35. "Sie hat einen Namen: Anna-Lena!"

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Einen Monat später hab ich es endlich mal wieder geschafft, ein paar Sätze zusammen zu reimen XD

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Cindy's Sicht:

Ich versuche mich zu wehren, aber durch das arschkalte Wasser, in das wir vor wenigen Minuten gesprungen sind, gestaltet sich das schwieriger als gedacht. „Lass mich l-„, versuche ich zu rufen, doch die Hände, die mich festhalten, sind einfach stärker als ich. Als ich nach rechts zu Anna schaue, binden sie ihr gerade die Augen zu. Fuck! Ich versuche die Leute zu erkennen, doch ihre dunkle Tarnung und ihre halb bedeckten Gesichter machen mir die Sache nicht gerade einfach. „Halt still!", höre ich eine tiefe Stimme nah hinter meinem Ohr brummen.

Meine Arme werden auf meinen Rücken gedreht und mit einem Seil oder so festgebunden. Diese Arschlöcher! Bevor ich mich versehe, werden mir auch schon die Augen verbunden und alles ist schwarz.

Jemand packt mich am Arm und ein anderer schiebt mich gelegentlich vor sich her. Sie reden kaum und laufen einfach in irgendeine Richtung. Ich versuche, mich zu orientieren, aber sie biegen so oft ab, dass ich irgendwann keinen Plan mehr hatte. Moment mal, warum sagt Anna nichts? Sonst ist sie doch diejenige, die ständig allen droht, deren Kinder zu essen. Warum nicht jetzt? Sie müssen ihr irgendwas gegeben haben! Ich muss mich ruhig verhalten, jetzt bewusstlos zu werden, ist glaube ich eines der schlimmsten Dinge, die dir hier passieren können. Okay, ruhig bleiben, nicht provozieren, am Leben bleiben. Ich denke, dass krieg ich hin.

Anna's Sicht:

Ein leichtes Ruckeln weckt mich. Was ist hier los? Meine Arme und Beine scheinen wie eingeschlafen zu sein. Verdammte Scheiße! Was ist jetzt wieder passiert!? Als ich langsam eins meiner Augen öffne, sehe ich von unten herauf in ein Gesicht, welches mir im ersten Moment fremd zu sein scheint. Es schien so, als würde mich dieser Jemand tragen. Sollte ich ihm sagen, dass ich wach bin und selbst laufen kann? Neeeee! Also schloss ich meine Augen wieder und blieb ruhig in seinen Armen liegen. Ab und an spitze ich durch meine gesenkten Lider, um mich etwas orientieren zu können, aber dass konnte ich noch nie.

Abermals warf ich einen Blick auf den Mann, in dessen Armen ich immer noch lag. Wir laufen schon eine Ewigkeit, er müsste schon längst unter meinem Gewicht zusammen gebrochen sein. Plötzlich hielten die Leute vor uns an. Ich erkannte eine Lichtung, die von mehreren Baumreihen umzäunt war. Auf irgendeine Weise kommt mir dieser Platz bekannt vor.

„Wo bringen wir sie hin?", fragte eine weibliche Stimme leise. „Steckt sie einfach in eine der Höhlen und achtet darauf, dass sie dort bleiben", brummte jemand mit tiefer Männerstimme. Bei seiner Stimme lief es mir eiskalt den Rücken herunter. Sie klang wie die, die die Mörder in Horrorfilmen immer besitzen. Derjenige, der mich trug, mischte sich mit ein: „Sollten wir sie vielleicht getrennt festhalten? So wäre das Risiko geringer, dass sie uns zu zweit entwischen könnten." Als er sprach konnte ich das leichte Vibrieren seines Brustkorbs spüren.

„Stimmt, gut mitgedacht, Finn", antwortete der Mann, „Bring die Blonde in die Höhle nördlich des Flusses, die Andere kannst du zum Lagerplatz 2 bringen."

„Sie hat auch einen Namen: Anna-Lena!", protestierte mein Träger mit leicht angespannter Stimme. Laute Stiefel stapften auf uns zu und blieben vor uns stehen. „Jetzt pass mal auf, du kleiner Nichtsnutz! Sei froh, dass du bei uns bist und wir dich nicht sofort umgebracht haben. Also achte besser darauf, dass dir dein vorlautes Mundwerk nicht doch noch Ärger bereitet!", schreit er; „Bring Anna hier weg!" Dabei betonte er meinen Namen mit einer gespielt lieblichen Stimme. Ich hasse den Kerl jetzt schon wie die Pest!



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