Jules

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Am Mittwoch nach den letzten Vorlesungen fahren Nick und ich direkt los in Richtung Heimat. Obwohl diese Bezeichnung für mich irgendwie nicht mehr so ganz stimmt. Meine WG mit Savannah fühlt sich mehr nach Daheim an. Nach einer endlosen Autofahrt stellt Nick sein Auto in der Auffahrt seines Zuhauses ab. Er möchte mich seiner Familie offiziell als Freundin vorstellen. Das wird komisch sein. Da mich seine Familie schon sehr lange und sehr gut kennt. Er hat seiner Mutter erzählt, dass er eine Freundin habe, jedoch nicht wer sie ist. Ich werde diese Nacht bei ihm verbringen und morgen früh dann zu meiner Familie gehen. Ich nehme meine Reisetasche aus dem Kofferraum und folge Nick zur Haustür. Im Flur wird er sofort von seiner Mutter umarmt. Ich beneide ihn. Ich hätte auch gerne so eine Familie.

«Juliet, wie schön dich zu sehen», holt sie mich aus meiner Träumerei.

Dann lande ich ebenfalls in ihren Armen. Ich schmunzle und sehe Nick, wie er hinter dem Rücken seiner Mutter die Augen verdreht.

«Freut mich auch, dich zu sehen. Danke, für die Einladung», begrüsse ich sie.

«Nick hat zwar erzählt, dass er seine Freundin mitbringt, aber über dich freue ich mich immer.»

Nick tritt nah an mich heran und schlingt den Arm um mich: «Mom. Ich habe meine Freundin mitgebracht.»

Sie fasst sich ans Herz und lacht: «Na endlich. Ich habe mich schon gefragt, wie lange ihr noch warten wollt. Ich könnte nicht glücklicher sein.»

Mit grossen Augen starren wir sie an.

«Schaut doch nicht so doof aus der Wäsche. Ich glaube, ihr beiden seid die einzigen, die es nicht haben kommen sehen. Ich wusste es schon lange.»

«Mom!», tadelt Nick seine Mutter.

«Ich habe Kürbiskuchen mitgebracht», wechsle ich das Thema.

Nicks Mutter Eleanor bedankt sich herzlich und nimmt mir die Kuchenform ab.

«Nun kommt. Das Essen ist fertig.»

Wir gehen nach ihr ins Wohnzimmer. Nicks kleine Schwestern kommen genau in diesem Moment die Treppe runtergesprungen.

«Jules!», beide umarmen mich gleichzeitig.

«Hallo ihr zwei.»

Danach begrüsse ich seinen Vater, seinen Bruder und dessen Freundin Chloe. Es ist noch nicht das traditionelle Thanks Giving Essen der Familie Cromwell, dennoch ist es ein Festmahl. Eleanor hat sich wiedermal selbst übertroffen. Es ist unglaublich köstlich. Als wir fertig gegessen haben, helfe ich beim Tisch abräumen. Alle helfen mit, so dass Eleanor sitzen bleiben kann. In der Küche legt Nick seine Arme von hinten um mich und küsst mich auf die Wange.

«Ernsthaft? Ihr zwei seid zusammen?», prustet Hudson ungläubig.

Erschrocken drehe ich mich um.

Er legt gleich nach: «Ich dachte, dass würde nie mehr geschehen.»

«Was?! Warum ist das für alle so offensichtlich?», fragt Nick.

«Ach komm schon. Sag jetzt nicht, dass ihr beide nicht schon lange aufeinander steht. Ihr flirtet miteinander am laufendem Band.»

«Das war schon immer so», werfe ich ein.

«Genau, sag ich doch», bestätigt Hudson.

Nun ruft Eleanor aus dem Wohnzimmer: «Kommt ihr auch? Wir schneiden Juliets Kuchen an.»

Ich folge Nick und seinem Bruder zurück ins Wohnzimmer. Eleanor ist gerade dabei Teller mit Kuchen drauf zu verteilen. Wir setzen uns an unsere Plätze. Der restliche Abend verläuft entspannt und familiär. Ich übernachte bei Nick.

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