Teil.17

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Am nächsten Tag, fährt meine Mutter mich Nachmittags zur Schule. Es ist Samstag und meine Klasse kommt von der Fahrt zurück. Da die Eltern von meinen Freunden keine Zeit haben, holen wir sie ab und dann bleiben sie auch direkt bis morgen bei mir. Ich bin gespannt was sie mir alles erzählen werden und auch sie wollen wissen, was bei mir passiert ist. Erwartungsvoll stehe ich an der Haltestelle. Endlich sehe ich den Bus in die Straße einbiegen. Ich winke ihnen zu. Der Bus hält und schon steigen, die ersten Schüler aus. Meine Freunde rennen auf mich zu und umarmen mich stürmisch. Wir lachen glücklich, alle sehen uns an, aber das ist uns egal. Wir haben uns eine Woche nicht gesehen, wir müssen einiges Nachholen. Dann helfe ich ihnen beim ausräumen der Koffer und gemeinsam laden wir alles in den Kofferraum (so gut ich kann). Zuhause angekommen, verschwinden wir sofort in mein Zimmer, wo ich schon alles für unsere Übernachtungsparty vorbereitet habe. Wir machen es uns gemütlich und schon fangen sie an zu erzählen, besonders von dem Abendteuerausflug, schwärmen sie. Ein bisschen neidisch bin ich schon, aber ich habe ja auch ein kleines Abenteuer erlebt. Als sie fertig sind, ruft meine Mutter zum Abendessen, es sind schon 4 Stunden vergangen, bemerken wir nach einem Blick auf die Uhr. Wir gehen also runter zum Essen, und merken jetzt erst, wie hungrig wir sind. Es gibt selbstgemachte Pizza. Nach dem wir gegessen haben, gehen wir noch kurz raus um mit meinem Hund Gassi zu gehen, dabei unterhalten wir uns noch ein wenig über die Klassenfahrt.

Zurück im Zimmer, machen wir es uns wieder gemütlich, mit kuscheligen Decken und heißem Kakao, draußen ist es ja doch schon ziemlich kalt. Die letzten Tage war es trotz mitte Herbst noch relativ warm, aber so langsam beginnt das kalte Wetter.
"Los, jetzt erzähl endlich Leona! Wir sind neugierig." lacht Lis.
"Also, wir waren am Anfang noch distanziert und sie kam öfter zu spät, einmal kam sie gar nicht zur Schule, weshalb ich nach dem Unterricht zu ihr gefahren bin." fange ich an.
"Du bist einfach zu ihr gefahren?" fragt Merve ungläubig. "Woher wusstest du denn wo sie wohnt?" fragt sie nochmal. Ich werde etwas rot. "Ich, naja, ich habe sie, aber das ist schon ewig her, einaml bis nach Hause verfolgt, ich wollte damals unbedingt wissen wo sie wohnt." grinse ich.
Sie lachen daraufhin nur.
"Ok, erzähl weiter." fordert Lis mich auf.
"Ich habe sie in einem total schlechtem Zustand aufgefunden, sie hat mich rein gelassen und hat mir alles erzählt. Ihr Mann hat sie Jahrelang geschlagen, schlecht behandelt, und..." ich kann nicht weiterreden weil wieder die Wut in mir aufsteigt. Die beiden reißen die Augen auf.
"Ach du scheiße, warum machen Menschen so etwas?" schimpft Merve.
Lis nimmt meine Hand und langsam beruhige ich mich wieder. Dankbar schaue ich sie an.
"Jedenfalls, konnten wir in im Bad einschließen und haben die Polizei gerufen." erzähle ich weiter.
"Wie viele Jahre hat er bekommen?" fragt Lis.
"Eh...erlich gesagt habe ich seitdem nichts mehr davon gehört, ich weiß es nicht. Aber es ist ja auch erst zwei Tage her. Ich hoffe er bekommt Haft bis ans Lebensende." sage ich verbittert. Sie stimmen mir nickend zu.
"Und gestern hat Sabina, etwas soooo romantisches für mich gemacht." schwärme ich nun. Die beiden grinsen.
"Endlich, der spannenste und beste Teil." grinst Lis. Ich stimme ihr schwärmerisch zu und fange an zu erzählen.
"Sie hat, mir erst die Augen verbunden und dann als wir da waren, konnte ich es kaum glauben, ich habe sogar geheult. Sie hatte ein romantisches Picknick vorbereitet. Aber bevor...bevor wir uns gesetzt habsn, hat sie mir eine Liebeserklärung gemacht. Ich war so gerührt, so voller Gefühle in diesem Moment, dann habe ich ihr auch meine Gefühle gestanden und ihr die drei Worte gesagt. Daraufhin hat auch sie geweint und wir haben uns geküsst. Aber Leute, dieser Kuss, war einfach was ganz besonderes, ich kann es gar nicht beschreiben..." schwärme ich vor mich hin. Die beiden grinsen und freuen sich für mich.
"Dann haben wir uns hin gesetzt und sie hat mir diese Kette geschenkt" erzähle ich weiter, während ich die Kette unter meinem Shirt hervorhole und sie ihnen zeige.
"Wow, die ist wunderschön." sagen sie.
"Sie hat auch eine."
"Also seit ihr jetzt zusammen?" fragt Merve.
"Ja, seit gestern, offiziell." sage ich glücklich.
"Aber, wie wollt ihr das in der Schule regeln?" fragt sie.
"Keine Ahnung, aber wir kriegen das schon hin, wir haben jetzt schon so viel überstanden, da werden wir das auch schaffen." sage ich entschlossen.
"Was ist dann passiert?" fragt Lis.
"Dann haben wir gegessen und geredet, bis es dunkel wurde. Ich habe sie zum See gezogen und zwei der Teelichter die sie zuvor auf die Decke gelegt hat, mitgenommen und dann haben wir sie gemeinsam auf den See geschickt und beobachtet, das war soooo romantisch." quitsche ich.
"Habt ihr euch geküsst?" fragt Merve aufgeregt.
"Ja." antworte ich träumerisch und denke an den Moment zurück, ein leichtes Kribbeln durchfährt meinen Körper.
"Aber dann wurden wir gestört, meine Mutter hat mich angerufen, weil es schon extrem spät wahr." sage ich.
"Oh nein, hast du Ärger gekriegt?" fragt Merve.
"Ein bisschen, aber das war mir in dem Moment egal, ich war immer noch viel zu glücklich, wegen dem schönen Tag." antworte ich.
Nach dem ich noch ein wenig von Sabina geschwärmt habe, schalten wir einen Film auf Netflix an. Dazu habe ich Knabberreien aus meiner Schublade geholt und verteilt. Während dem Film denke ich an Sie. Am liebsten würde ich ihr schreiben, aber mit einem Blick auf mein Handy, musste ich feststellen, dass ich gar nicht ihre Nummer habe. ~dass muss ich am Montag, dringend ändern~
Irgendwann, nach dem der Film zuende war und wir noch ein wenig gequatscht haben, gehen wir schlafen.

Mitten in der Nacht, werde ich von einem leisen schluchzen wach. ~es ist Lis, was ist los mit ihr~
"Lis, Lis bist du wach?" flüster ich also. Plötzlich ist es still. Ich stehe auf und gehe aus dem Zimmer, vorher flüster  ich noch:"komm mit!" Im Flur ziehen wir uns Schuhe und Jacken an. Leise schleichen wir aus dem Haus und laufen eine Weile schweigend nebenher.
"Willst du darüber reden?" frage ich irgendwann. Sie schaut mich an und nickt leicht. Wieder fängt sie an leicht zu schluchzen. Ich nehme sie in den Arm und streichel ihr über den Rücken.
Langsam beruhigt sie sich. Wir gehen ein Stück weiter und setzen uns auf eine Bank. Wir zittern leicht vor kälte, aber in dem Moment, ist mir das egal.
"Fang mal an!" ermuntere ich sie vorsichtig. Sie schaut grade aus und fängt an zu erzählen.

Verliebt in meine LehrerinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt