11 | Allein sein ist doof

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Als ich gegen 9 Uhr im Bett wach wurde, lag Steve schon nicht mehr neben mir. Die Sonne kitzelte in meiner Nase und ich wusste, dass heute ein toller Tag werden würde. Blinzelnd öffnete ich die Augen und sah auf die Seite von Steve. Auf seinem Kissen lag ein kleiner Zettel.

«Guten Morgen, meine Schöne. Ich hoffe, du hast gut geschlafen. Ich liebe dich!»

Diese kleine Nachricht versüßte mir einfach den Morgen. Glücklich stand ich auf und lief ins Bad, um mich frisch zu machen. Nach einer kurzen Katzenwäsche zog ich mich an und lief in die Küche wo ich mir erst mal einen Kaffee machte. Nun war ich also komplett alleine in diesem riesengroßen Gebäude. Es war wirklich ein komisches Gefühl.

Mit der Tasse Kaffee lief ich nach draußen und setzte mich auf die Bank am See, um die warme Sonne zu genießen. Ich nahm mein Handy und öffnete Friendsnap, doch da gab es nicht wirklich was Neues, weshalb ich die App relativ schnell wieder schloss.

«Guten Morgen, Kim», ertönte hinter mir eine Stimme, die mir sehr bekannt vorkam.

Ich drehte mich um und blickte in das Gesicht von Bucky.

«BUCKY!», rief ich vergnügt, stellte meine Tasse hin, stand auf und umarmte ihn hastig.

«Hey, langsam», lachte er, umarmte mich aber ebenso.

«Wie geht es dir?», fragte ich ihn direkt, nachdem ich ihn losließ.

«Ganz gut so weit. In Wakanda wurde mir wirklich gut geholfen.»

«Das freut mich wirklich. Du siehst auch schon etwas besser aus.»

«Danke. Aber es fehlt noch einiges, bis es mir wirklich zu hundert Prozent wieder gut geht.»

«Ja gut, das ist verständlich. Aber komm, setz dich», meinte ich und bat ihm den freien Platz auf der Bank an.

«Wo ist Steve?»

«Arbeiten.» Er runzelte die Stirn und sah mich an. «Er arbeitet seit heute als Mechaniker beim Bootsverleih», erklärte ich ihm.

«Ah, okay. Das ist schön, dass es ihm so gut geht.»

Bucky sah bedrückt auf den See, woraufhin ich ihm meine Hand auf sein Bein legte.

«Hey. Glaub mir. Gut geht es uns beiden auch noch nicht zu hundert Prozent, aber wir versuchen halt irgendwie weiterzumachen. Immerhin werden wir in ein paar Monaten Eltern», lächelte ich.

«Ja, richtig! Wie weit bist du denn?»

«Jetzt in der 10. Woche.»

«Noch so frisch.»

Ich nickte und bemerkte, dass ihn noch was ganz anderes bedrückte.

«Du vermisst sie auch, oder?», hakte ich dann nach, woraufhin er mich fragend ansah. «Nat.»

«Sie hatte es dir erzählt?»

«Ja, nachdem ich sie lange genervt hatte», zwinkerte ich.

«Mh. Ja, sie war die erste Frau nach über 70 Jahren, mit der ich wieder was hatte. Und es fühlte sich gut und auch richtig an», seufzte er und senkte traurig den Kopf.

«Es tut mir so leid, Bucky. Aber sie wird sicher nicht die letzte Frau sein. Du siehst gut aus und ein schlechter Kerl bist du auch nicht.»

«Na danke», lachte er leicht und legte seinen Arm über meine Schultern.

«Danke für das Gespräch, Kleine. Ich muss aber leider schon wieder los.»

«Oh, du bist doch gerade erst hier.»

The Normal Life - Steve and Kim Rogers ✔︎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt