11. Geständnis

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Sie stellte uns ebenfalls in die Reihe. Erst Haymitch, da er auch interviewt werden sollte, dann Peeta, ich und dann Anna. Gut, dann wäre das geklärt.
Die Tribute gingen nacheinander jeder einzeln auf die Bühne zu Cesar, dem Zeremonienmeister. Es waren schon fast alle dran, bis auf Distrikt 12.

„Als nächstes bitten wir Haymitch Abernathy auf die Bühne. Die meisten von Ihnen haben bestimmt schon von ihm gehört. Er war der erste aus Distrikt 12, der bisher die Hungerspiele gewonnen hat. Und dieses Jahr hat er als Mentor eine besonders schwierige Aufgabe. In diesem Jahr hat er nicht nur zwei Tribute, die er vorbereiten muss, sondern drei!“, verkündete Cesar mit einem strahlenden Lächeln in die Kamera. „Wird schon schief gehen“, hörte ich Haymitch neben mir. Er gab Anna noch einen Kuss auf die Wange und ging auf die Bühne. Lautes Klatschen war von den Zuschauern zu hören. Wir verfolgten das Geschehen auf dem Bildschirm. Annas Blick war regelrecht an das Bild geklebt. Cesar reichte ihm seine Hand, welche Haymitch ebenfalls schüttelte. Sie setzten sich und Cesar begann zu fragen: „Herzlich Willkommen Haymitch. Wie schon gesagt, sind dieses Jahr drei Tribute aus dem 12. Distrikt in den Hungerspielen vertreten. Wie gehen Sie mit der Sache um?“ Haymitch räusperte sich kurz und antwortete: „Nun, wissen Sie Cesar, ich denke, dass es nicht viel Unterschied macht, ob es jetzt zwei oder drei Tribute sind. Selbst wenn nur zwei von ihnen dabei wären, denke ich, dass es dieses Jahr durchaus möglich sein könnte, dass wir bald einen weiteren Sieger aus Distrikt 12 begrüßen dürfen!“ Mir fiel die Kinnlade herunter. Anna, Peeta und ich sahen uns an und konnten es alle nicht fassen. Vor allem Anna und ich sahen uns unglaubwürdig und geschockt an, so nach dem Motto: „Ist der noch ganz bei Trost!?“ Wir können absolut NICHTS alleine!

Gerade kam Haymitch wieder von der Bühne, nachdem die endlos scheinende Fragerei endlich vorbei war. „Und wie war ich?“, fragte er ganz lässig und drückte Anna einen Kuss auf die Schläfe. Als nächstes würde Peeta gehen. Ich legte ihm meine Hand auf die Schulter und flüsterte ihm ein "Hau sie vom Hocker!" zu. Er gab mir noch einen Kuss auf die Wange und betrat die Bühne.

Nach dem langen Applaus redeten er und Cesar über die Verhungerspiele, die Distrikte und letztendlich auch über Liebe. "Also Peeta, erzähl uns, gibt es da jemanden, der dein Herz höher schlagen lässt?", fragt Cesar, worauf nur "Uuuuhhhh!" Geräusche aus dem Publikum zu hören sind. "Wissen sie Cesar, da gibt es tatsächlich jemanden. Sie ist einfach unglaublich, sie sollten sie kennenlernen!", antwortete Peeta mit einem peinlich gerührten Lächeln und sieht leicht errötet zu Boden. Das Publikum klatscht fleißig in die Hände, bis Cesar schließlich fort fährt: "Es gibt also jemanden, aha. Ich muss sie einfach kennenlernen! Stell sie mir doch einfach vor, wenn du aus den Verhungerspielen raus kommst!" Er lächelt einmal ins Publikum, doch Peetas Blick wurde ernster. "Das würde ich ja, aber wenn das der Fall sein sollte, dann ist sie schon tot", antwortete er mit trauriger Stimme. Bei dieser Aussage waren alle Zuschauer geschockt, was auch für mich galt. Er redet doch nicht etwa.... Oder doch? Mein Blick war an den Bildschirm gefesselt. Schließlich sprach der Zeremonienmeister wieder: "Oh das tut mir sehr leid für dich... Möchtest du uns verraten, welches der Tribute sie ist?" Peeta schaut direkt in die Kamera, so sah es aus, als ob er mir direkt in die Augen sehen würde. "Ihr Name ist Cindy aus Distrikt 12!", kam als Antwort, doch ich bekam nichts mehr mit. Hat er gerade wirklich seine Liebe zu mir vor dem gesamten Publikum gestanden? Nein… Das kann nicht sein… Das hat bisher noch nie jemand gemacht… Unglaublich!

Anna's Sicht:

Cindy schaute gefesselt auf den Bildschirm und ich konnte auch verstehen, wieso. Peeta hatte ihr gerade ihre Liebe gestanden, was einerseits ganz süß war, aber andererseits was werden sie den Leuten sagen? Ich meine, das ist ja schön und gut, dass sie sich mögen, aber letztendlich kommt nur einer aus den Verhungerspielen wieder raus. Selbst wenn sie jetzt behaupten würden, sich zu lieben, am Ende wird ihnen das nichts bringen.

Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als Peeta die Bühne verließ und die Treppe zu uns hinab stieg. Cindy rannte auf ihn zu und sprang ihm förmlich in die Arme. Es sah so aus, als hätte sie Tränen in den Augen. Er drückte sie fest an sich und küsste sie tief und innig.  Im gleichen Moment trat Haymitch hinter mich und umarmte mich. Es tat gut einfach in seinen Armen zu liegen.

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