Kapitel 11 - Normalität ?

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Ein weiterer Morgen mit höllischen Kopfsc.... Warte was?
Hermione verspürte keine Schmerzen. Als wären sie nie da gewesen. Merkwürdig dachte sie sich. Die Junghexe reckte sich verschlafen und fühlte sich irgendwie seltsam. Das Bett war anders, so groß und bequem, wo war sie? Gryffindors Goldmädchen öffnete schlagartig die Augen und blinzelte verwirrt durch den Raum. Ein riesiges Doppelbett, ein Kamin, kleine Palmartige Pflanzen. Dazu roch es noch einladend nach Feuerholz und Zimt. Alles war in braun- und Beigetönen eingerichtet und so sah es sehr wohnlich aus.

Die Erinnerungen an letzte Nacht kamen langsam zurück. Ach ja, das Gespräch mit Snape und Sirius, der sie dann in sein Bett verlagert hatte. Warum musste der Mann nur so schrecklich freundlich sein?
Oh bitte nicht.... Voller Angst suchte die Löwin nach einem Wecker oder einer normalen Uhr. Sie fand eine im industriellen Stile über der Tür hängen. Puh, dachte sie. Erst 6:55. Sie würde es sogar noch entspannt zum Frühstück schaffen. Ob sie jetzt einfach normal zum Unterricht und Frühstück gehen sollte. Sicherlich hatte Poppy Alarm geschlagen und halb Hogwarts suchte nach ihr. Erschöpft ließ sie ihren Wuschelkopf zurück ins Kissen fallen. Sie sollte am Besten so tun als wäre alles ganz normal. Das war's doch was sie sich nach dem Krieg in dem letzten Schuljahr wünschte, ein ganz normales Jahr ohne ständige Abenteuer die ihr Leben gefährdeten. Warum konnte sie das nicht haben. So toll es auch war ein Kriegsheld zu sein, umso lieber würde sie auch manchmal ein ganz normales Leben führen. Oft dachte Hermione daran zurück wie schön es war als noch niemand sie kannte und ihr größtes Probleme war, ein Zauber trank Rezept noch nicht auswendig zu können. Diese Zeit brauchte sie zurück.

Also hieß es jetzt die Schauspielleistung hochzufahren und ganz gewöhnlich zu handeln. Mit einem breitem Lächeln schwang sie sich aus Sirius Bett und ließ den verführerischen Duft alleine zurück. Vorsichtig steckte sie ihre Löwenmähne durch den Türrahmen. Sirius lag immer noch friedlich schlafend auf seiner Coach und schnarchte leicht. Schon süß. Hermione wurde rot, also tapste sie leise weiter zum Bad. Es war das Beste ihn nicht zu wecken, denn das passte in ihre falsche Normalität eben nicht rein. Das sie bei ihrem Professor übernachtete war nämlich alles andere als gewöhnlich.

Im Badezimmer angekommen wusch sie sich mit einer kleinen, am Rand liegenden Seife, das Gesicht und kämmte ihre Haare in eine einigermaßen akzeptable Form. Dann fiel dem Mädchen jedoch auf, dass sie weder ihren Zauberstab hier hatte, noch ihre Hogwartsroben. Na toll und jetzt?

Dann kam ihr ein Geistesblitz! Hermione rief einen ihr Bekannten Hauselfen und hab ihm folgenden Auftrag:„ Hey Cayuga, könntest du in den Gryffindor Schlafsaal apperieren und mir meine Roben bringen und danach meinen Zauberstab aus dem Krankenflügel?"
„Natürlich Miss." Mit einem leisen Plopp war die niedliche Elfin verschwunden. Normalerweise wollte Hermione die Dienste der Elfen nicht so viel in Anspruch nehmen, aber das war ein Ausnahmefall. Sie konnte wohl kaum nur in ein dünnes T-Shirt gehüllt durch die Flure stampfen und hoffen das sie keiner sieht. Das würde nicht gut enden. Nur wenige Sekunden später tauchte Cayuga auch schon wieder auf. Die beiden angeforderten Objekte mit ihren kleinen schrumpeligen Händchen fest umklammert. „Vielen Dank.", bedankte die Gryffindor sich.

Nach einem flotten Reinigungszauber waren die Roben an der Reihe und in nur einer weiteren Minute war Hermione startklar. Sie fühle sich echt viel besser. Sirius musste ihr da ja gestern ein Wundermittel verabreicht haben. Voller Energie und auf einmal so federleicht, hopste sie erst aus dem Bad, dann an ihrem schlafenden Lehrer vorbei, aus der dunklen Holztür heraus. Hermione strahlte wie schon so lange nicht mehr. Wahrscheinlich lag es daran dass sie endlich mal wieder durchgeschlafen hatte. In seinem göttlichen Bett, schwärmte sie in ihren Kopf. Das fast schon tanzende Mädchen war auf ihrem Weg in die große Halle und sah unzählige andere Schüler die das gleiche taten. Manche schauten sie etwas komisch an, als hätten sie Hermione das aller erste Mal gesehen, aber das störte die Löwen nicht weiter.

Mutig wie eh und je betrat die strahlende Hexe die große Halle. Es roch nach einer Menge von köstlichem Essen und es herrschte ein buntes Treiben. Überall wuselten Schüler herum und hin und wieder erkannte man Hexen und Zauberer welche nicht am richtigen Tisch saßen. Das hatte sie vermisst. Mit Harry, Ron und Ginny am Gryffindortisch zu sitzen und sich über Rons laute Geschmatze zu beschweren. Es war immerhin besser als eine Gehirnerschütterung.
In heller Vorfreude stürmte sie zu ihren Freunden die bereits am Essen waren. „Hey Leute, da bin ich wieder!", das Lächeln war fast bis zu ihren Ohren hoch gewandert und ließ die Gryffindortruppe sich umdrehen:„Miene?", fragte Harry verwirrt während Ron sich an einen zu großen Schluck Kürbissaft verschluckte. „ Was machst du denn hier?!",piepste Ginny daraufhin.
„Na frühstücken, was sonst ?"
Hermione hob nichtswissend die Schultern und fing an ihren Teller voll zu laden. Nach einem kurzem Schock war Harry der erst der sich wieder fing:„ Hermione, das gesamte Schloss sucht nach dir. Wo warst du?"
Die Angesprochene blickte ihn unschuldig an:„Ich weiß nicht was du meinst ...."
Der geschockte Brillenträger erwiderte:„ Du bist einfach aus deinem Krankenbett verschwunden, wir haben uns Sorgen gemacht."
„Mir gehts gut Harry, wirklich."
Er musterte sie:„Hermione, du hattest eine Gehirnerschütterung, du solltest dich ausruhen und doch bist du hier."
Geschlagen wendete die Junghexe den Blick ab:„Es tut mir leid aber es ist trotzdem meine Sache und ich fühle mich eben blendend." Mit genervtem Blick schaute sie umher um nicht direkt in Harrys besorgtes Gesicht zu schauen.

Ihre hellbraunen Augen blieben gespannt am Lehrertisch hängen. Snape starrte direkt in ihre verwunderten Iris und Hermione bekam Flashbacks von seiner mehr oder weniger freiwilligen Rettungsaktion. Ihr Gehirn befahl ihr den Blick abzuwenden aber sie konnte nicht. Er strahlte eine mysteriöse Präsenz aus, die die junge Gryffindor gefangen hielt. Man konnte kaum den Unterschied zwischen Iris und Pupille erkennen, so schwarz waren seine Augen. Hermione verlor sich mit jeder Sekunde mehr in den dunklen Gewässern und hatte das Gefühl nie wieder weg schauen zu können. Doch plötzlich löste der Slytherin Hauslehrer seinen intensiven Blick und fixierte etwas anderes. Die junge Frau fühlte, wie der Verlust des interessierten Augenpaares, ein tiefes Loch in ihr Herz riss. Verstehen tat sie es nicht, aber sie wollte seine Blicke auf ihr spüren.
Reflexartig drehte sie sich in die Richtung der Person die diesen Blickwechsel unterbrochen hatte, Sirius Black.

Wow Miene, das mit der Normalität hast du ja gut hinbekommen.

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