Teil.19

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Nach dem Frühstück, räumen wir alle Sachen ordentlich weg und quatschen noch ein wenig, bis die beiden nach Hause gehen.

Als ich am Abend in meinem Bett liege, denke ich an den morgigen Tag.
~Morgen haben wir wieder richtig unterricht, dass heißt ich muss Sabina wieder mit meiner Klasse teilen, wie wird sie sich verhalten, werden wir uns heimlich treffen oder warten wir bis Ende des Schultags...?~ diese und weitere Fragen wirbeln in meinem Kopf herum, bis ich schließlich einschlafe.

Am nächsten Morgen stehe ich gut gelaunt und motiviert auf, mit einem Blick auf den Kalender wird mir bewusst, dass ich in ein paar Tagen meinen Gips los bin. Ich mache mich fröhlich singend fertig und nachdem ich in der Küche noch schnell mein Frühstück vorbereitet habe, fährt meine Mutter mich zur Schule.

Ich betrete die Klasse, und lächelnd bemerke ich das Sabina schon da ist. Wir sind allein im Raum. Sie schaut jetzt auf und ein lächeln bildet sich ebenfalls auf ihren Lippen. Sie steht auf und kommt auf mich zu.
"Hey, wie war dein Wochenende, Leo?" fragt sie liebevoll und streicht mir eine Strähne hinters Ohr.
"Super." grinse ich und schaue in ihre Augen, sie tut es mir gleich. Einen Moment starren wir uns nur an.
"Ich habe übrigens, noch nicht deine Nummer." schmunzelt sie. "Ist mir auch aufgefallen." lache ich und gebe ihr den Zettel, den ich heute morgen geschrieben habe. Da öffnet sich die Türe und Schüler treten ein, sofort geht Sabina zurück zu ihrem Pult, sie zwinkert mir noch zu, bevor sie sich dem Zettel widmet.
Ich setze mich mit tanzenden Schmetterlingen im Bauch, ebenfalls auf meinen Platz und räume meine Schulsachen auf den Tisch. Dann beobachte ich sie unauffällig, als sie fertig gelesen hat, lächelt sie mir unauffällig zu, was bedeuten soll, dass sie einverstanden ist. Mittlerweile ist die Klasse gefühlt mit schnatternden Schülern, auch meine Freunde betreten grade den Raum und begrüßen mich.
Sabina steht auf und bittet um Ruhe, sie begrüßt die Klasse und beginnt den Unterricht.

Nach dem die Schulklingel endlich zum Schulschluss klingelt, beeile ich mich aus dem Physikraum zu kommen und eile zum, auf dem Zettel ausgemachten Treffpunkt. Sabina wartet dort lächelnd auf mich. Zur Begrüßung lege ich meine Arme um sie und küsse sie leidenschaftlich, sie erwiedert den Kuss. "Hey, Sab." sage ich leise und küsse sie erneut. "Ich habe dich vermisst." seufzt Sabina. Ich grinse daraufhin.
"Ok, meine Mutter wartet, treffen wir uns heute?" frage ich murmelnd zwischen den Küssen. Sie seufzt entäuscht und zieht mich näher an sie ran. "Ich will dich nicht gehen lassen." schmollt sie. Ich lache leise.
"Ok, ich hole dich um 15:00 ab, ok?" fragt sie mich dann. Ich nicke und ziehe sie erneut in einen Kuss. "Bis dann..." ich drehe mich um und laufe weg, ich drehe mich nochmal um und grinse sie an, sie erwiedert es und winkt mir zum Abschied.

Chat
S: Hey, schatz ich bins.❤
L: Hey, Sab🥰
S: Es gibt Neuigkeiten, in Sachen meines Mannes
L: Sind sie gut?
S: Joa, ich würde gerne mit dir darüber reden, können wir uns schon früher treffen?
L: Klar, jetzt?
S: Ja, ich stehe schon in deiner Straße😁
L: Ok, bis gleich😉

"Mama, ich gehe rauß, bin mit Merve verabredet." rufe ich in den Flur hinein.
"Ok, wann bist du Zuhause?" ruft sie zurück.
"Eh, keine Ahnung, spätestens 8:00." antworte ich.
"Ok, bis dann."
Schnell verlasse ich das Haus, ich sehe schon ihr Auto und ein Kribbeln breitet sich auf meinem Körper aus. Ich steige ins Auto und werde sofort in einen Kuss gezogen, denn ich nur zu gerne erwiedere. "Man, du warst viel zu lange weg." schmollt Sabina. Ich lache leise. Dann fährt sie los.
"Dann erzähl mal." fordere ich sie auf.
"Ja, also ich habe heute einen Brief vom Gericht bekommen. Sie wollen eine Gerichtsverhandlung." erzählt sie.
"Ok, was bedeutet das genau?" frage ich sie interessiert.
"Das bedeutet, dass ich ihn nochmal sehen muss, dass ich vor Ihm, vor dem Gericht aussagen muss und dann wird entschieden was für eine Strafe auf Ihn zukommen wird." erzählt sie seufzend. "Ich will dabei sein und dich unterstützen." sage ich sofort.
"Das ist lieb von dir, aber das geht nicht." sagt sie bestimmt.
"Warum...?" frage ich, doch sie unterbricht mich.
"Bitte, ich will dich nicht noch mehr mit da rein ziehen, ich kann mir vorstellen, dass wenn er dich sieht, er wieder von uns anfangen wird und das würde uns definitiv nicht helfen."
Ich nicke verstehend.
"Wann ist denn der Termin?"
"Nächste Woche Montag." antwortet sie beiläufig.

Eine Weile schweigen wir, bis ich das Schweigen breche.
"Wo fahren wir eigentlich hin?"
"Oh, stimmt. Habe ich vergessen zu sagen." lacht sie daraufhin. Automatisch lache ich mit, ihr Lachen ist einfach ansteckend.
"Wir fahren noch mal an den See."
"Ok, ich freue mich." Die Erinnerungen an den Tag am See, strömen auf mich ein. Ein Lächeln bildet sich auf meinen Lippen.
"Was ist los?" fragt Sabina lachend.
"Ich dachte grad an unseren Tag, ich spüre immer noch die vielen Emotionen die wir an diesem Tag ausgetauscht haben." sage ich schwärmerisch.
"Ja, ich spüre sie auch noch, ich höre auch noch deine Worte." entgegnet sie nun ebenfalls schwärmend.
Wir müssen beide Lachen.
~wie ich ihr Lachen liebe, es macht süchtig...~
Wir stehen grad an einer Ampel, weshalb ich ihren Kopf in meine Richtung drehe und ihr einen liebevollen Kuss auf die Lippen drücke. Sie grinst mich mit funkelnden Augen an, bevor sie wieder ihren Blick auf die Straße richtet und weiterfährt.

Am See angekommen, steigen wir aus. Wir laufen ein bisschen(ich hüpfe) bis wir eine Bank finden auf die wir uns setzen. Ich nehme Sabinas Hand und schaue auf den See hinaus. Sie tut es mir gleich.

Nach einer Weile des angenehmen Schweigens, fangen wir an zu reden, irgendwann geht unser gelassenes, lustiges Gespräch ins flirten über. Mittlerweile sitze ich auf ihrem Schoss und streiche grade eine Strähne hinter ihr Ohr, als sie mein Gesicht nimmt und mich in einen liebevollen Kuss zieht. Alles in mir kribbelt und eine Gänsehaut bildet sich auf meinem gesamten Körper, als sie mit ihrer Hand leicht über meinen Arm streicht. Sie grinst in den Kuss, was mich leicht verunsichert. Aber die Unsicherheit ist gleich verschwunden, weil ich von ihren sanften Berührungen abgelenkt bin.
"Das gibt es doch nicht, meine Güte die ist doch sicher noch minderjährig." ertönt es plötzlich von weiter weg. Erschrocken fahren wir auseinander. Ein älteres Ehepaar kommt auf uns zu gelaufen und starrt uns an.
"Ignorier sie einfach." flüstert Sabina mir zu.
"Ist ja ekelhaft." sagt der Mann. Wir warten bis sie weiter gegangen sind.
"Es ist schon spät." sage ich. Sie nickt aber lässt mich noch nicht los.
"Ich liebe dich Leona, egal wie alt du bist und egal was andere sagen."
"Ich weiß..., ich liebe dich auch." Ich lege wieder meine Lippen auf ihre. Ein unglaublich, gefühlvoller Kuss entsteht.
Dann stehe ich auf und sie folgt mir. Händchenhaltend laufen wir zurück zum Auto. Sie fährt mich nach Hause. Auf der Fahrt schweigen wir aber es ist ein angenehmes Schweigen. In meiner Straße angekommen, gebe ich Sabina noch einen Gute Nacht Kuss und verabschiede mich von ihr.

Verliebt in meine LehrerinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt