14. Kapitel

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Ich stöhnte auf, ich wusste nicht wo ich war oder was passiert war. Mein ganzer Körper schmerzte, ich sah den Mann vor mir auf der Fahrerbank er war Blutüberströmt, atmete aber. Mein Blick fiel auf sein Handy, ich streckte die Hand danach aus, musste sie jedoch zurück ziehen weil ein höllischer Schmerz meinen Arm durchfuhr. Ich griff mit meinem anderen Arm danach und wählte die Nummer von Sir Ador, ich war froh das ich die Nummer auswendig gelernt hatte. Es ging sofort jemand ran, ich erkannte die Stimme von Sir Ador und erzählte ihm wo ich war und das ich Hilfe brauchte. Dann krabbelte ich aus dem Auto und fand mich auf dem Boden der Klippe wieder. Mein Arm schmerzte, ich hielt ihn mit meinem heilen Arm fest und kletterte die Klippenwand hinauf zur Straße, es kostete mich große Anstregung denn in meiner Seite fühlte ich bei jedem Schritt einen Stich, als ich nachsah entdeckte ich eine lange Schnittwunde, sie fing an meiner linken Hüfte an und ging bis hoch zu meiner Brust, überall war Blut, endlich war ich oben an der Straße angekommen. Aus weiter Ferne sah ich ein paar Autolichter, sie kamen sehr schnell auf mich zu, mir war schwindlig und konnte mich kaum auf den Beinen halten. Der Wagen bremste kurz vor mir, Sir Ador und Nikolas stiegen aus und kamen auf mich zu. Ich schwankte und verlor das Gleichgewicht, ich fiel in Nikolas' Arme und er trug mich zum Wagen:„Du bist bald wieder in der Academy Angel. Du wirst dann wieder in Sicherheit sein." Seine blauen Augen waren das letzte was ich sah, dann wurde wieder alles schwarz und ich bekam nichts mehr mit.

„Wann wird sie wieder wach werden?" „Das wissen wir leider nicht, sie kann noch zwei Stunden bewusstlos sein oder noch mehrere Tage. Es kommt ganz darauf an wie stark ihr Körper und sie selbst ist. Es tut mir leid aber ich kann jetzt nicht mehr hier bleiben, rufen Sie mich falls sich ihr Zustand verändert." „Danke Schwester." Ich hörte wie jemand den Raum verließ und die andere Person an mich heran trat. Ich schlug die Augen auf und sah das Nikolas auf mich hinuterschaute, er reichte mir ein Glas Wasser was ich dankend annahm. Ich setzte mich auf, plötzlich durchfuhr mich ein stechender Schmerz und ich zuckte zusammen, Nikolas legte die Hand auf meine Schulter:„Du hast sehr viel Blut verloren, außerdem musstest du, sag ich mal, zusammen geflickt werden. Dein Schnitt an deiner linken Seite sah sehr böse aus. Dein Arm ist auch gebrochen, du hast eine Prellung am Knie und ein paar kleinere blaue Flecken am Körper. Aber du siehst immer noch wunderschön aus Angel." Er zwinkerte mir zu, ich war sehr froh das ich einen solchen Freund hatte, ich lächelte ihn an:„Danke, leider fühle ich mich nicht so. Wie lange habe ich eigentlich geschlafen und wo ist Marco?" Nikolas setzte sich auf die Kante meines Krankenbettes und sah mich an:„Du warst jetzt drei Tage bewusstlos und Marco ist dir nicht von der Seite gewichen, Sir Ador hatte ihn heute früh auf sein Zimmer geschickt damit er sich ausruht. Er hat die ganze Zeit nicht geschlafen, er ist wütend auf sich selbst, weil er deine Entführung nicht verhindern konnte." Ich schüttelte den Kopf:„Das ist doch Blödsinn, er gibt sich für etwas die Schuld wofür er nichts kann!" Ich seufzte und sah das Nikolas mir Recht gab. Dann kam die Schwester und führte ein paar Tests durch, dann sagte sie das ich in ein paar Tagen schon wieder am Unterricht teilnehmen dürfe. Sara kam mich noch besuchen, dann kam Sir Ador und fragte mich ob ich mich noch an etwas erinnern konnte, ich erzählte ihm alles was mir einfiel. Spät am Abend ging er wieder, ich freute mich das mich alle meine Freunde besucht hatten, nur Marco kam nicht, was ich ihm nicht übelnahm nachdem ich von Nikolas gehört hatte das er die ganzen letzten drei Tage an meiner Seite saß.

Zwei Tage später durfte ich die Krankenstation verlassen, mit dem Arm in einer Schlinge ging ich runter zum Speisesaal, es war Zeit fürs Frühstück. Ich kam herein und sah Nikolas, Mélodie, Sara, Brandon und Marco am Tisch sitzen. Marco hatte dunkle Augenringe, er sah blass aus, sein Anblick erschrak mich. Ich nährte mich ihm von hinten, beugte mich vor bis mein Mund in der Höhe seines Ohrs war:„Guten Morgen, hast du letzte Nacht schlecht geschlafen?" Er drehte sich zu mir um und in seinen Augen glitzerte seine Freude, ich gab ihm einen Kuss und setzte mich auf den freien Stuhl neben ihm. Ich tat mir ein Brötchen mit Honig auf, ich war froh das ich endlich wieder normales Essen zu mir nehmen konnte, ich sah das Marco mich betrachtete und er sehr traurig aussah:„Wäre ich bei dir gewesen, wäre das wahrscheinlich nicht passiert. Es tut mir leid Angel." Er tat mir leid, ich legte meine Hand meines heilen Armes auf seinen Oberarm:„He du konntest nichts dafür, hör auf dir selbst die Schuld zu geben! Mir geht es gut, um dich mache ich mir Sorgen! Du siehst fix und fertig aus, du solltest dich hinlegen und dich ausruhen." Er sah mich an und lächelte schwach:„Du bist echt nicht so hilflos wie ich manchmal glaube. Und ja du hast Recht, ich werde mich ausruhen aber erst später! Jetzt haben wir erstmal Mythologie, meine Süße. Kommst du?" Ich verdrehte die Augen und folgte ihm, schnell verabschiedete ich mich noch vorher von den anderen ehe wir aus dem Speisesaal raus waren. Mythologie, mein Lieblingsfach an der Academy, ich erfahre alles über die verschiedenen Wesen, doch das was das Fach so faszinierend machte waren die Geschichten und Sagen über sie. Ich lernte das nicht alles was man mir früher erzählt hatte. Heute standen die Wesen Hexen an, wir lernten das es sie seit dem 16. Jahrhudert gab, die meisten Hexen und Hexer waren ungern freundlich und zuvorkommend. Einige Hexen aus meinem Kurs führten uns etwas vor, sie ließen Blitze erscheinen, verwandelten Fliegen in Tauben und ließen einiges explodieren. Die Stunde war interessant und spaßig, leider mussten, neben den Magiefächern auch die normalen rankommen. Algebra, Geografie, Sport, danach war Schluss. Marco und ich gingen zum Mittagessen, es gab Schnitzel mit Pommes. Marco wirkte noch erschöpfter als am Morgen:„Marco bitte leg dich nach dem Mittagessen ein wenig hin, du siehst grauenvoll aus, sorry." Nikolas und Brandon kamen zu uns, Brandon pfiff leise:„Sie hat Recht, du solltest dich wirklich etwas hinlegen." Ich blinzelte Brandon dankend zu, endlich gab Marco nach:„Schön ihr habt mich überredet, ich muss ha schließlich fit sein für morgenabend." Das Lächeln was ich so liebte und seit Tagen nicht mehr gesehen hatte, umspielte seine Lippen, die anderen waren ebenfalls aufgeregt auf Morgenabend nur ich wusste wieder nicht was es damit auf sich hatte und schaute Sara fragend an, die es verstanden hatte und mir antwortete:„Morgenabend kommt jeder der möchte raus zum Lagerfeuer, wir bekommen dafür Schulfrei und dürfen die ganze Nacht draußen sitzen. Wir sitzen am Lagerfeuer, spielen zum Beispiel Wahrheit oder Pflicht und erzählen Geschichten aus längst vergangener Zeit." Ich nickte in die Runde:„Geht ihr denn alle hin?" Alle nickten als wäre es selbstverständlich das sie hingingen, ich kicherte:„Also wenn ihr euch bei Wahrheit oder Pflicht lächerlich machen wollt, ohne mich." Sara sah mich enttäuscht an:„Da gibts keine Wiederrede, du kommst mit! Das wird lustig, lass deine Vernunft einmal oben im Zimmer und hab Spaß mit uns." Ich seufzte und gab mich geschlagen. Der Tag ging zu Ende und ich legte mich schlafen, Lamira besuchte mich in meinen Träumen, sie erklärte mir noch wie ich Pflanzenwachstum kontrollieren konnte und wie ich mir ein Schutzschild aus den einzelnen Elementen erschaffen konnte.

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