𝙱𝚕𝚞𝚝

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Ist er jetzt wirklich weg? Hat er wirklich seinen Job über mich gezogen? Wie kann er nur! So was macht doch kein Vater. Jeder andere würde sagen:"Ne, tut mir leid. Ich habe meiner Tochter versprochen, dass wir zusammen was machen." Nur mein Vater wieder nicht. Was soll ich denn jetzt hier machen, ich kenne diesen Dorf nicht, ich weiß nicht wo ich einkaufen gehen soll oder generell einfach alles.

Langsam stand ich auf. Meine Wangen waren heiß von den Tränen die immer noch über meine Wangen liefen und irgendwie nie enden wollten. Ich weiß nicht, womit ich das verdient habe. Im Wohnzimmer legte ich mich auf das Sofa, schaltete den Fernsehr ein und heulte weiter. Das darf alles nicht wahr sein. Plötzlich klingelte mein Handy. Ich stöhnte, jetzt will ich einmal in Ruhe gelassen werden. Und doch schaute ich drauf, es war mein Vater.

"Ja?", sagte ich, als ich angenommen hatte.
"Ich bin am Flughafen. Es tut mir wirklich leid Tony. Ich habe dich lieb.", meinte mein Vater.
"Dann hä-"

Er hatte aufgelegt. Was?!?, einfach aufgelegt. Wieso ruft er mich dann an? Und wieder liefen wir weitere Tränen übers Gesicht. Dann ließ ich meinen Kopf wieder auf die Lehne fallen und starrte die Decke an. Ein super start in die Ferien, Tony!, sagte ich mir selber und drehte mich nun komplett auf die Seite.

Ich muss wohl eingeschlafen sein, denn ich schrecke hoch als es an der Tür klingelte. Erschrocken sprang ich vom Sofa und wollte zur Tür eilen, mir wurde aber plötzlich so schwindelig, dass ich mich wieder setzen musste. Ist wohl ein bisschen zu schnell gewesen, also noch mal langsamer. Ich stand auf, ging zur Tür und öffnete diese. Draußen stand keiner, ich trat einen Schritt raus doch es war niemand in geringster Nähe. Gerade wollte ich wieder die Tür schließen, als mir ein Briefumschlag mit einer kleinen Schachtel, die auf dem Boden lag, auffiel. Ich hob sie auf und betrachtete die Dinge. Der Umschlag hatte einen gelblichen Stich, wie altes Briefpapier und die Schachtel war knallrot. Auf dem Umschlag stand in geschwungenen Buchstaben mein Name. Ich trat wieder ins Haus, schloss die Tür und lief zum Esstisch.

Vorsichtig legte ich die zwei Sachen auf den Tisch und betrachtete sie nochmal von allen Seiten. Schien nichts gefähliches dran zu sein, also nahm ich mit zitternden Händen den Brief und öffnete den Umschlag. Wie erwartet steckte ein Zettel drin.

𝒟ℯ𝓃𝓀𝓈𝓉 𝒹𝓊, 𝒹ℯ𝒾𝓃 𝒱𝒶𝓉ℯ𝓇 𝓂𝓊𝓈𝓈 𝓌𝒾𝓇𝓀𝓁𝒾𝒸𝒽 𝓃𝓊𝓇 𝒶𝓊𝒻 𝒢ℯ𝓈𝒸𝒽𝒶̈𝒻𝓉𝓈𝓇ℯ𝒾𝓈ℯ? 𝒱𝒾ℯ𝓁𝓁ℯ𝒾𝒸𝒽𝓉 𝓌𝒾𝓁𝓁 𝒶𝓊𝒸𝒽 𝒿ℯ𝓂𝒶𝓃𝒹 𝒹𝒶𝓈𝓈 𝒹𝓊 𝒶𝓁𝓁ℯ𝒾𝓃ℯ 𝒷𝒾𝓈𝓉... 𝒮ℯ𝒾 𝓁𝒾ℯ𝒷ℯ𝓇 𝓋ℴ𝓇𝓈𝒾𝒸𝒽𝓉𝒾ℊ 𝓊𝓃𝒹 𝓁𝒶𝓈𝓈 𝒹ℯ𝒾𝓃 ℱℯ𝓃𝓈𝓉ℯ𝓇 𝓃𝒾ℯ𝓂𝒶𝓁𝓈 ℴ𝒻𝒻ℯ𝓃! ℒ𝒶𝓈𝓈 ℯ𝓈 𝒹𝒾𝓇 𝓈𝒸𝒽𝓂ℯ𝒸𝓀ℯ𝓃
ℬ𝓁𝓊𝓉𝒾ℊℯ 𝒢𝓇𝓊̈𝓈𝓈ℯ

Ich ließ den Brief auf den Tisch gleiten. Spielt mir jemand einen Streich oder was? Auf so was, habe ich echt keine Lust, ich habe eh schon schlechte Laune. Wüttend zerknüllte ich den Zettel und warf ihn irgendwo in die Ecke des Raumes. Jetzt lag nur noch die rote Schachtel vor mir. Unschlüssich starrte ich sie an. Dabei tippte ich unbewusst mit den Finger auf den Tisch. Schließlich nahm ich sie und öffnete sie. Wow, es waren Pralinen. Zartbitter, würde ich tippen. Ich nahm sie noch näher in Augenschein. Was soll an denen schon gefährlich sein, dachte ich und stopfte mir dann eine in den Mund.

Sofort spuckte ich sie wieder aus. Die schmeckten ja scheußlich, irgendwie-nein, das kann nicht sein. Sie schmeckten nach...Blut! So, als hätte man sich geschnitten und dann leckte man das Blut doch immer ab. So schmeckten diese Dinger. Schnell lief ich zum Spiegel an der Treppe und schaute mich an. Langsam öffnete ich meinen Mund. Meine Zunge war wirklich rot. Ist dieser Tag heute wirklich real? So viel Pech, kann doch keiner haben. Wütend über mich selber, weil ich die Pralinen doch probiert habe, griff ich nach der Schachtel und schmiss sie dann in den Müll.

****

Mitten in der Nacht wachte ich schweiz gebadet auf. Eine kühle Brise wehte durch mein Fenster, welches ich vor dem schlafen gehen immer auf mache. Denkt irgendjemand, er kann mich beeindrucken, wenn er mir schreibt, ich soll mein Fenster geschlossen halten?, nein, flasch gedacht. Ich hatte gerade einen Albtraum und ich hatte langen, wirklich langen keinen mehr. Eigentlich gehen ich dann immer zu Papa, wenn ich einen habe.

In meinem Bett setzte ich mich auf und wischte mir über die feuchte Stirn, meine Haare sowie mein T-Shirt klepten an meinem Körper. Dieser Traum war einfach nur ekelhaft. In der Dunkelheit tasstete ich nach meiner Wasserflasche. Plötzlich umfasste eine kalte Hand meinen Arm und hielt ihn fest. Ich schrie auf und wehrte mich, doch die Person war einfach zu stark.

"Habe ich dir nicht gesagt, lass dein Fenster geschlossen?", raunte die Person mir ins Ohr.

Ich kannte die Stimme nicht, außer das ich wusste, dass es eine Männerstimme war. Wer um Himmels Willen, steigt mitten in der Nacht in Häuser ein.

"Jetzt schau dir an, was du davon hast!", flüsterete die Person wieder.

Dann sah ich nach oben. Die Person lag komplett im Schatten der Dunkelheit. Ich konnte nichts erkennen, nichts. Auch spürte ich nichts, außer die kalte Hand und den kalten Atem an meinem Nacken. Ehe noch etwas passierte, verschwand die Gestalt und die Vorhänge an meinem Fenster wehten nach vorne. Sofot schaltete ich die Nachttischlampe ein. Ich sprang aus dem Bett und lief zum Fenster. Unten auf der Straße war nichts zu sehen, nur die Straßenlaternen schienen in der Nacht. Alles war ruhig. Mit zitternden Beinen ging ich langsam wieder zum Bett. Doch ich hörte meine Schritte, wie als würde man auf Wasser laufen. Ich schaute auf den Boden und japste nach Luft. Alles war rot, Blutverschmiert, mein kompletter Boden. Da war wirklich Blut auf meinem Boden-und auf meinem Bett auch. Erst jetzt merkte ich, dass auch ich verschmiert mit Blut war.

Was ist das?, dachte ich, ehe ich das Bewusstsein verlor und in mich zusammen sackte. Ich spürte nur noch den Aufschlag und das pochen meines Herzens, bevor alles schwarz wurde.

Schwarzer EngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt