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HAN JISUNG ❙ Es sind bereits einige Tage vergangen, somit das Ende dieser Woche, der Tag an dem ich eigentlich das Geld abgeben soll. Doch was ist wohl daraus geworden? Richtig, ich hab es nicht zusammen. Meine Verzweiflung steht mir groß auf die Stirn geschrieben. Heute habe ich mir die Mühe gemacht die Adresse rauszusuchen von der Arbeitsstelle meines Mieters. „Fährst du gleich hin?" fragte mich mein bester Freund was ich nur mit einem Nicken bestätigte. Ich werde mein Café dem Mieter überlassen müssen, mein Traum einfach so geplatzt. Ich könnte anfangen zu heulen doch dafür ist keine Zeit ich muss nämlich los. In der Zeit wo ich weg bin muss Felix sich um alles kümmern.

Mit einem Seufzen ging ich aus meinem Gebäude um zu der nächsten Haltestelle zu gehen. Es ist etwas weiter weg also würde mir mein Fahrrad nichts bringen. Ich wünschte Geld würde an Bäumen wachsen, tut es aber nicht. Als der Bus ankam konnte ich auch schon einsteigen um Platz zu nehmen, natürlich weit hinten denn dort kann niemand einen stören oder auf das Handy schauen. Ich mag es nicht wenn Leute sowas bei einem machen. Wenn ich dran denke all meine Arbeit wieder zu Asche zu machen wünschte ich mir am liebsten auf meine Eltern gehört zu haben. Sie meinten immer ich solle ein Arzt werden, das hätte mir wenigstens Geld gebracht und keine Schulden.

Nach einiger Zeit fahren kam der Bus dann auch schon an meiner gewünschten Stelle zum halten. Ich bin froh das die Bahn und Busverbindung hier so gut ist, somit musste ich nicht wirklich weit zur Arbeitsstelle laufen. Schon als ich das riesige Gebäude erblickte kam mir ein verwirrter Blick auf. Ist dies wirklich die Arbeitsstelle von meinem Vermieter? Ich hätte mir nicht vorgestellt das es gleich ein riesiges Hochhau ist. Es sieht sehr edel aus und hat große Fenstern, viele Leute gingen hinaus und hinein. Anscheinend ist hier viel los. Als ich rein ging sah ich sofort einen Empfang an den ich mich wenden konnte. „Hallo! Mein Name ist Jisung könnte ich vielleicht zu Minho?" fragte ich die Dame am Empfang welches langes braunes Haar hat.

„Lee Minho?" harkte sie nach während ich nur nickte. Rasch tippte sie etwas auf ihrem Computer ein, wahrscheinlich um den Raum zu finden oder ob er Termine hat. „Dazu müssen sie in den höchsten Stock, der Fahrstuhl ist den Gang runter aber Treppen gibt es auch, diese befinden sich links" erklärte sie wobei ich genau wusste das ich keine Lust habe auf der Treppe zu verrecken. Als wenn ich mir diesen langen Weg mache nur um meinen Mieter zu sehen. „Ich danke Ihnen, Frau Kim" sagte ich nachdem ich ihren Namen abgelesen hatte der auf ihrem Namensschild stand. Sofort machte ich mich auf den Weg zum Fahrstuhl in welchem ich den Knopf für das höchste Stockwerk drückte.

Irgendwie ist es ziemlich komisch hier. Ständig stiegen Leute dazu oder verließen den Aufzug wieder. Alle schauten mich manchmal komisch an. Wahrscheinlich weil ich nicht hier arbeite. „Na endlich" murmelte ich leise zu mir selbst als ich nach vielen Minuten ganz oben ankam. Das einzige was ich bis jetzt sehen konnte ist ein Flur mit einer riesigen Tür, langsam ging ich auf diese zu und klopfte an. „Herein!" hörte man die bekannte Stimme meines Vermieters, also bin ich richtig. Vorsichtig öffnete ich die Tür und blickte mit großen Augen in das Zimmer. Alles hier drin ist so edel und sauber eingerichtet. „Sieh mal einer an" sagte der braunhaarige Mann welcher an einem großen Schreibtisch saß. „Sehr schön haben Sie es hier" murmelte ich und nahm vor ihm platz als er auf den Stuhl vor sich hinwies.

„Ich bin ja auch der CEO" kam es aus ihm als er sein kühlen Blick auf mich wendete. Sofort bekam ich eine Gänsehaut, mein Herz klopft wie verrückt. Seine Augen können einen durchlöchern. „Sie sind wegen des Geldes hier nehme ich an hm?" harkte er nach bevor ich nickte und nervös an meinem Oberteil rumfummelte. Es fällt mir ziemlich schwer den Mund aufzubekommen, gerade wenn jemand so Ernstes vor einem sitzt. „Ich habe das Geld nicht zusammenbekommen" schaffte ich es nur schwer aus mir rauszubekommen. Der von mir gegenübersitzende legte sein Kopf zurück und massierte sich das Nasenbein. Ich sollte mich wohl warm anziehen nach dieser Reaktion.

„Wir hatten eine Vereinbarung, Sie haben sich nicht dran gehalten also werde ich Sie rausschmeißen" kam es aus ihm wobei ich meine Beine schon zittern spürte. Ich will am liebsten anfangen zu weinen doch irgendwas anderes stieß mir plötzlich in den Kopf. Ich weiß nicht was in mich gefahren ist doch ich stand einfach auf und lehnte mich über seinen Tisch. „Ich kann doch bestimmt auch anders bezahlen" sagte ich und merkte nur wie mein Blut in mir gefror. Ich habe alles gerade riskiert. „Bitte? Ich glaube ich hab mich gerade verhört" ein Schmunzeln seinerseits ertönte doch ich versuchte standzuhalten und nicht aufzugeben. Hyunjins Plan war wirklich die schlimmste Idee überhaupt.

„Ich gebe Ihnen noch Zeit bis Ende diesen Monats, hier ist meine Nummer. Kontaktieren Sie mich erstmal bevor Sie sich so erbärmlich wie jetzt gerade präsentieren" schnalzte der braunhaarige und übergab mir eine Visitenkarte die er anscheinend mit seiner Privatnummer unterzeichnete. „Schönes Wochenende noch, verlassen Sie mein Büro" waren seine letzten Worte bevor ich mich schnellstens aus dem Staub machte. Meine Wangen sind so rot wie noch nie. Wie konnte ich sowas nur machen? Ich glaube ich werde langsam verrückt denn etwas anderes überzeugt mich auch davon, mein unschönes Problem in der Hose. So wie er mich als erbärmlich betitelte hat es mir irgendwie gefallen.

SUGAR DADDY ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt