𝙺𝚎𝚒𝚗 𝙴𝚗𝚍𝚎

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"Tony! Tony!", hörte ich eine Stimme sagen.

Was ist passiert? Wo bin ich? Wer ist das?-gingen mir die Fragen durch den Kopf. Wie Regen prasselten die Erinnerungen auf mich ein. Sofort schlug ich die Augen auf. Über mir beugte Bill und neben ihm stand Tom.

"Zum Glück, sie ist wach." Bill atmete erleichtert aus.

Die beiden setzten sich, auf jeweil beiden Seiten, auf mein Bett. Ich war verwirrt, was ist passiert? Und warum lag ich in meinem Bett? Ich sah an mir runter, ich trug immer noch das Blutverschmierte T-Shirt, aber die Decke war wieder sauber. Wie ist so was möglich?

"Was ist passiert, Tony?", fragte Tom und sah mich an.

"Ich weiß nicht mehr genau. Gestern...gestern war vor der Tür so ein Brief und eine Schachtel Pralinen. In dem Brief stand irgendwas von Papa und dass ich mein Fenster nicht öffnen soll. Und als ich die Pralinen probiert habe, haben die nach Blut geschmeckt! Ich bin dann irgendwann schlafen gegangen und mitten in der Nacht war jemand in meinem Zimmer! Alles war voller Blut und...ist das Blut noch da?", stotterte ich.

Panik machte sich in mir breit. Ich gehöre zum Glück nicht zu den Menschen, die Blut nicht sehen können, aber wenn mitten in der Nacht, dein ganzer Boden voll davon ist-dann hat jeder Angst. Ich beugte mich etwas vor und schaute auf den Boden. Er war komplett sauber. Hatte ich das alles nur geträumt?

"Wir haben es weg gemacht.", meinte Bill, der meinem Blick gefolgt war.

Erleichtert ließ ich mich zurück in die Kissen fallen. Schon lächerlich, dass so etwas immer mir passiert. Bei diesem Gedanken musste ich lachen. Aber warte, wie sind Bill und Tom hier überhaupt reingekommen?

"Wie seit ihr hier überhaupt reingekommen?", fragte ich vorsichtig und ließ meinen Blick zwischen ihnen hin und her huschen.

,,Ähm, dein Fenster...war auf und wir dachten du wärst im Urlaub. Da wollten wir gucken, ob etwas passiert ist. Du hast vor deinem Fenster so eine...komische Holztaffel, die sind wir hochgeklettert. Wir haben dich hier im Blut liegen gesehen und...Ja.", erklärte Bill.

Auf einer Art fand ich es natürlich süß, dass sie sich um mich sorgen, aber ein bisschen merkwürdig ist es schon. Ich blidete mir einfach wahrscheinlich wieder viel zu viel ein. Erst jetzt fiel mir wieder ein, dass mein T-Shirt noch Blutverschmiert war. Mein Beine trugen mich wie von selber ins Badezimmer. Mir war es herzlich egal, dass in meinem Zimmer noch Bill und Tom saßen, denn ich wollte so schnell wie möglich dieses T-Shirt los werden. Ich schloss die Tür, streifte die Kleidung ab und stieg dann unter die Dusche. Das Wasser war wie immer am ANfang ziemlich kalt, doch mit der Zeit wurde es wärmer.

Langsam entspannte ich, als die warmen Tropfen meine Haut berührten. Als ich jedoch nach unten sah, verkrampfte sich mein Magen. Das ganze Blut was an meinem Körper klebte, löste sich und floss in den Abfluss, was ziemlich ekelhaft aussah. Ich seifte meinen Körper ein und rubbelte so lange das Blut weg, bis meine Haut schon fast rot war. Dann wusch ich noch meine Haare und als ich fertig war, stieg ich wieder aus der Dusche. Draußen band ich mir ein Handtuch um und als ich gerade zu der kleinen Ablage gehen wollte, wo normalerweise meine frische Kleidung lag, fiel mir auf, dass ich mir gar nichts mitgenommen hatten. Mann, wie kann man nur so dumm sein. Verzweifelt, aber auch ein wenig belustig über meine Dummheit, ließ ich mich auf dem Klodeckel nieder. Ich stürtze mein Kopf in die Hände und massierte meine Schläfe. Plötzlich klopfte es an der Tür.

"Tony? Tom und ich müssen jetzt leider wieder los. Falls etwas ist, ich habe dir meine Nummer aufgeschrieben. Tschüss!", ertönte Bills Stimme dumpf hinter der Tür.

Erleichtert atmete ich aus. Nicht das ich sie los werden wollte, aber jetzt konnte ich mir wenigstens etwas anziehen.

"Okay, danke nochmal und tschüss.", rief ich zurück.

Ich wartete noch bis ich die Haustür ins Schloss fallen hörte und huschte dann in mein Zimmer. Aus meinem "Kleiderschrank" nahm ich mir ein rosafarbendes Sommerkleid. Eigentlich bin ich ja gar nicht so der Typ für Kleider, aber heute hatte ich Lust drauf. Also zog ich mich an, föhnte mir meine Haare und band sie anschließend zu einem Dutt. Was soll ich jetzt mit der ganzen Zeit anfangen? Ich entschied mich, Bill zu schreiben. Auf meinem Schreibtisch fand ich einen Zettel wo stand: "Bills Nummer ;)" und daneben stand seine. Ich wählte sie also in mein Handy.

Tony: Hey Bill, danke nochmal das ihr mir geholfen habt.
Lg Tony:)

Bill:
Hey Tony, kein Problem. Dafür sind Freunde doch da. Wenn noch was ist, wir helfen dir gerne.
♡Bill

Tony: Das weiß ich wirklich zu schätzen, Bill ♡

Bill:

Wow, okay...wir sind Freunde! Nicht, dass ich es mir nicht tief im Herzen gewünscht habe, aber ER hat es gesagt. Mein Tag ist gerette, defenitiv. Glücklich sprang ich nach unten in die Küche. Dort machte ich mir etwas zu Essen. Da es allerdings schon nach 12 Uhr war, machte ich mir schon Mittagessen. Gemütlich setzte ich mich damit vor den Fernsehr und schaltete ihn ein. Es kam ein guter Film, den ich schon einige Male gesehen habe. Plötzlich klingelte es an der Tür. Sofort stand ich auf und öffnete sie. Vor der Tür stand niemand. Oh nein, nicht schon wieder! Vorsichtig schaute ich auf den Boden. Und tatsächlich lag dort etwas. Es war ein rosenstrauch. Doch es war kein normaler Strauch. Mit zitternden Hände hob ich ihn auf. Die Rosen waren schwarz und verwelkt. Keine frischen. Wieder begutachtete ich es von allen Seiten. Mir fiel ein kleiner Zettel auf, der im Strauch steckte.

𝒟ℯ𝓃𝓀𝓈𝓉 𝒹𝓊, 𝒿ℯ𝓉𝓏𝓉 𝒾𝓈𝓉 𝒶𝓁𝓁ℯ𝓈 𝒷ℯ𝓈𝓈ℯ𝓇? 𝒪𝒽 𝓃ℯ𝒾𝓃, ℯ𝓈 𝒽𝒶𝓉 𝒿ℯ𝓉𝓏𝓉 ℯ𝓇𝓈𝓉 𝒶𝓃ℊℯ𝒻𝒶𝓃ℊℯ𝓃! 𝒮ℯ𝒾 𝓋ℴ𝓇𝓈𝒾𝒸𝒽𝓉𝒾ℊ 𝒷ℯ𝒾 𝒹ℯ𝓂, 𝓌𝒶𝓈 𝒹𝓊 𝓉𝓊𝓈𝓉. 𝒲𝒾𝓇 𝒷ℯℴ𝒷𝒶𝒸𝒽𝓉ℯ𝓃 𝒹𝒾𝒸𝒽...
ℬ𝓁𝓊𝓉𝒾ℊℯ 𝒢𝓇𝓊̈𝓈𝓈ℯ

Es hat kein Ende, dachte ich verzweifelt. Geistesabwesend ließ ich die schwarzen Rosen auf den Boden fallen, rannte in mein Zimmer und rief Bill an. Doch er ging nicht ran. Oder besser, sein Handy war aus. Ich hatte wirklich panik, was noch alles passieren würde und so ging ich wieder nach unten. Ich stockte, als ich die Rosen sah.

Die Rosen waren nicht mehr schwarz, sie waren rot. Doch das war nicht das einzige daran...sie lagen in einer Blutpfütze!

Schwarzer EngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt