Teil.26

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"Bist du eigentlich schon 16?" fragt Sabina mich auf einmal und schaut mich ernst an. "Nein...aber mach dir keinen Kopf, ich werde bald 16, schon in den Sommerferien." antworte ich langsam. "Aber, aber das ist verboten, ich fühl mich schlecht, ich..." stottert sie nun aufgeregt und will aufstehen. "Stop! Bitte... Glaub mir, ich wollte das, ich will dich, ich habe dich doch dazu provoziert, es ging von mir aus, also mach dir keinen Kopf. Es ist mir egal wie weit unser Altersunterschied voneinander entfernt ist, das weißt du doch..." ich nehme sie in meine Arme. "Aber wenn das jemand herausfindet, muss ich ins Gefängnis." sagt sie leise. "Niemand wird von dem hier erfahren, glaub mir wir kriegen das hin..." beruhige ich sie leise und streichel über ihren Rücken. Sie beruhigt sich langsam wieder. Ich drücke sie sanft von mir, um in ihre Augen zu sehen. "Ich liebe dich, egal was passiert, ich werde dich nie mehr aus meinem Herzen gehen lassen." spreche ich ernst meine Gedanken aus. Sie lächelt mich dankbar an. "Ich werde dich auch nie mehr gehen lassen, ich liebe dich auch so sehr, ohne dich kann ich mir mein Leben nicht mehr vorstellen." sie beugt sich zu mir und legt sanft ihre Lippen auf meine. Ich erwidere ihren sanften Kuss, er wird immer intensiver und gefühlvoller. Eine Träne rollt mir die Wange entlang. "Was ist los?" fragt Sabina erschrocken.  "Alles ist gut, ich bin nur so unglaublich emotional grade, weil ich deine Nähe einfach Liebe, deine Art zu küssen und wenn du mich auch nur berührst, ich könnte dahinschmelzen." murmel ich leise, während ich in ihre Augen sehe, auch sie verliert eine Träne. Vorsichtig wische ich sie mit meinem Daumen weg. Sie legt wieder ihre Lippen auf meine, dieser Kuss sagt mehr aus, als tausend Worte sagen könnten.

Am Abend verabschiede ich mich von Sabina und verlasse ihr Haus. Sie winkt mir noch zu und dann kann ich sie nicht mehr sehen. Ich stecke mir meine Kopfhörer in die Ohren und laufe in Gedanken versunken durch die Straßen. Plötzlich höre ich jemanden schreihen. Ich verstehe nicht was er sagt, ich drehe mich um und alles was ich wahrnehme, ist das Auto, dass geradewegs auf mich zuraßt. ~Ich liebe dich Sabina...~ schwirrt es mir noch durch den Kopf, als alles um mich herum schwarz wird.

POV Sabina
Nachdem Leona gegangen ist, setze ich mich noch ein wenig ins Wohnzimmer und schalte den Fernseher an. Ich schaue Abends sehr gerne Nachrichten, so auch heute. "Wieder mal Unwetter irgendwo..." murmel ich und lasse meine Augen zu fallen. Plötzlich kommt eine Eilmeldung herein. Sofort öffne ich wieder meine Augen. ~vielleicht mal was interessantes...~
"Omg, die Straße kenne ich, sie ist ganz in der Nähe...ein Autounfall? Das Auto soll in ein Mädchen reingefahren sein? Warte...LEONA, bitte las es nicht Leona sein." murmel ich vor mich hin. Mit zitternden Händen krame ich mein Handy hervor. Mein Herz klopft wie wild. Schnell tippe ich ihre Nummer ein. "Bitte geh dran..." sage ich hoffnungsvoll. Doch es klingelt bloß, ich versuche es wieder und wieder als plötzlich jemand abnimmt. "Leona? Leona bist du es? Geht es dir gut? Bitte sag mir, dir geht es gut!" stammel ich sofort. Eine Pause legt sich ein. Eine Träne rollt meine Wange entlang. "Leona..." flüster ich. "Es, es tut mir leid es Ihnen sagen zu müssen aber...Leona ist...nicht mehr am leben."  Langsam lasse ich das Handy sinken, ich starre einfach nur geradeaus, ich fühle nichts, in diesem Moment...alles fühlt sich kalt und leer in mir an...

~das werde ich mir niemals verzeihen... es ist ganz alleine meine Schuld, ich hätte sie nach Hause fahren sollen...~

Eine Weile spüre ich einfach nur Trauer, Kälte und leere in mir, während ich einfach nur still da sitze und an die Wand schaue. Ich kann meine Gedanken nicht sortieren, alles schwirrt in mir herum, Schuldgefühle,  Verwirrung und gleichzeitig herrscht eine völlige leere in mir. Auf einmal spielen sich alle schönen Momente mit ihr, in meinem Kopf ab, so schnell als würden sie aus meinem Kopf gelöscht, dann sehe ich die schwierigen Zeiten auch durch meine Gedanken rutschen. Als auch diese vorbei sind versuche ich mir das letzte mal, als ich sie gesehen habe, diese Situation, mir vorzustellen. Auf einmal kommt Wut in mir auf... Wer hatte es gewagt Leona das Leben zu nehmen, ihr ihr ganzes Leben, dass noch vor ihr war, zu nehmen... ~Ich muss es unbedingt wissen~
Ich laufe also zu der Straße hin, die im Fernseh gezeigt wurde, doch dort angekommen, werde ich sofort von Polizisten aufgehalten. "Ich will doch nur zu Leona und ich muss wissen wer ihr das angetan hat..." schluchze ich und falle erschöpft zu Boden...
Irgendwann kommt eine Polizisten zu mir und hilft mir wieder auf die Beine. "Sind Sie eine Angehörige von Leona?"
Ich schüttel den Kopf. "Woher kennen Sie Leona?" fragt sie jetzt. "Sie... sie war meine Schülerin..." antworte ich leise. Die Polizistin nickt verstehend und legt einen Arm auf meine Schulter. Diese Geste lässt mich völlig kalt, nur bei Leona, hätte ich mich jetzt besser gefühlt. "Also, der Autofahrer war betrunken, wie es aussieht und er ist ebenfalls bei dem Unfall gestorben..." erklärt sie mir, den Rest höre ich schon gar nicht mehr. Irgendwann fährt sie mich zurück nach Hause, weil sie merkt, dass ich es alleine nicht mehr zurück schaffe. Dann bin ich wieder alleine, alleine mit meinen Gefühlen und Gedanken. Ich schleppe mich auf die Couch und lege mich dort drauf, irgendwann schlafe ich unter Tränen ein.

Verliebt in meine LehrerinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt