21 | Die Nebenwirkungen einer Geburt

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2 WOCHEN SPÄTER

Seit einer Woche war ich nun wieder Zuhause und seit zwei Tagen war ich auch die Fäden im Unterleib los. Mein Arzt hatte mir dennoch nahegelegt es langsam angehen zu lassen, denn schwer heben durfte ich noch nicht, dann wäre das Risiko groß, dass die Naht wieder aufreißen würde.

Beim Sport wüsste mein Körper schon selbst was ginge und was nicht, doch auch da sollte ich es möglichst nicht übertreiben. Allerdings war es nicht mal der Sport, der mir so sehr fehlte, denn seit Monaten waren Steve und ich kaum Intim und Gott, ich vermisste es einfach und ich wusste, dass es ihm genau so ging. Doch meine Gedanken machten mir oft einen Strich durch die Rechnung, denn während ich bereits Zuhause war, war meine Tochter noch immer auf der Frühchenstation. Ich vermisste sie jeden Tag, jede Minute, aber ich wusste das sie in den besten Händen war und das es ihr gut ging.

Langsam öffnete ich die Augen und blinzelte der Sonne entgegen, die mir ins Gesicht schien. Der Wecker zeigte mir an, dass es gerade 8 Uhr in der früh war. Genüsslich drehte ich mich auf den Rücken und streckte mich, dabei stieß ich mit meiner linken Hand an den nackten Oberkörper von Steve. Kurz zuckte ich zusammen, drehte meinen Kopf zu ihm und wunderte mich darüber, dass er noch neben mir lag.

«Was für ein Tag ist heute?», murmelte ich, denn ich hatte komplett den Überblick verloren.

Ich nahm mein Handy vom Nachttisch und schaltete das Display ein.

«Samstag», sprach ich leise und da war es auch klar, warum Steve noch schlief.

Leise legte ich das Handy wieder weg und schlich ins Bad. Als ich wieder aus dem Bad rauskam, blieb ich vor dem langen Spiegel stehen. Ich zog mein Top hoch, was ich zum Schlafen anhatte und betrachtete meinen Bauch. Er hatte zwar noch nicht seine alte Form wieder, aber immerhin war er nicht mehr so aufgebläht vom Kaiserschnitt.

Zum ersten Mal nach Monaten sah ich nicht mehr schwanger aus, was in mir verschiedene Gefühle auslöste. Einerseits vermisste ich meine schöne Kugel, aber andererseits war ich froh, dass ich mich wieder vernünftig bewegen konnte. Ja, manchmal erwischte ich mich dabei, wie ich mir in Gedanken selbst eine Ohrfeige gab, doch dann dachte ich mir immer, dass ich nicht die einzige Mutter sein konnte, die so fühlte.

Eine ganze Weile starrte ich noch auf den Spiegel und weil ich einfach so in Gedanken war, bekam ich nicht mal mit, dass Steve wach war.

«Wie lange willst du da noch so stehen?»

Ich zuckte kurz zusammen, denn mit seiner ruhigen und sanften Stimme holte er mich aus den Gedanken zurück.

«Was?»

Ich ließ mein Top los und drehte mich zu ihm.

«Muss ich es dir noch mal sagen?»

«Was genau meinst du?»

Er schmiss die Decke zur Seite, setzte sich ans Bettende und zog mich zu sich. Mit einem leichten Stolperer kam ich auf ihn zu und stützte mich mit meinen Händen an seinen Schultern ab, damit ich nicht unkontrolliert auf ihn fallen würde. Mit seinen Händen auf meinen Hüften zog er mich auf seinen Schoß und sah mir tief in die Augen.

«Du bist immer noch wunderschön..», hauchte er und lächelte.

«Mhhh....»

«Willst du widersprechen?»

Ich zuckte die Schultern und schmunzelte. Ich wusste, dass ihn das antörnte und ich merkte bereits durch seine Shorts, dass er erregt war.

«Was hast du vor zwei Wochen noch gesagt?»

Erneut zuckte ich die Schultern, obwohl ich genau wusste, dass er meinen Traum meinte. Schmunzelnd versuchte ich seinen Schoß zu verlassen, doch er hielt mich fest. Seine rechte Hand lag nun in meinem Nacken, während seine linke auf meinem Rücken verweilte. Meine Hände ruhten auf seinen Oberarmen und meine Knie lagen auf der Bettkante. Es wäre ein leichtes gewesen meine Beine am Bett abzustoßen, um aufzustehen, wäre da nicht das unbändige Verlangen von ihm, was mich festhielt.

The Normal Life - Steve and Kim Rogers ✔︎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt