Jules

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Wir treten durch die riesige alte Holztür der Galerie. Ich bleibe einen Moment stehen, als sich die Räumlichkeiten vor mir auftun. Dieser Anblick ist unglaublich. Gemälde, Fotos, Skulpturen. Die ganze Halle ist vollgestopft. Gerade aus an der Wand hängen zwei Gemälde meiner Mutter.

«Danke Dad. Es ist unbeschreiblich», sage ich staunend.

Er legt seinen Arm um meine Schultern und drückt mich kurz an sich. Ich komme gar nicht mehr aus dem Staunen raus. So dass Nick seine Finger mit meinen verflechtet und mich die Treppe runter in die Halle führt. Gemeinsam betrachten wir die ausgestellten Meisterwerke. Mein Vater kennt mehrere Leute und stellt uns ihnen vor. Eine Frau fragt nach meinem Studium. Sie ist sehr interessiert an meiner Antwort.

«Falls sie an einem Praktikum in meinem Atelier interessiert sind, melden sie sich bei mir. Hier haben sie meine Karte», sagt sie und streckt mir eine Visitenkarte hin.

«Sehr gerne, herzlichen Dank», sage ich ungläubig, als ich die Karte entgegennehme.

Sie wendet sich nochmals kurz an meinen Vater und geht dann davon. Ich schaue Nick an und hätte am liebsten laut geschrien. Doch ich halte mich zurück. Stattdessen falle ich Nick um den Hals und küsse ihn flüchtig.

«Herzlichen Glückwunsch. Ich freue mich so sehr für dich Jules», sagt er in mein Ohr.

Als wir zwei Stunden später die Galerie verlassen, beginnt es zu schneien. Ich bleibe auf der Treppe stehen und schaue gen Himmel. Dann strecke ich wie ein kleines Mädchen die Zunge raus und warte, bis eine Schneeflocke auf meine Zunge trifft. Das prickelnde Gefühl, als die Schneeflocke auf meiner Zunge zergeht, erinnert mich an meine Kindheit. Ich senke meinen Blick vom Himmel auf Nick. Er betrachtet mich schmunzelnd.

«Ich habe eine Überraschung für dich», meint er.

«Eine Überraschung?»

Nick bestätigt.

«Komm.»

«Jetzt?», frage ich verwundert.

Dann drückt mein Vater ihm seine Autoschlüssel in die Hand und verabschiedet sich. Verdutzt starre ich ihn an.

«Was soll das? Hast du mit meinem Vater gesprochen?»

Nick sieht mich verschmitzt an: «Vielleicht?»

«Erzählst du mir, wohin es geht?»

«Lass dich überraschen.»

Nick führt mich zum Auto meines Vaters. Ich steige auf der Beifahrerseite ein. Wir fahren wenige Minuten. Nick parkt den Wagen in einem Parkhaus. Wir nehmen einen Aufzug auf der linken Seite des geparkten Autos. Wir geraten in die Mitte der Innenstadt. Nick steuert um die Ecke eines Einkaufshauses. Ich bleibe stehen und lasse alles auf mich wirken. Vor uns tut sich eine wunderschöne Szene auf. In der Innenstadt wird ein Eisfeld erstellt. Dieses Eisfeld wird von Tannenbäumen gezäumt, welche mit Lichter geschmückt sind. Über dem Eisfeld sind ebenfalls Lichter aufgehängt, so dass es aussieht als würde ein Sternenhimmel sich über das Eisfeld ergiesst.

«Wow! Nick, es ist unglaublich.»

«Hast du Lust Schlittschuh zu laufen?», fragte er mich.

«Klar. Liebend gern.»

Nick greift sich meine Hand und zieht mich zum Verleih. Als wir unsere Grössen gekriegt haben, tauschen wir unsere Strassenschuhe gegen die Schlittschuhe und stöckeln auf das Eis. Ich bin noch etwas wackelig auf den Beinen. Nick macht jedoch einige sichere Züge und kommt zurück zu mir. War ja klar, dass er ein Naturtalent ist. Er umrundet mich und schliesst mich in seine Arme. Ich lache ihn an.

«Danke. Es ist grossartig.»

«Gerne Sonnenschein.»

Nick nähert sich meinem Gesicht und küsst mich. Ich schliesse meine Augen und erwidere seinen Kuss. Er zieht sich zurück, hält meine Hand aber fest in seiner und leistet mir Hilfe, während ich versuche langsam vorwärts zu kommen. Mit jedem Zug werde ich sicherer. Mittlerweile muss ich mich nicht mehr allzu sehr auf meine Füsse konzentrieren, so dass ich die Szenerie geniessen kann. Wir drehen Runde um Runde. Nach eineinhalb Stunden sind wir so durchgefroren, dass wir unser Schlittschuhlaufen beenden. Wir wechseln die Schuhe und bringen die Schlittschuhe zum Verleih zurück. Überglücklich gehen wir Hand in Hand zurück zum Auto.

that something between usWo Geschichten leben. Entdecke jetzt