6 | Wie weit wird er gehen?

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Nach einer Weile standen wir alle auf und wollten etwas frische Luft schnappen, so liefen wir alle auf die Veranda. Morgan rannte direkt zu ihrem kleinen Zelt hin, um zu spielen, während ich meinen Vater zur Seite nahm.

«Sag mal, Dad. Hast du in den letzten Tagen mal mit Peter geredet?»

Fragend sah er mich an und schüttelte dann den Kopf.

«Nein. Bisher nicht. Ist alles okay bei ihm?»

«Nicht wirklich. Du solltest unbedingt mal mit ihm reden. Ich denke, er braucht dich jetzt», erklärte ich und sah Richtung See.

«Ja, gut, dann werde ich das später machen. Ist denn bei dir alles okay? Du hast am Telefon so etwas angedeutet, oder hast du mit Steve noch nicht darüber geredet?»

Ich senkte den Kopf und seufzte.

«Doch habe ich. Ich habe ständig Albträume, Dad. Im Grunde immer denselben. Da ist Wakanda und der Kampf, dann ist da Bucky, der sich vor meinen Augen auflöst und Steve, der mich festhält, bis auch ich weg bin. Dann werde ich meistens schweißgebadet wach», erzählte ich ihm und machte eine kurze Pause. «Und dann seh ich Steve an, wie er ruhig und friedlich neben mir liegt und mir denke 'Wie kann er das alles nur so gut verarbeiten?'»

«Mh. Glaub mir, Kim. Steve ging es nicht gut, wie uns alle. Doch er hatte gleich drei seiner wichtigsten Personen verloren.»

«Drei?»

«Dich, Bucky und das Kleine», erwiderte er und deutete dabei auf meinen Bauch. «Als die Mission fehlschlug, die Steine von Thanos zu holen, fiel Steve in ein sehr tiefes Loch. Ich hatte ihn bisher nie so gesehen und ich glaube, wenn Natasha nicht gewesen wäre, hätte er sich was angetan.»

Ich schluckte bei dem Gedanken daran und sah zu Steve, der mit Pepper runter zum See gelaufen war.

«Er hat damals die Selbsthilfegruppe ins Leben gerufen, weil er für dich weitermachen wollte und weil er nie aufgegeben hat, dich zurückzuholen.»

«Warum hat er mir das nicht erzählt?»

Er zuckte die Schultern und sah mich dann direkt an.

«Hast du ihm denn alles erzählt? Ich glaube, ihr müsst euch nochmal in Ruhe zusammensetzen und wirklich über alles reden. Ihr könnt das nur zusammen überstehen.»

«Ja, ich denke du hast recht.»

«Hab' ich doch immer», zwinkerte er und nahm mich in den Arm.

«Aber, Dad.. Wie bist du mit all dem klargekommen?», wollte ich dann wissen.

«Pepper hat mir in der Zeit sehr geholfen. Ich habe mich viel in die Garage zurückgezogen und irgendwann hat dann auch Morgan dazu beigetragen, dass es mir etwas besser geht. Doch die Bilder von diesem einen Tag sind noch immer in meinem Kopf und die werden da wohl auch nie rausgehen», erklärte er. «Aber ich will da nicht mehr drüber nachdenken, denn immerhin habe ich euch jetzt wieder», fuhr er fort und gab mir einen Kuss auf die Stirn.

Ich lächelte und lief dann mit ihm runter zu den anderen beiden. Steve und Pepper drehten sich zu uns um und lächelten uns an.

«Alles gut bei euch?», hakte Pepper nach und ich nickte.

«Ja, alles gut», erwiderte ich und schmiegte mich an Steve, der seinen Arm um meine Schultern legte, mich fest an sich drückte und mir einen Kuss auf den Kopf gab.

Mittlerweile war es nach Mittag und so langsam bekam ich doch Hunger, was mir auch mein Magenknurren bestätigte.

«Oh», lachte Steve und sah mich an; ich zuckte nur grinsend die Schultern.

The Normal Life - Steve and Kim Rogers ✔︎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt