Jules

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Ich habe gestern Abend Nick nicht mehr gesehen, weil ich ein Meeting wegen den Fotos für die Zeitschrift hatte. Nächste Woche kommt die neue Ausgabe und wir mussten noch besprechen, welche Bilder ich bearbeiten sollte. Es ist spät geworden bis wir fertig waren. Danach habe ich noch die halbe Nacht drangesessen die Fotos zu bearbeiten. Aber ich habe es schliesslich geschafft. Da ich heute Morgen mit Nick verabredet bin, stehe ich leider um sieben Uhr schon im Bad. Ich trage einen olivfarbenen Strickpulli mit Jeans und Boots. Nun käme ich noch meine Haare und schminke mich leicht. Zehn Minuten später steige ich die Treppen zu Nicks Wohnung rauf. In der Mitte sprintet mir Steve entgegen. Er scheint ziemlich gestresst zu sein, dass er nur zu einem forschen «Hi» beim Vorbeigehen fähig ist. Ich klopfe an die Tür der Jungs. Es dauert zwei Minuten bis mir Matt die Tür öffnet. Sein Gesicht ist vom Kissen verknittert und seine Haare verstrubbelt.

«Guten Morgen Jules. Komm rein», begrüsst er mich.

«Hi Matt. Danke dir.»

Danach verschwindet er gleich im Bad und ich gehe durch den Flur in Richtung von Nicks Zimmer, doch ich schaffe es nur bis zur Mitte. Ich bleibe mit offenem Mund stehen, als ich sehe wer aus seiner Tür kommt. Unfähig mich zu bewegen, stehe ich wie angewurzelt mitten im Flur. Jessica zieht im Gehen die Hose hoch. Ihre Haare sind vom Schlaf zerzaust. Ich bin so geschockt, dass ich immer noch wie eine Statue im Flur stehe.

«Hi Jules. Scheint als wolle er dich doch nicht. Der Sex letzte Nacht war genial», sagt sie abschätzig.

Das einzige wozu ich im Stande bin, ist: «Wie kannst du nur?»

Dann mache ich auf dem Absatz kehrt und sprinte zum Ausgang. Hinter mir schlage ich mit voller Wucht zu. Ich spüre, wie meine Sicht zu trüben beginnt. Keine Minute später rinnen mir unkontrolliert die Tränen über die Wange. Auf der Treppe verfehle ich die letzte Stufe und stürze. Ich schlage hart auf dem Boden auf. Heftig schluchzend richte ich mich auf. Das wird riesige blaue Flecken an Arm und Schienbein geben, aber es ist mir egal. Es schmerzt noch lange nicht so sehr, wie mein gebrochenes Herz. Mein Brustkorb ist eng und ich habe das Gefühl keine Luft zu bekommen. Als hätte mir jemand mein Herz mit Stacheldraht umwickelt und es stirbt gerade langsam und qualvoll. Nur mit Mühe schaffe ich es, mit meinen zitternden Fingern die Tür zu meiner Wohnung aufzuschliessen. Savannah sitzt bei einem Kaffee in der Küche, doch ich renne gerade aus direkt in mein Zimmer. Ich verkrieche mich in meinem Bett und schlage mir die Decke über den Kopf. Ich höre, wie Savannah vorsichtig meine Zimmertür öffnet. Sie kommt rein und legt sich neben mich.

«Willst du mir erzählen, was passiert ist?», fragt sie mit besorgter Stimme.

«Nick hat es mit Jessica getrieben», schluchze ich heftig, somit kommen meine Worte nur stockend raus.

«Was? Das ist nicht möglich!», kommentiert Savannah ungläubig.

In diesem Moment klopft es heftig an der Tür.

«Falls er es ist, soll er sich zur Hölle scheren! Ich will ihn nicht sehen!», schreie ich.

that something between usWo Geschichten leben. Entdecke jetzt