Als ich erwache spüre ich einen warmen Körper an meinem Rücken. Vorsichtig beginne ich mich zu bewegen. Fuck! Ich fühle mich, als hätte mir jemand mit Säure meinen Rachen verätzt, meine Augen sind zu gequollen und mein Herz fühlt sich an, als wäre es mir bei lebendigem Leib herausgerissen worden. Ich will am liebsten wieder weiterschlafen, wo die Welt in Ordnung ist. Trotzdem drehe ich mich um und starre geradewegs in Nicks Gesicht. Er trägt immer noch die Kleider von gestern, sieht aber widerlich frisch aus. Oh?! Ich will mir gar nicht vorstellen, wie ich aussehen mag.
«Guten Morgen Sonnschein», begrüsst er mich mit sanfter Stimme.
«Du siehst ekelhaft gut aus», erwidere ich krächzend.
«Du meinst, nicht so wie du?
Stöhnend ziehe ich meine Decke über den Kopf. Doch Nick lässt sich nicht so leicht abwimmeln. Er zieht ebenfalls die Decke über seinen Kopf. Nun sind wir beide unter der Decke und schauen uns an.
«Wie geht es dir?», fragt er besorgt.
«Beschissen. Ich will mich heute einfach nur im Bett verkriechen.»
«Sicher nicht. Du springst jetzt unter die Dusche, währenddessen mache ich Frühstück. Danach gibt Frühstück im Bett während wir einen Film schauen. Dann startet das Nick-Spezial- Ablenkungsprogramm.»
«Ich will nicht.»
«Oh doch! Glaub nicht, dass ich dich allein lasse. Ich habe heute Nachmittag eine Überraschung für dich, die dir gefallen wird. Und du kommst mit. Selbst, wenn ich dich selbst dorthin tragen muss.»
«Nick, ich weiss es zu schätzen, aber das ändert nichts an der Situation.»
«Ich weiss Jules. Chad ist und bleibt ein Arschloch. Aber du hast es nicht verdient. Dieser Kerl hat deine Tränen nicht verdient. Also Schluss damit und zeige ihm, wie egal er dir ist!»
«Bist du fertig mit deinem Vortrag?»
«Ja, aber nur wenn du freiwillig mitkommst.»
Widerwillig antworte ich: «Also gut. Schlimmer kann es sowieso nicht werden.»
Ich schlage die Decke zurück und bin froh wieder richtig Luft zu kriegen. Mühsam krabble ich aus meinem Bett und gehe zu meinem Kleiderschrank. Ich suche mir ein dunkles Top mit dem Aufdruck des Stinkefingers drauf und eine kurze Hotpants, dazu meine übergrosse Jeansjacke und Converse raus. Dieses Outfit passt perfekt zu meiner Stimmung heute. Danach gehe ich ins Bad und springe ohne in den Spiegel zu schauen unter die Dusche. Ich weiss, wie scheisse ich aussehe, ohne dass ich dafür in den Spiegel schauen muss. Das Wasser lasse ich kalt. Nach der Dusche fühle ich mich schon viel besser. Ich schminke mich, um meine Augenringe und meine rote Nase zu kaschieren. Meine Haare lasse ich an der Luft trocknen. Ich schmeisse meine Kleider in den Wäschekorb mit der schmutzigen Wäsche und gehe zurück in mein Zimmer. Nick hat das Fenster aufgemacht, so dass es nun nicht mehr stinkt. Er sitzt auf meinem Bett, vor ihm ein Tablett mit zwei grossen Kaffees, zwei Spiegeleier und zwei Toasts. Ich setzte mich neben ihn und beginne an meinem Kaffee zu nippen.
«Danke Nick», sage ich in ehrlicher Dankbarkeit.
Nick schiebt eine DVD unserer Lieblingsserie ein.
«Welche Zahl wählst du zwischen eins und fünfundzwanzig?»
«Sieben», antworte ich ohne nach dem wieso fragen zu müssen.
Nick hat die Staffel ausgesucht und ich nun die Folge, die wir schauen. Das machen wir immer so. Da wir sowieso alle Folgen, aller Staffeln kennen. Ich setze mich zu ihm und dann erklingt auch schon die Titelmusik von «How I met your mother». Nick nickt schmunzelnd und beisst in seinen Toast. Wir essen stumm unser Frühstück. Es kein unbehagliches Schweigen. Mit Nick kann ich gut schweigen, ohne dass es irgendwie komisch wird. Wir können auch nur Musik hören oder nebeneinander was lesen ohne zu reden. Ich beende gerade mein Frühstück, als mein Telefon klingelt. Ich schaue drauf und sehe Chads Nummer. Ich drehe es um und lege es zurück, dorthin wo es vorher lag. Ich bringe das dreckige Geschirr in die Küche, während Nick die DVD wieder aus dem Player nimmt. Wir haben unsere Folge fertig geschaut.
![](https://img.wattpad.com/cover/266073792-288-k394647.jpg)
DU LIEST GERADE
that something between us
Roman d'amourJules und Nick sind die besten Freunde seit sie denken können und daran soll auch alles so bleiben wie es ist. Aber was ist, wenn die Grenze zwischen Freundschaft und Liebe plötzlich zu verschwimmen beginnt? Können sie ihre Freundschaft erhalten ode...