Charles Leclerc

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Dieser OS ist anders und irgendwie auch nicht. Ich werde hier kein Pair schreiben, sondern eher Charles Gedanken. Diese werden sich so ziemlich im Jules Bianchi drehen, aber ein wenig um seinen Vater Hervé Leclerc und Anthoine Hubert. 

Ich kann euch gleich sagen, dass dieser Os eher traurig wird. Ich kenne Charles wirkliche Gedanken nicht, also sind diese frei erfunden und  alles bezieht sich auf das Lied.
Ich habe das Lied nicht gefunden, aber man kann es ja auch seperat irgendwo anhören.

Lied Tränenmeer von Luna
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Nizza 21. Juli 2015

"Du bist, von uns gegangen... Du bist nicht mehr da..."

Die Stimmung ist trüb, bis auf den Pastor, schwiegen sie alle. Die meiste Zeit hört man das schluchzen der Gäste. Sie trauern um ihren Freund, ihren Sohn oder in Charles Fall, um sein Vorbild und Patenonkel. Knapp 9 Monate lag Jules Bianchi im Koma, ehe er den Kampf verlor. Das ihre größte Leidenschaft, ihn am Ende den Tod brachte, schmerzte ungemein.

Zu Charles rechten saß seine Mutter und zu seiner Linken sein Vater. Daneben waren auch noch seine Brüder. Vor ihm saß die Bianchi Familie. Durchgehen hielt seine Mutter seine Hand und hatte den Kampf gegen die Tränen schon längst verloren.

Er selbst versuchte noch gegen sie anzukämpfen, hatte sein Patenonkel ihn doch gelehrt, keine Schwäche zu zeigen. Doch Charles wusste, er würde diesen Kampf verlieren. Stumm starrte leer auf Jules Bild, merkte wie seine Tränen anfingen zu laufen. Jules hatte gelitten, hatte gekämpft und hatte verloren. Er hatte gekämpft für seine Familie und für seine Freunde, doch alle wussten, es würde Jules nur mehr schmerzen. 9 Monate saß Charles an seiner Seite, wenn er nicht trainieren musste oder in der Schule war.

Der Sarg wurde aus der Kirche getragen, der Vorplatz voll mit Reportern. Die Kameras auf die etlichen Fahrer gerichtet, die für Jules angereist waren. Den jungen Charles sahen sie nicht, denn noch war er unwichtig für die Medien. Es wurden weiter Gebete gesprochen, die Reporter waren ruhig, trauerten ebenso, um den verunglückten Formel 1 Fahrer.

Monaco 23 September 2015

"... Sag passt du auf, wenn ich falsche Sachen mache. Bist mein Engel, wirst es immer sein. Fuck wie sehr ich mir wünsche, du kämst wieder heim. Bist jetzt schon ne ganze weile oben in den Sternen..."

Die letzten Monate waren hart, wusste Charles nichts mehr mit sich anzufangen. Er fing an zu trinken und sich immer mehr daneben zu benehmen. Jedesmal fragte er sich ob Jules gerade da oben sitz und fassungslos darüber ist, was er anstellt. Er hatte in der letzten Zeit immer mehr Streit mit seinen Eltern, schob es auf die Pubertät, wie es wohl jeder machen würde, doch sie alle wussten, dass er Jules nicht loslassen kann.

Er konnte nicht mehr damit umgehen, dass er weg war. Charles spürt etwas wie Verrat in sich, hatte er ihm doch versprochen, mit ihm die ganze Welt zu bereisen, ihm die schönsten Orte zu zeigen. Aber vor allem hatte er ihm auch versprochen, bei seinem Formel 1 Aufstieg dabei zu sein, hatte ihm versprochen, mit ihm auf dem Podium zu stehen.

Monaco  21. Juli 2016

Stumm weinend stand Charles in Nizza an Jules Grab. Er war allein hier, wollte nicht, dass man ihn schwach sieht. Der Schmerz sitzt noch immer tief, konnte er ihn noch nicht besiegen. Vielleicht wollte er ihn auch gar nicht besiegen. Charles setzte sich auf den trocknen, warmen Boden. Er fing an mit Jules zureden. Am Anfang waren es nur zusammenhangslose Dinge, die mit der Zeit jedoch tiefer gingen.

Er erzählte ihm von seinen ersten Erfahrungen in der Formel 1, erzählte von seinen Kollegen. Charles musste bei seinen Erzählungen immer wieder selbst lachen. Nach vielen fröhlichen Dingen, dachte er jedoch wieder an seinen Vater. Hervé war krank geworden, schien es doch nicht gut um ihn zustehen. 

Charles betete zu Jules, dass dieser auf seinen Vater aufpasst solang er noch auf der Erde verweilt  und wenn er da oben, bei ihm in den Sterne irgendwann ankommt, so soll er auf seinen Vater aufpassen. Charles wusst nicht wie lang er noch mit seinem Vater haben würde, doch er wusste, Jules hätte ihm geraten, noch so viel Zeit wie möglich mit seinem Vater zu verbringen, so wie er auch 9 Monate an Jules Seite verbracht hatte.

Monaco 2017

"...Du warst mein Vorbild, ich wollte immer sein wie du. Die besten sterben jung, für diese Welt warst du zu gut...Erinnerungen bleiben, nein ich vergesse nie. Siehst du diesen Engel, der steht vor deinem Grab..."

Wiedereimal saß er in der Kirche. Wieder hörte man nur den Pastor reden und wieder hörte man weiter nur das schluchzen der Gäste. Dieses mal jedoch mit dem feinen Unterschied, dass sie in Monte Carlo sitzen und um seinen kürzlich verstorbenen Vater trauern. Ein oder zwei Tage vor Charles Rennen, starb der gerade einmal 54 Jahre alte Monegasse.

Diesmal saß zu seiner Linken nicht sein Vater, sondern sein großer Bruder. Diesmal saß er in der ersten Reihe. Aber auch 2 Jahre später, starrte er mit leeren Blick, auf das Bild eines Manns, der sein Vorbild war. Wieder kämpfte er gegen die Tränen und verlor auch diesmal den Kampf gegen sie. Und wieder einmal hielt seine Mutter seine, drückte sie fest und weinte bitterlich um ihren Mann.

Charles nahm alles wie in Trance war, fühlte sich nicht bereit in die Öffentlichkeit zu treten, denn jetzt war er bedeutsam für sie. Jetzt gehörte er zum Nachwuchs der Ferrari Akademie, bald fuhr er fest für Sauber. Er würde bald ein Renne fahren und war damit jetzt schon überfordert.

Diesmal konnte sich Charles aber nicht mit Alkohol betäuben, würde es doch nur schlechte Presse geben, ehe sein Karriere angefangen hat. Er wusste natürlich, dass dies weder seinem Vater, noch seinem Patenonkel gefallen hätte. Er musste für sie stark bleiben, dass wusste er.

"...Dein Herz wird nie wieder schlagen, doch ich trag dich bei mir solang ich atme...Kannst du mich hören, wenn ich für dich singe? Sag kannst du mich sehen wenn ich wieder scheiße bau? Und dabei ertrinke..."

Belgien 31. August 2019

Es war, als würde das Schicksal mit ihm spielen wollen. Zuerst nahm ihm seine Leidenschaft seinen Patenonkel, dann starb sein Vater an einer Krankheit und nun starb einer seiner Freunde wieder durch ein Auto. Charles wollte brüllen, wollte weinen, doch stattdessen starrte er wieder nur leer, auf den Helm seines Freundes. Wieder einmal war es ruhig, diesmal saßen sie aber nicht in der Kirche, nein, diesmal standen sie an der Rennstrecke in Belgien und trauerten wieder um einen toten Freund.

 Wieder fühlte er sich hilflos und hatte das Gefühl zu ertrinken. Die Schweigeminute war vorrüber und lief direkt auf Anthoines Mutter zu. Er hielt sie fest im Arm, versuchte ihr Mut zuzusprechen und suchte selber nach dem Mut. Vier lange Jahre hatte er ihn nicht finden könne, wurde immer wieder von Schicksalsschlägen geprägt, doch den Mut und die Hoffnung, konnte er nicht finden. 

Charles hatte angefangen Klavier zuspielen, in der Hoffnung sein Vater, Jules und Anthoine könnten ihn hören. Spielen tat er jeden Tag für sie und manchmal da sang er für sie mit. An vielen Tagen wünschte er sich noch, dass die Herzen dieser drei Menschen noch schlagen würden, doch musste immer wieder einsehen, dass es nicht passieren wir, nicht hier, nicht im echten Leben. 

In seinem Herzen werden sie immer weiter leben, dass selbe, war es aber nicht.

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Ich find es irgendwie traurig, dass mir dieser Os leicht viel. Ich habe mehr persönliche Gefühle und Erfahrungen mit hinein gesteckt, als erwartet.

Ich kann auch nur nochmal betonen, dass ich keine Ahnung habe, wie es ihm wirklich geht und wie das alles abgelaufen ist, aber ich habe mich von dem Lied und meinem Gefühl leiten lassen.

Das es traurig werden würde, wusste ich, jedoch selber dabei zu weinen, hatte ich nicht geplant. Ich denke man wird nicht mit einer Fortsetzung rechnen müssen, einfach weil es dem nicht hinzuzufügen gibt.

Ich hoff er hat euch trotzdem gefallen. Schönen Abend noch!

~L

Formel 1 OS  BoyxBoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt