Kapitel 37 - Eifersucht

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Das nächste was die junge Frau spürte war eine herzerwärmende Umarmung. Snapes großer Körper umschloss die winzige Person vor ihm und hüllte sie in seinen kräuterlastigen Duft ein.
Hermione atmete tief ein. Diesen Geruch wollte sie um keinen Preis der Welt je wieder vergessen.
Zeitweise drückte die Fledermaus jedoch so stark, dass es der Raubkatze schwer fiel zu atmen.

Eigentlich hatte die Situation überhaupt nichts romantisches aber was emotionales, und trotzdem kribbelt es in ihrem Unterleib. So nah war sie ihm seit der Stunde Nachsitzen nicht mehr gewesen und diese Situation löste etwas in ihr. Die Bilder des gemeinsamen Abends kamen zurück. Insbesondere das Pult...
Sofort bemerkte, die auf ihrer Unterlippe kauenden Frau, dass ihr Höschen an Feuchtigkeit zunahm. Zwanghaft versuchte sie ihren beschleunigten Atem zu unterdrücken, doch es brachte Alles nichts. Natürlich entging dem Doppel-Spion kein Detail.

Eigentlich sollte es ihn überraschen was er für eine Wirkung auf seine Schülerin hatte, aber das tat es nicht. Die beiden hatten einen sehr intim Moment zusammen verbracht und der verschwand eben nicht einfach wieder so.

Nach einigen Sekunden löst er die Umarmung.
Hermione schaute ihn erwartungsvoll an. In ihren rehbraunen Augen lodert eine Flamme.
Snape kam etwas näher und gab ihr einen blassen Kuss auf die Stirn, beide Hände auf ihren Armen ruhend.
„Du solltest jetzt gehen. Ich kümmere mich um den Trank.",er nickte dezent.
„Noch einen schönen Abend Professor...",sie musterte ihn gierig. Der unterschwellige Flirt war ihm nicht entgangen und ließ auch einen ganz bestimmten Teil seines Körpers nicht kalt, trotz dessen blieb der Slytherin stark.
Er öffnete ihr die Tür und Hermione schlich leise heraus. Die drehte sich noch einmal um und gab ihm einen intensiven Blick bevor sie in der Dunkelheit des Flures verschwand.

Snape atmete erleichtert aus. Einige Blicke dieser Frau reichten aus um ihn in den Wahnsinn zu treiben. Und auch sie schien noch irgendwie Interesse an ihm zu zeigen. Seufzend schaute er in Richtung Körpermitte. War ja klar...

Hermine war inzwischen am Eingang zu den Gemeinschaftsräumen angekommen, und wollte gerade beginnen die Treppe hinauf zu steigen, als eine männliche Gestalt hinter einer der Mauer auftauchte.
„SIRIUS!! Du hast mich zu Tode erschrocken!"
Dieser schaute nur skeptisch drein.
„Was..?",keuchte Mione.
„Wo warst du?",fragte er anscheinend gefühllos.
„Was geht dich das an. Ich meine du hättest ja wenigstens normal nachfragen können."
„Was mich das angeht??! Ich bin dein Freund! Ich mache mir Sorgen um dich! Oder meintest du mich vorhin in Hogsmeade gar nicht?!",seine Stimme wurde mit jedem Wort lauter.
Hermione war empört.
„Was bildest du dir ein mich so anzugehen?! Natürlich meinte ich dich aber ich bin immer ich eine eigenständige Person. Ich muss niemandem erzählen was ich mit wem wo mache!"
„Ah. Du hast also was mit JEMANDEM gemacht. Wer?"

Die aufgeheizte Löwin schwieg mit verschränkten Armen.
„Wenn es unwichtig wäre würdest du es mir erzählen. Wer?"
„Wir können gerne weiter reden wenn du diese kranke Eifersucht abgelegt hast!",trotzig wollte sie an ihm vorbei stampfen, dich er hielt sie am Arm fest.
„Hermione...",begann er.
„Ich habe noch nie so stark für jemanden empfunden wie für dich. Und umso stärker ist die Angst dich zu verlieren. Es tut mir leid. Aber nachdem du heute so komisch in Hogsmeade warst, dachte ich ich hätte irgendwas falsch gemacht oder, ich weiß es ist abwegig, es gäbe jemand anderen. Ich liebe dich doch...",der letzte Satz war nur noch geflüstert während er mit seiner zittrigen Hand über ihre Wange fuhr.
Hermione schloss unschlüssig die Augen und atmete tief ein.
„Du musst dir keine Sorgen machen. Aber nur, weil wir in einer Beziehung sind, heißt das nicht das ich keine eigenständige Hexe mehr bin. Und wenn du mit mir reden willst, dann nicht so. Du kannst mir doch nicht so spät abends hier vor den Schlafsälen auflauern."
Ihr Gegenüber nickte resigniert.
„Tut mir leid."
„Es ist okay...",auch ihre Hand legte sich jetzt in seinen Nacken.
Sie küsste ihn flüchtig und meinte dann.
„Ich will ins Bett. Es war ein langer Tag, sehen wir uns Morgen?",dabei gähnte sie ausgelassen.
„Gerne. Schlaf gut Süße..."

Langsam stapfte sie die steinende Wendeltreppe hoch. Endlich mal wieder im eingeben Bett schlafen. Auch wenn Sirius Luxusbett um einiges bequemer war, das eigene Bett konnte kein anderes toppen. Die Aktion von ihm war heute echt daneben gewesen, aber irgendwie hatte er ja auch recht. Wenn es Nichts gewesen wäre, hätte sie es ihm erzählt. Sie hätte ihm einfach sagen können, dass sie mit Severus Tränke gebraut hatte, aber selbst dann hätte sie ihre sinnlichere Begegnung auslassen müssen.

Dem Mädchen rauchte der Schädel. Warum konnte sie Professor Nummer zwei nicht einfach vergessen und glücklich mit Sirius werden? Es wäre alles so viel einfacher...
Nachdem sie sich schleppend umgezogen hatte schlich sie zu ihrem Bett um die anderen Mädels nicht zu wecken. Vorsichtig platzierte sie sich auf der kleinen Matratze und packte sich wie eine Raupe im Kokon, in ihre Decke ein.
Nachdenklich starte Miss-Know-It-All an die weiße Zimmerdecke. Und plötzlich konnte sie an nichts anderes mehr denken als an die erotische Szene auf dem Pult. Sein Finger in ihr, mit den Wunsch im Kopf, dass es mehr als nur sein Finger wäre....

Mit diesem Gedanken schlief sie dann schlussendlich ein und tauchte in ein Haufen unvergesslicher Träume ab.

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