Hüfte eng war und dann bis zu den Knien lockerer war. Das dritte war ein schwarzes Spitzenkleid mit Ärmeln bis zu den Ellenbogen. Die anderen drei ließ sie im Schrank, da das Herbst-und Winterkleider waren. Ich stand wie eine Puppe da und ließ Sara ein Kleid nach dem anderen an meinen Körper halten. Es dauerte ewig bis sie entschied das ich das rote Kleid anprobieren soll. Ich zog mich aus, bis auf Unterwäsche stand ich zitternd da. Endlich gab Sara mit das Kleid und die Schuhe, die sie von ihrer Sammlung herausgesucht hatte. Als ich fertig war betrachtete sie mich und rieb sich die Hände, sie fädelte das schwarze Band aus dem weißem Kleid und legte es um meine Hüfte. Hinten band sie es zu einer Schleife zusammen:„Jetzt bin ich zufrieden. Die schwarzen Spangenpumps passen perfekt.” Ich vertraute auf Sara's Urteil denn ich kannte mich mit Bällen überhaupt nicht aus. Ich zog das Kleid und die Schuhe wieder aus und legte es zu Sara's ausgewählten Sachen. Sara brachte ihre restlichen Kleider und Schuhe wieder in ihr Zimmer, dann gingen wir duschen. Zurück in meinem Zimmer setzte sich Sara an meine blonden Haare. Es war schon 16:45 Uhr als sie endlich meine Frisur hingekriegt hatte. Sara hatte meine Haare zur Seite geflochten, für ihre Haare hatte ich mir eine Hochsteckfrisur mit ein paar geflochtenen Strähen ausgedacht. Ich kramte eine goldene Kette und passende Ohrringe aus meinem Schmuckkästchen und legte ihr den Schmuck an. Sara sah wunderschön aus, ihre Augen schminkte ich in einem blassen Goldton und die Wimper tuschte sie sich selbst. Plötzlich klopfte es an der Tür, ich machte auf, Mélodie stand mit Kleid, Schuhen und Schminke vor meiner Tür:„Ich dachte ich könnte mich vielleicht mit euch fertig machen?” Ich lachte und bat sie herein. Sara und ich waren immer noch im Handtuch gewickelt. Als Mélodie's Blick auf Sara's Haare fiel schrei sie auf:„Ich will auch so eine haben! Glaubst du du bekommst auch was mit meinen Haaren hin? Achja und hätt ich fast vergessen...hier das soll ich dir geben.” Sie hielt mir eine kleine Schachtel hin, ich nahm sie entgegen und sah Mélodie fragend an:„ Ich hab sie nicht aufgemacht aber sie ist von Marco!” Ich nickte und öffnete sie. In der Schachtel auf einem Samtkissen gebettet befand sich eine silberne Kette mit einem Herzanhänger. Darauf stand In Liebe gebunden. A+M. Sara machte mir sie um. Mélodie bekam eine ähnliche Frisur wie Sara, nur das ich ihre Haare so flocht das ich sie zu einem Dutt stecken konnte. Wir schlüpften in unsere Kleider und zogen unsere Schuhe an. Ich trug mir Wimperntusche, Lippgloss und wenig glitzerndes Puder, auf die Augen, auf. Schnell suchte ich kleine Silberohrstecker heraus die zur Kette passten heraus und dann konnten wir aufbrechen. In wenigen Minuten ging der Ball los, wir gingen zu dritt die Treppe hinunter. Alle Jungs, in Smoking natürlich, warteten auf ihre Begleitungen, als wir auf der Treppe standen blickten uns zahlreiche Augenpaare an. Marco wartete bereits an der untersten Treppenstufe. Mélodie verabschiedete sich von uns und lief zu Brandon, der sie zum Tanzsaal führte. Ich blickte mich nach Sara um, sie ging bereits in den Saal. So widmete ich mich wieder Marco der mir die Hand hin hielt, ich legte meine in seine und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Dann flüsterte ich ihm etwas in sein Ohr:„Danke für die Kette. Sie ist wunderschön.” Marco lächelte mich an und führte mich in den Saal. Dort spielte bereits ein Orchester den Walzer. Ich schaute Marco schief von der Seite an:„Ich muss doch nicht etwa tanzen?” Er lächelte und nickte. Das darf nicht wahr sein. Ich kann nicht tanzen! Sara saß an einem runden Tisch, der links am Rand im Saal stand, sie winkte uns heran und wir gingen zu ihr. Marco nahm einem Kellner drei Gläser Champangier ab und reichte jedem ein Glas. Weiter vorn ertönte die Stimme von Sir Ador:„Wir heißen sie herzlich Willkommen zum diesjährigen Frühlingsball. Möge das Fest beginnen.” Marco nahm meine Hand und zog mich auf die Tanzfläche, er ließ mir keine Wahl mich zu weigern. Er legte seine rechte Hand auf meine Hüfte und mit der linken nahm er meine rechte Hand und führte sie auf Kopfhöhe. Ich legte meine linke Hand auf seine Schulter und sah ihn an:„Ich habe dir eben gesagt ich kann nicht tanzen.” Er lächelte:„Vertrau mir und lass dich von mir führen.” Ich nickte und schon im nächsten Moment wirbelte er mich auf der Tanzfläche herum. Ich hatte das Gefühl zu schweben. Plötzlich gingen die Lichter aus und alle fingen an zu murmeln und zu schreien. Ein dunkles lila- Flimmern schwebte durch das Fenster, Marco stellte sich schützend vor mich und ich musste über seine Schulter schauen was dort vor sich ging. Das Flimmern wurde größer und heller, als es erlosch stand eine schöne Frau in langen dunklen Gewändern und lila Flügeln in der Mitte des Saales. Ihre langen schwarzen Haare fielen ihr über die Schulter, auf der ein schwarzer Rabe saß, Sir Ador hatte sich ihr in den Weg gestellt:„Tamatoria was willst du hier!?” Die Frau lächelte böse:„Nun mein lieber, mein kleiner Freund hier hat mir gezwitschert das du etwas hast nachdem ich schon lange suche!” Dabei zeigte sie auf ihren Vogel. Sir Ador tat als wüsste er nicht von was sie sprach:„Und was wäre das?” Sie lachte:„Ach Alric tu nicht so als wüsstest du nicht von was ich spreche, oder sollte ich lieber sagen von wem!?” Marco knurrte und verkrampfte sich. Sir Ador blieb gelassen:„Ich bin alt, hilf mir auf die Sprünge.” Tamatoria fand das nicht mehr witzig:„Ich spreche von der letzten Nachfahrin Lamira's, Angel Heatherwood!” Alle bis auf meine Freunde zogen erstaunt die Luft ein, dann drehten sich die meisten in meine Richtung und das bemerkte auch Tamatoria. Sie kam auf mich zu worauf Marco sie angriff um mich zu schützen. Soch sie schleuderte ihn zur Seite und er blieb reglos liegen.

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