22 | Die Überraschungsparty

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Hand in Hand liefen wir zum Fahrstuhl, um in die dritte Etage zu fahren. Nervös wippte ich von einem Bein auf das andere, obwohl ich täglich hier war, war der heutige Tag doch wieder ein größerer Schritt hin zur Entlassung. Als der Fahrstuhl stoppte und sich die Türen öffneten, liefen wir zur Stationstür wo wir kurz klingelten. Einen kurzen Moment später öffnete uns eine der Schwestern die Tür und lächelte uns an.

«Ah, da sind Sie ja. Dachte mir schon, dass Sie es nicht verpassen möchten.»

Ich nickte und drückte Steves Hand etwas fester.

«Wenn du meine Hand weiter so drückst, kannst du meine Knochen gleich knacken hören», flüsterte er.

«Was? Oh... Entschuldige», erwiderte ich und lockerte den Griff etwas; dann sah ich ihn entschuldigend an.

«Schon gut, ich bin auch aufgeregt», erwiderte er und gab mir einen Kuss auf die Schläfe.

«Hey, Mäuschen. Deine Eltern sind da», sprach die Schwester mit einer ruhigen und sanften Stimme mit Mia und öffnete den Inkubator.

Das neue Bettchen stand bereits an der gegenüberliegenden Wand. Sie nahm die Kabel von der kleinen Brust unserer Tochter und hob sie sachte auf ihren Arm. Mein Herz machte einen Freudenhüpfer, als ich das leise quäken von Mia vernahm.

«Möchten Sie die Kleine anziehen? Ab heute darf sie auch endlich Kleidung tragen», lächelte die Schwester, doch ich war mir noch unsicher, hatte ich sowas doch zuvor noch nie gemacht.

«Ich mach das», ergriff Steve dann das Wort, woraufhin die Schwester nickte und Mia auf den Wickeltisch legte.

Die wohlige Wärme des Heizstrahlers ließ Mia zur Ruhe kommen, sodass Steve sie in Ruhe anziehen konnte. Mit seinen großen Händen wusste er jedoch im ersten Moment gar nicht, wie er sie richtig anpacken sollte, weshalb die Schwester es ihm erst mal zeigte. Ich beobachtete das ganze und hätte in dem Moment wohl nicht glücklicher sein können. Während Steve unsere Tochter langsam anzog, sah ich ihn einfach nur an und fragte mich immer wieder, womit ich diesen tollen Mann verdient hatte. Er blickte kurz zu mir rüber und grinste.

«Was ist denn?»

«Nichts. Alles gut. Ich liebe euch beide nur so sehr», erwiderte ich.

Er beugte sich zu mir und gab mir einen Kuss, während er den Body von Mia schloss.

«Ich liebe euch auch», erwiderte er, hob Mia dann sachte hoch und legte sie sanft an seinen Oberkörper.

Eine Hand lag unter ihrem kleinen Po und die andere stützte ihren kleinen Kopf und Rücken.

«Sie sind wirklich ein guter Vater», bemerkte die Schwester, woraufhin Steve sie nur fragend ansah, was ihr ein Lachen entlockte.

«So, wie sie mit ihr umgehen. So ruhig und sanft. Das zeigt mir, dass sie ein guter Vater sind», erklärte sie und ich nickte.

«Er ist der Beste», bestätigte ich und legte einen Arm um seine Taille.

Er legte Mia auf seine Unterarme, sodass wir sie besser sehen konnten und schunkelte leicht hin und her.

«Sie ist so wunderschön», meinte ich ruhig und gab ihr einen liebevollen Kuss auf die Stirn.

«So wie du», erwiderte Steve und sah mich mit seinem charmantesten Lächeln an.

«Wann dürfen wir sie denn mit nach Hause nehmen?», wandte ich mich dann an die Schwester die unsere Ungeduld sehr gut verstehen konnte.

«Wenn sie weiter so gut zunimmt, in zwei Wochen», antwortete sie und ich nickte.

The Normal Life - Steve and Kim Rogers ✔︎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt