Nick

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Als ich am nächsten Morgen erwache, pocht mein Schädel ekelhaft und ich muss meine Augen nicht mal aufmachen um zu wissen, dass ich das Sonnenlicht verfluchen werde. Ich versuche mich an gestern zu erinnern. Mein Gehirn braucht einen Moment, um die Brocken richtig zusammen zu fügen. Einen Moment, Jules hat mich nach Hause gebracht. Ich taste blind mit der Hand um mich. Ertaste jedoch nur ein leeres Bett. Vorsichtig wage ich ein Auge zu öffnen, um es gleich wieder zu schliessen. In diesem kurzen Augenblick habe ich keine Jules entdeckt. Ich schlage meinen Ellenbogen über mein Gesicht und stöhne. In diesem Moment höre ich meine Zimmertür auf und wieder zu gehen.

«Guten Morgen du Held», begrüsst mich Jules.

Ich stöhne erneut: «Warum musst du so schreien?»

«Erstens schreie ich nicht. Zweitens wirst du mich gleich lieben. Du musst nur die Augen öffnen.»

Ich wage es erneut und tatsächlich. Da steht Jules vor mir. Sie hält mir in der einen Hand eine Tablette hin und in der anderen ein Glas voll Wasser.

«Okay, du hast recht. Ich liebe dich. Ich nehme alles zurück was ich soeben gesagt habe.»

Sie lacht. Ich nehme ihr die Sachen ab und spüle die Tablette runter. Dabei kommt mir ein Gedanke. Jules hat tatsächlich im gleichen Bett wie ich geschlafen. Ich kann es nicht fassen. Und das schlimme ist, ich erinnere mich nicht mal daran. Weil ich zu besoffen war, um mir darüber Gedanken zu machen. Ich grummle.

«Wie schlimm war ich?»

«Auf einer Skala von eins bis zehn?»

Ich nicke.

«Etwa fünfzehn», sagt sie lachend.

Ich nehme das Kissen unter meinem Kopf hervor und werfe es nach ihr.

«Nein, Nick. Im Ernst, es ist alles in Ordnung.»

«Gott sei Dank.»

«Ich muss los. Ich habe ein Projekt fertig zu machen.»

Ich halte sie am Handgelenk fest, als sie gerade aufstehen will und bin selber überrascht über meine schnelle Reaktion.

«Frühstück? Gemeinsam?»

Sie tut so als würde sie überlegen, doch ich weiss, dass ich sie habe.

Sie nickt.

«Du kochst Kaffee und ich komme in fünf Minuten dazu. Okay?»

«Ja ist gut.»

Sie geht aus meinem Zimmer. Ich schnappe mir kurz neue Klamotten und springe unter das kalte Wasser. Was so eine Schockdusche doch alles bewirken kann. Ich fühle mich wie neu geboren, naja wenigstens so halbwegs. Aber als ich auch noch meine Zähne geputzt habe, spüre ich von meinem Kater fast nichts mehr. Als ich in die Küche gehe, riecht es bereits nach gerösteten Kaffeebohnen und Jules kocht was in einer Pfanne. Erst kurz vor der Pfanne stehe, fällt der Groschen.

«Willst du, dass ich dich auf der Stelle heirate?»

Jules lacht: «Wenn Pfannkuchen sowas ausrichten, was machst du dann, wenn jemand ein Abendessen für dich kochst?»

«Tja, finde es raus», sage ich herausfordernd und zwinkere ihr zu.

«Lieber nicht. Ich will von deinen heimlichen Hochzeiten nichts wissen und auf einen Harem will ich schon gar nicht stossen.»

«Eifersüchtig?»

«Ne. Wieso auch?»

«Weil du noch nicht vom Nick-Kuchen getestet hast.»

that something between usWo Geschichten leben. Entdecke jetzt