Teil.8

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Am nächsten morgen, werde ich von einem nervigen Piepen wach. Genervt schalte ich meinen Wecker aus und setze mich auf.
~Es ist viel zu früh~ denke ich müde. Ich trinke einen Schluck Wasser und fühle mich gleich besser. Langsam stehe ich auf und rutsche die Treppe runter ins Bad um mich fertig zu machen. Ich nehme direkt meine Schultasche und meine Jacke mit.
Als ich nach einer halben Stunde endlich aus dem Bad, fertig angezogen und frisch gemacht rauskomme, rutsche ich noch die zweite Treppe runter und mache mir in der Küche mein Essen für die Schule.
Nachdem meine Mutter und meine kleine Schwester auch fertig sind, gehen wir zusammen zum Auto.
Meine Mutter hat beschlossen, mich jetzt, solange ich den Gips dranhabe, zur Schule zu fahren. Als ich an die bevorstehende Deutschstunde denke, rutscht ein Lächeln auf meine Lippen und meine schlechte Laune am Morgen ist verflogen. Trotzdem bin ich auch nervös, wie soll ich mich verhalten, wie wird sie sich verhalten, werden wir uns in der Pause wieder sehen und dann...reden...
Solche Fragen und mehr schießen mir auf dem Weg durch den Kopf.

An der Schule angekommen sehe ich meine Freunde die auch gleich zu mir laufen und mir helfen wollen.
Zusammen laufen wir in die Klasse.
"Weshalb strahlst du so?" fragt Lis mich.
"Wir haben Deutsch." antworte ich nur und sie nickt verstehend mit dem Kopf.
Doch sie weiß nicht das hinter meinem Grinsen noch etwas anderes steckt, dass macht es noch aufregender.

Nervös sitze ich auf meinem Platz und warte darauf, dass Sie kommt um den Unterricht zu beginnen, meine Sachen liegen längst ordentlich auf dem Tisch. Doch die Zeit vergeht, erst sind es nur Fünf Minuten aber dann sind es schon Fünfzehn Minuten. Langsam mache ich mir echt Sorgen, was ist wenn ihr etwas passiert ist. In genau dem Moment betritt sie den Raum. Ihre Augen bleiben für einen kurzen Moment an mir hängen, in ihnen erkenne ich Unsicherheit und etwas dass ich nicht kenne. Sie begrüßt die Klasse, entschuldigt sich für die Verspätung und beginnt den Unterricht.
Wie immer passe ich im Unterricht auf und melde mich oft, doch heute ist es anders als sonst, Sabina versucht meine Meldungen zu ignorieren aber immer wieder schaut sie in meine Richtung und bleibt dann an meinen Augen hängen. Bei mir reicht schon Blickkontakt mit dem Lehrer und ich weiß, dass ich dran bin, weshalb ich jedesmal trotzdem dran komme. Verwirrt über ihr Verhalten, schaue ich sie fragend an, doch sie schafft es meinem Blick auszuweichen und stellt uns eine Aufgabe.

Es klingelt zur Pause, alle rennen sofort raus, nur ich bleibe sitzen, da ich mit meinem Gips, ja wohl kaum in die Pause gehen kann. Sabina sitzt konzentriert an ihrem Tisch und merkt nicht, dass wir alleine sind bis ich mich leicht räuspere, weil ich zu schüchtern bin etwas zu sagen. Erschrocken sieht sie auf und direkt in meine Augen. Einen Moment lang schauen wir uns nur gegenseitig in die Augen, bis sie den Blickkontakt bricht und weg schaut.
"Was ist los?" frage ich leise.
~Was ist nur los, habe ich das Gespräch zwischen uns nur geträumt~
Sie antwortet nicht und schaut weiterhin aus dem Fenster. Verwirrt und traurig stehe ich viel zu ruckartig auf und falle hin. Erschrocken schreihe ich auf. Sie ist sofort bei mir.
"Ist alles gut, hast du dir weh getan?" fragt sie leise während sie mir auf hilft.
Ein Stromschlag durchfährt mich von der Stelle an der sie mich berührt und Schmetterlinge tanzen in meinem Bauch als ich ihre Nähe spüre und ihre sanfte Stimme ganz nah bei mir höre.
Ich nicke nur stumm und setze mich mit ihrer Hilfe wieder hin. Ich schaue zu Boden, während ich ihren Blick von oben auf mir spüre.
"Schau mich an!" flüstert sie.
Sie kniet sich vor mich und hebt mein Kinn an, sodass ich gezwungen bin ihr in die Augen zusehen.
"Es tut mir leid, aber es geht einfach nicht, ich meine wir beide, dass passt doch nicht, außerdem ist es verboten." sagt sie leise und bricht dabei kurzzeitig den Blickkontakt.
Ich weiß das sie nicht dass ausspricht was ihr Herz sagt, trotzdem zerbricht mein Herz in tausen Teil und ein Schmerz durchzuckt mich, eine einzelne Träne verlässt meine Augen.
"Also ist es vorbei, bevor es überhaupt angefangen hat..." schluchze ich leise.
"Es hätte nie soweit kommen dürfen, dass alles war ein riesiger Fehler." antwortet sie bestimmt und richtet sich wieder auf. Ich sehe wie sie schnell eine eigene Träne weg wischt, dann verlässt sie ebenfalls den Raum.
Fassungloss, verwirrt und traurig starre ich eine Zeit lang die Türe an, dann fließen die Tränen wie ein Wasserfall.

Als die Pause vorbei ist und die ersten Schüler die Klasse betreten, wische ich meine letzten Tränen weg und setze ein Fake lächeln auf, als schon meine Freunde zu mir kommen.
"Hey, und wie war die Pause?" fragt Merve fröhlich.
"Ganz gut." lüge ich und wende mich der Deutschaufgabe der ersten Stunde zu.
Dann betritt Sabina, ich meine Frau Esball den Raum.
Wehmütig schaue ich sie an, doch sie ignoriert meinen Blick und wendet sich der Klasse zu.
~ sie scheint es ernst zu meinen ~ denke ich nur Traurig und schaue auf den Tisch.
"Also Klasse, die Gruppen werden nun einzeln nach vorne kommen und ihre Ideen für die Klassenfahrtsausflüge präsentieren danach wird abgestimmt."
Zustimmendes Gemurmel ertönt.
Ich hohle unsere Idee aus meinen Notizen und gehe sie nochmal mit meiner Gruppe durch. Aber richtig dabei bin ich nicht, denn für mich findet die Klassenfahrt ja eh nicht staht.
Nacheinander stellen die Gruppen ihre Ideen vor. Ein Ausflug ist ein Wandertrip, ein anderer ein Klettertrip, dann gibt es noch Ideen wie Ski fahren, ein Stadtausflug und viele andere die aber nichts besonderes sind, wie z.B. Schwimmen gehen. Als letztes ist meine Gruppe dran. Unsere Idee ist Abenteuertrip mit Wanderung, Höhlen, Seehen und einem geplantem Abenteuer. Alle finden diese Idee super und am Ende wird für diesen Ausflug und fürs Skifahren, Klettern, und den Stadtausflug abgestimmt.
~Alles Ausflüge wofür man gesunde Füße braucht~ denke ich traurig. Meine Freunde scheinen meine Mimik verstanden zu haben und versuchen mich aufzumuntern, aber ich höre nur halb zu.
~vielleicht ist es sowieso besser wenn ich nicht mit komme, ich mein die Zeit mit Sa..., ich meine Frau Esball werde ich eh nicht so haben, wie ich es mir vorgestellt habe.
Ich bekomme auch nicht mit was Frau Esball als nächstes sagt und bleibe komplett in meinen Gedanken bis mich die Schulklingel aus meinen Gedanken reißt. Langsam packe ich meine Sachen zusammen.
Wir haben als nächstes in einem anderen Klassenraum Mathe weshalb ich mit meinen Freunden den Raum verlasse, dabei spüre ich einen Blick auf mir aber ich wage es nicht mich umzusehen nur um dann in ihre Augen zu sehen und darin zu versinken und gleichzeitig den Schmerz zu fühlen der in ihren Augen liegt.
"Krass, das Frau Esball nicht mit auf Klassenfahrt fährt." spricht Lis aufgeregt, whärend wir langsam, wegen mir, durchs Gebäude laufen.
"Wie bitte?" frage ich perplex und bleibe stehen.
"Hast du nicht zugehört, dass hat sie eben gesagt, was wohl ihre Gründe sind." rätselt Merve.
Langsam humpel ich weiter.
~Warum fährt sie nicht mit auf Klassenfahrt...~ überlege ich, komme aber nicht weiter mit meinen Überlegungen, da unsere Mathelehrerin pünktlich wie immer den Raum betritt und ich wieder komplett auf Unterricht umschalte.

Verliebt in meine LehrerinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt