Das große Backen (Kapitel 32)

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Lia

Sind wir Freunde? Was sind wir? Feinde? Nein. Ich weiß es nicht, es ist zum Verzweifeln. Ich will nicht mit ihm befreundet sein, aber irgendwie wieder doch. Ich verzweifle noch mit diesem Jungen. "Wir sollten Anfangen" schlage ich vor. Er nickt und schaut zu Boden. Ich schaue mir das Rezept genau an. "Ok zuerst müssen wir die Eier trennen" sage ich und gebe ihm die 3 Eier und die Schüssel. Er legt eins in die Schüssel, eins vor die Schüssel und eins hinter die Schüssel. Was soll das denn? "Was soll das werden, wenn es fertig ist?" frage ich und schaue ihn skeptisch an. "Na, ich habe die Eier getrennt" sagt er. Ich ziehe eine Augenbraue hoch und schaue ihn an. Das meint der doch nicht ernst. Er fängt an zu lachen. Jetzt bin ich endgültig verwirrt. "Du hättest dein Gesicht sehen sollen" und dann verstehe ich es. Das war ein Scherz. "Das war ein Scherz?" frage ich. Er grinst über beiden Ohren und nickt. Er sieht aus wie ein kleines Kind was gerade ein neues Spielzeig bekommen hat. Ich lache. "Ich habe dir wirklich geglaubt, dass du das ernst meinst" erkläre ich, während er die Eier wirklich trennt, das Eigelb und den abgewogenen Zucker geben wir in eine Schüssel und vermischen das mit dem Schneebesen. "Was jetzt?" fragt er. "250 ml Milch" antworte ich. "Wo ist der Messbecher?" fragt er. "Gute frage" erwidere ich nur.

Ich wollte in einem Schrank nachschauen, aber als ich die die Schranktür wieder zugemacht habe, habe ich mit dem Ellenbogen das Mehl umgeworfen und dann war die Küche innerhalb 2 Sekunden voller Mehl. Wir schauen uns beiden an und fangen an zu lachen. "Wir sehen aus wie 2 Schneemänner" sage ich und lache. "Stimmt" sagt er und stimmt in mein Lachen ein. Wir stehen hier in einer Küche voller Mehl. Keiner hat gesagt das die Küche sauber sein wird. Nur das wir die Küche nicht abbrennen werden. "Ok, das machen wir später sauber" sagt Markus ich nicke. "Und ganz nebenbei, ich habe den Messbecher gefunden" sagt er und hält den Becher wie einen Pokal in die Luft.

Er misst die Milch ab und gibt die auch in die Schüssel und rührt das ganze um. Während Markus rührt, gebe ich die Packung Backpulver in die Schüssel und das Mehl. Er rührt weiter, während ich das Eiweiß zu Seite stelle für später, damit die Streusel an den Muffins halten. Und ich kehre den überall verteilten Mehl auf. Genau gleichzeitig sind wir fertig. Ich stelle ein Muffinblech hin und tue die Förmchen rein. Er füllt den Teig in die Formen, während ich den Offen anmache. Solange der Offen vorheizt, gehen wir hoch ins Bad und waschen uns den Mehl aus dem Gesicht. Ich schüttle meine Haare aus und der halbe Boden ist voller Mehl. "Ich glaube es ist mehr Mehl in deinen Haaren als in meinem Gesicht" lacht Markus. "Gut möglich" sage ich lachend. "Ich habe das Gefühl wir müssen heute Abend beide Duschen gehen, oder wir lassen dem Look mit dem Mehl, wird vielleicht wegen uns in Mode kommen" sage ich. "Ich glaube wir beide sind nicht so die Menschen für Mode" sagt er. "Stimmt auch wieder" stimme ich zu. Wir lachen wieder beide.

Unten in der Küche, schiebe ich das Backblech in dem Ofen. Ich stelle eine Uhr auf 25 Minuten. "Also wir haben noch 20 Minuten, dann sollten wir anfangen die Deko vorzubereiten" erkläre ich. "Was willst du machen?" frage ich. "Ich will deine Zeichnungen sehen" gibt er schnell zurück. "Wirklich? Die sind nicht so gut" sage ich unsicher. "Ich will sie trotzdem sehen" sagt er. Ich nicke, nehme die Uhr mit und er folgt mir in mein Zimmer. In meinem Zimmer setzte ich mich aufs Bett und warte auf seine Reaktion. Es ist genau die gleiche, wie bei Maxi. Ihm klappt die Kinnlade runter. Ich kichere wieder. "So beeindrucken?" frage ich. "Und wie, die sind der Hammer" sagt er immer noch verblüfft. "Du hast Talent" fügt er hinzu. Wow, das war ein Kompliment vom coolsten unter tausend. Ich hätte gedacht er wird mir nie ein Kompliment machen. Tja falsch gedacht. "Sind das all deine Zeichnungen?" fragt er. Ich schüttle den Kopf. "Ich habe noch eine, die ich auf dem Weg hierher gezeichnet habe und noch viele in Hamburg, das aber sind meine schönsten" erkläre ich. Er nickt und wirkt abwesend.

"Markus?" frage ich. Er reagiert nicht. Geht es ihm gut? Ich wedle mit der Hand vor seinem Gesicht, bis er irgendwann zusammenzuckt. "Alles ok bei dir?" frage ich. Er schüttelt den Kopf. "Wir müssen reden" sagt er. Worüber denn? Ich nicke und zeige auf mein Bett. Wir setzen uns beide hin.

Emilia und die wilden Kerle gegen Gonzo Gonzales und seine SkaterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt