Kapitel 12 - Ein Sreit zwischen Männern

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Okay, das war sehr unangenehm. Hermione drehte geschickt  ihren Kopf zur Seite und starrte ins Leere. Was musste sich Sirius nur denken, warum sie einfach so abgehauen ist, wenn man das so nennen kann. Auch geweckt hatte sie ihn nicht aber das war ja auch gar nicht ihre Aufgabe., oder?
Sie wusste einfach nicht wie man mit so einer Situation umging.

Währenddessen herrschte eine angespannte Stimmung am Lehrertisch. Die Blicke der zwei ehemaligen Schulkameraden kreuzten und Snapes Augen verengten sich.
Er dachte Miss Granger würde nach einem kurzem Gespräch mit dem Hund zurück in ihren Schlafsaal gehen, aber heute morgen musste er erfahren, dass sie dort und im Krankenflügel nicht aufzufinden war. Bei dem Verdacht, dass seine Schülerin die Nacht bei seinem Kollegen verbracht haben könnte, hätte er beinahe seinen Kiefer zerschmettert, so doll hatte er die Zähne vor Wut aufeinander gepresst.
Minerva und der Rest der Lehrerschaft ist zu Blacks Glück noch nicht auf diese These gestoßen, wie auch, nur Severus wusste davon, dass sie bei ihm gewesen war.

Der Slytherin Hauslehrer schenkte seinem, von ihm verachteten, Kollegen einen abwertenden Blick.
Er wollte keinen Gedanken mehr an mögliche Szenarien von letzter Nacht verschwenden. Snapes Plan war es seinen gehassten, früheren Schulkameraden nach dem Frühstück abzufangen und zur Rede zu stellen. So etwas durfte Black nicht durchziehen, nicht mehr!
Warum genau er auf einmal diesen starken Beschützerinstinkt spürte, wusste Severus nicht. Wahrscheinlich lag es einfach an seiner tiefen Abneigung gegenüber dem Hundeanimagus, dass würde er ja schließlich für jedes Opfer von Black tun.

Das war es was der stolze Slytherin sich versuchte einzureden, er würde bei jedem so reagieren. Doch war dem wirklich so? Oder belog sich einer der genialsten Spione aller Zeiten gerade selber?

Das Frühstück in der großen Halle verlief bis auf den Anfang soweit reibungslos.
Hermione versuchte so stark wie sie nur konnte nicht jede zwei Minuten zum Lehrertisch herüber zu schielen, um die merkwürdige Stimmung zwischen ihren zwei Professoren heraus zu klügeln. Sirius probierte angestrengt normal weiter zu essen und verstand nicht ganz warum Schniefelus ihm mit seinen Blicken Löcher in die Haut brannte, und Severus war stets damit beschäftigt Black ein ungutes Gefühl zu geben. Sehr erfolgreich wie er feststellte.

Die Minuten flossen dahin und der ausgewachsene Gryffindor konnte es kaum abwarten aus der Halle zu verschwinden. Noch viel länger konnte er die Augen der Schlange nicht ertragen. Was war sein verdammtes Problem?! Ja, sie konnte sich nicht ausstehen, aber Sirius hatte gehofft, dass sie zumindest als Kollegen funktionieren würden. Er und das herzlose Reptil mussten ja keine Besten Freunde werden, aber den jeweils anderen einfach nur zu akzeptieren hätte es auch getan.

Noch bevor die ersten Schüler aufstanden und sich für den Unterricht vorbereiteten, stürzte Sirius aus den riesigen Türen hinaus. Er würde Snape nie verstehen, selbst Voldemorts Tod konnte an seiner kalten und zurückgezogenen Art nichts ändern. Sirius war mit flotten Schritten auf dem Weg in seine Wohnung, doch daraus sollte wohl nichts werden, denn er vernahm Schritte hinter sich. Es war definitiv kein Schüler also drehte er sich um:„ Severus, kann ich dir irgendwie helfen?", er machte dabei eine fragende Handbergung und versuchte freundlich zu wirken.
„ Ja das können Sie tatsächlich Black!" Er spuckte ihm seinen Namen förmlich entgegen. Snape kam bedrohlich langsam auf den kleineren Mann zu;„ Ich mach dir hier jetzt mal ne Ansage du Widerling und sei gewiss, ich werde das nur dieses eine Mal sagen.", Sirius schluckte. „ Lass deine schmutzigen Finger von deinen Schülerinnen, sie sind nicht in deiner Altersklasse!" Es war ein bedrohliches Knurren, welches dem reinblütigen Zauberer in Angst ließ:„ Ich weiß nicht wovon du sprichst Schiefelus!"

Und damit hatte Sirius einen wunden Punkt getroffen. Es war wahrscheinlich nicht die klügste Entscheidung gewesen Snapes alten Spitznamen wieder auszupacken, denn im nächstem Moment wurde der bärtige Mann von dem in Schwarz gekleideten gegen die kalte Steinwand gedrückt. Er bekam fast keine Luft mehr und es fühlte sich so an als ob seine Rippen jede Sekunde brechen könnten.
Sirius ächzte hilflos nach Luft:„ Severus, was soll der Scheiß?"
„Du weißt genau wovon ich spreche. Miss Granger, klingelt da was?", er ließ von Blacks Kehle ab damit er sprechen konnte.
Sirius japste nach Sauerstoff und brauchte ein paar Sekunden um wieder zum Reden in der Lage zu sein :„ Hermione? Was ist mit ihr?"
Genervt entgegnete Snape:„ Nun stellen Sie sich nicht dümmer als Sie sind."
Der ehemalige Askaban Insasse legte den Kopf schief:„ Ich weiß wirklich nicht wovon du spri.... ",ihm ging ein Licht auf:„ Du glaubst das ich was mit ihr habe....?!" Sirius guckte den anderen Professor ungläubig an und schüttelte leicht mit dem Kopf.
„Jetzt tuen Sie nicht so als ob es sooo abwegig wäre. Sie sind genauso schlimm wie Früher Black, nur mit dem kleinen aber feinen Unterschied das das von Ihnen begehrte Mädchen diesmal nicht in Ihrem Alter ist."

Sirius konnte Severus in einem Punkt nicht widersprechen, er begehrte sie, auf irgend eine Art und Weise, schon seit der Zeit des Ordens. Im Grimmaulplatz hatte er sehr viel Zeit mit der Löwin verbracht und sie gut kennen gelernt, zu gut. Da war etwas Besonders an ihr, dass ihn so faszinierte und sie so begehrenswert erscheinen ließ. Es kostete ihn immer wieder seine gesamte Selbstbeherrschung um nicht einfach seinen Trieben klein bei zu geben und über sie herzufallen. Doch auch wusste er, dass die Schlange Recht hatte und es nicht richtig war. 

„ Ich hab nichts mit Hermione, verstanden? Nicht jetzt und nicht in der Zukunft."
Aufgebracht befreite der Löwe sich aus Snapes Griff und verschwand in einem Gang.

Severus wusste nicht was er denken sollte oder ehr ob er dem zwielichtigen Rumtreiber Glauben schenken konnte. Doch irgendwas sagte ihm das der Fellball gelogen hatte...

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