Kapitel 31 - Anzügliche Unterwäsche

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„Ja. Es muss irgendwie möglich sein."
„Ich weiß nicht...", Hermione senkte betrübt ihren Kopf.
„Wir sollten es zumindest versuchen.",meinte die Schlange zuversichtlich und kam einen Schritt näher.
„Es gibt kein 'Wir' Severus. Ich bin dir sehr dankbar für die Hilfe aber das war's.",die Löwin trat als Untermalung dieses Satzes zwei Schritte nach Hinten.
In dieser Sekunde zerbrach etwas in ihrem Inneren und Hermiones wunderschöne haselnussbraunen Augen verloren ein klein wenig ihres magischen Glanzes.
Sie hatte Recht, es gab kein 'Wir' in ihrer verkorksten Beziehung, jedoch so gemein wie sie es betont hatte, meinte die Streberin es gar nicht. Hermione war unterbewusst noch ein bisschen sehr verletzt von seinen harten Worten einige Tage zuvor.
Sie hatte sich ihm zu sehr hingeben. Nicht nur körperlich, sonder vor allem emotional. Dann so abgelehnt zu werden ist ziemlich schwer...

„Ja, Natürlich. Entschuldige...", auch er hatte nun seinen Kopf gesenkt und seine nervösen Hände in seinen Robentaschen versteckt.
Severus fragte sich selbst was er denn dachte, dass sie ihn nach seiner Abfuhr fröhlich in die Arme springt, weil er ihr eventuell helfen könnte. Seine Schülerin war nicht dumm und naiv, er hätte es wissen sollen.
Seit diese kleine Gryffindor in sein kaltes, perfekt berechnetes Leben getreten war, konnte er den Verlauf der Gespräche und Ereignisse nicht mehr vorausplanen und wurde so brutalst aus der Bahn geworfen. Auch wenn er es anfangs nicht zugeben wollte, dieses andere, erfrischende Leben gefiel ihm recht gut, und so sehnte er sich in jeder Sekunde ohne sie, nach ihrer unkonventionellen Art.
Das sie jetzt diejenige war die ihn abwies war schmerzvoll aber verständlich und nur fair.

Als nichts mehr von dem Slytherin Hauslehrer kam wollte Hermione gerade geknickt abzischen, als er sie noch rechtzeitig aufmerksam machte.
„Und die Tränke?"
Das Goldmädchen wendete nochmal und nickte resigniert.
„Richtig, hatte ich fast vergessen."
Snape begann auf der Stelle zu Suchen und streifte unruhig von Regal zu Regal und sammelte einige Ampullen ein.
Er kam vor ihr zum Stehen und legte die Sachen vorsichtig auf eine naheliegende Theke ab.
„Was gegen die Schmerzen und ein sehr starker Wundheilungstrank. Er sollte die Wunde beinahe sofort verschließen. Eine Narbe wird wohl bleiben aber auch dafür hätte ich eine Tinktur."
„Danke...",es war ein leises Murmeln, doch es erwärmte Snapes Herz.

„Also, wenn du magst kann ich es auch darauf machen. Ist alleine etwas umständlich."
Hermione schien kurz zu überlegen, willigte schlussendlich aber doch ein.

Ihr war nicht ganz wohl bei dem Gedanken von ihrem verschlossenen Professor verarztet zu werden, aber sie wusste auch das sie es ohne ihn wohl kaum gut hinkriegen würde. Seit dem Angriff war die Löwin ziemlich ungelenkig geworden und so wäre die Selbstbehandlung reine Quälerei.

Snape wies ihr den Weg aus seinem Labor heraus, wieder zurück ins Wohnzimmer. Der Lockenkopf setzte sich angespannt auf die selbe Stelle des Sodas wie vor einigen Minuten.
Als der Hauslehrer sich zu ihr drehte, den Trank einsatzbereit, blieb er unentschlossen stehen und räusperte sich.
Hermione bemerkte dies und folgte seiner stillen Aufforderung.
Quälend langsam zog sie zuerst ihre Strickjacke und dann auch das weinrote T-Shirt aus.
Der Verband war recht vollgesogen mit Blut und so erkannte man schon von außen einige Flecken.

Doch darauf achtete der Tränkelehrer in diesem Moment nicht.
Da saß sie. Die Frau seiner Begierde in strahlend rotem BH.
Das Kleidungsstück war wunderschön verziert und brachte Miones Oberweite gut zur Geltung.
Der schwarzhaarige konnte seine Augen gar nicht mehr von ihr nehmen. Ganz zurückhaltend versuchte sie sich zu bedecken.
Die Erinnerungen an ihr intimes Erlebnis kamen zurück. Severus schluckte schwer als er vorsichtig begann den Verband zu öffnen und zum aller ersten Mal ihre entsetzliche Wunde erblickte.
Seine zuerst erregte Miene kippte augenblicklich und ein geschockter Gesichtsausdruck machte sich breit.
„Du musst schreckliche Schmerzen haben...",stellte er entsetzt fest. Sanft fuhr er mit seiner Hand um die Wunde herum.
„Tut das auch schon weh?"

Hermione hatte bei seinem Vorgehen die Zähne zusammengepresst.
Statt einer Antwort rollte nun eine nach der anderen Träne über ihr angespanntes Gesicht. Sie schluchzte schwer:„ Ich..., ich bin nicht stark Severus. Ich bin nicht so stark wie alle immer denken.", ihre Atmung wurde panisch.
„Ich schaff das nicht. Ich möchte kein Wolf sein!!"
Endlich war es raus. Es schien zwar offensichtlich aber es laut auszusprechen löste eine
Spannung in Hermione. Sie wollte kein Werwolf sein. Das war wahrscheinlich der einzige Grund weswegen sie Snapes irrer Theorie über ein Heilmittel zugehört hatte. Gryffindors Goldmädchen glaubte nicht wirklich dran, aber der Wusch danach, wieder normal zu sein war größer als der Unglaube.

Mittlerweile war sie aufgestanden und schritt aufgewühlt durch den Raum.
„Weißt du, nach dem Krieg war Alles was ich wollte ein normales Schuljahr mit einem darauf folgenden normalen Leben. Aber nein. Das blieb mir natürlich verwehrt. Ich habe meine Elter verloren, mein altes Leben zurück gelassen und was hab Ich dafür gekriegt?! Ich kann's dir sagen! Angstzustände, schlaflose Nächte, Flashbacks. Ne Menge Scheiße eben..."
„Hey...",auch Snape hatte sich erhoben.
„Hey!",wurde er nun lauter.
„Schau mich an! Ich weiß Hermione, ich weiß doch...",er stand nun direkt vor seiner weinerlichen Schülerin und legte seine starke Hand an ihre Nacken. Langsam aber bestimmt drückte er ihr zartes Köpfchen an seine Brust.
„Du hast was Besseres verdient, dass haben wir alle.",Snape hielt ihr Gesicht nun vor sich in beiden Händen.
„Aber es ist wie es ist. Scheiße, ungerecht, furchtbar. Nenne es wie du willst, doch die Aussage bleibt die selbe, wie haben es nicht verdient."

Hermione war still geworden und schaute ihren Professor nachdenklich an.
„Und jetzt komm schon her, der Trank wartet...",ein kleines unauffälliges Schmunzeln bahnte sich seinen Weg in Snapes kaltes Gesicht und erinnerte die Löwin vor ihm an ihr starkes Kämpferherz.

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