25 | Willkommen zu Hause kleine Mia

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2 WOCHEN SPÄTER

Aufgeregt wippte ich im Fahrstuhl von einem Bein auf das andere und konnte das Plingen kaum abwarten.

«Jetzt beruhig dich mal, sonst kippst du gleich noch um», lachte Steve herzhaft und legte einen Arm um mich, um mich ein bisschen runterzuholen.

«Ich bin aber so aufgeregt. Wir holen Mia nach Hause, ich kann es noch gar nicht richtig glauben.»

«Ich weiß, Schatz. Ich auch nicht und ich freue mich auf die Zeit mit euch zu Hause», erwiderte er, denn durch das momentane schlechte Wetter hatte er mehr oder weniger Zwangsurlaub.

Immer wieder fing es an zu schneien, weshalb die meisten Bootstouren ausfielen. Für mich war es zumindest eine große Erleichterung, dass Steve mir noch ein paar Wochen unter die Arme greifen konnte. Samuel meinte, dass es wohl bis Februar oder sogar März dauern könnte, bis er Steve wieder bräuchte. Mittlerweile hatten wir Anfang November und da war selbst Samuel kaum noch bei seinen Booten.

Als der Fahrstuhl endlich in der 3. Etage ankam und sich die Türen öffneten, stolperte ich halb heraus und wurde nur grinsend von den Leuten davor angesehen.

«Oh, tut mir leid», entschuldigte ich mich, als ich dabei jemanden angerempelt hatte.

«Nichts passiert», lächelte die Frau und ich nickte. «Geht es heute für Ihr Kind nach Hause?»

«Ja, endlich. Ich bin so aufgeregt.»

«Das merkt man», grinste sie, woraufhin ich leicht rot im Gesicht wurde. «Ich wünsche Ihnen alles Gute. Wir dürfen unseren Jungen nächste Woche endlich nach Hause holen», erwiderte sie und ich freute mich für sie.

«Das ist schön. Dann wünsche ich Ihnen auch alles Gute», entgegnete ich.

Da ihr Mann langsam ungeduldig wurde, weil er die ganze Zeit die Fahrstuhltür aufhielt, verabschiedete sie sich von mir und lief zu ihm.

«Aufgeregt aber immer noch genug Zeit für Smalltalk», grinste Steve.

«Hast du nicht eben gesagt, ich soll mich beruhigen?» erwiderte ich und boxte ihm leicht in die Seite.

Vor der Tür der Frühchenstation drückte ich auf die Klingel und wartete ungeduldig darauf, dass jemand die Tür öffnete.

«Ah, Familie Rogers. Wir haben Sie schon erwartet», lächelte Schwester Masters, die uns Mia persönlich übergeben wollte.

Ihr war unsere kleine in den letzten Wochen so ans Herz gewachsen, dass sie fast jede freie Minute bei ihr verbrachte. Sie lief mit uns in das Zimmer, wo Mia bereits fertig angezogen in ihrem Bettchen lag.

«Oh, sie ist ja schon fertig», bemerkte ich und Masters lachte.

«Ja, ich dachte mir, dass sie sehr aufgeregt sind und sie am liebsten direkt mitnehmen möchten. Die Papiere wurden auch bereits alle unterzeichnet. Der Arzt ist sehr zufrieden mit ihr und hach.. Ich werde sie ja doch ein bisschen vermissen», erklärte sie und ich lächelte.

«Sie dürfen uns gerne mal besuchen kommen, wenn Sie möchten. Sie sind herzlich eingeladen.»

«Das ist aber lieb. Da werde ich sicher mal drauf zurückkommen», nickte sie mit einem lächeln im Gesicht und übergab mir die Papiere.

Steve stellte den Maxi-Cosi auf die Wickelkommode und holte Mia aus ihrem Bettchen.

«Na mein Schatz? Heute geht es endlich nach Hause», flüsterte er und gab ihr einen Kuss auf die Wange.

Der Anblick erwärmte mir jedes Mal aufs Neue das Herz. Langsam legte er sie in den Maxi-Cosi und schnallte sie an. Ein leises quäken entwich ihr und zeigte uns, dass sie es nicht wirklich toll fand.

The Normal Life - Steve and Kim Rogers ✔︎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt