19. ganz die Alte

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Cindy’s Sicht:

„Lassen Sie mich endlich da rein!“, schrie ich die Schwester an. Ich warte hier schon seit geschlagenen 5 Stunden hier in diesem bescheuerten Warteraum des Krankenhauses. Peeta hatte mich, nachdem ich eine Stunde verzweifelt versucht hatte einzuschlafen, ins Krankenhaus gefahren. Die Schwestern meinten, es dürfte keiner in den Raum, solange sie noch nicht wach ist. Sie meinten, ich solle nach Hause gehen und dass es jetzt sowieso noch nichts brachte. Ich glaub die wollen mich verarschen, oder was?! „Okay, jetzt reicht’s!“, zischte ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor und schob die Schwester einfach aus dem Weg. Sie wollte mich fest halten, doch ich zog meinen Arm immer wieder weg. „Sie können da nicht rein!“, schrie sie noch, doch ich war schon vor der Tür angekommen. Mit viel Schwung riss ich die Tür auf und was ich da sah, machte mich fast noch wütender.

Okay, um die Lage mal zu erklären:
Ich warte schon seit 5 beschissenen Stunden vor der Tür…

Die Schwester meinte, sie ist noch gar nicht wach und dass es noch dauern würde…

Haymitch war bei ihr…

Und sie lagen zu zwei in dem Krankenbett!!!

Als die Tür aufschwang, lächelte Anna mich schon an und ich rannte auf sie zu. „ANNA!!!!“, schrie ich mit Tränen in den Augen und sprang ihr –wortwörtlich- in die Arme. Ich war so erleichtert, als ich sie wieder festhalten konnte. Ich wüsste nicht, was ich ohne sie gemacht hätte.

„Entschuldigen Sie bitte, aber ich wollte sie aufhalten“, meldete sich plötzlich die Schwester hinter uns zu Wort. Die Schwester! Mit der hab ich sowieso noch ein Hühnchen zu rupfen! Vorsichtig löste ich mich wieder von Anna und wischte mir die letzten Tränen von den Wangen. „Was meinen Sie damit, dass Sie sie aufhalten wollten?“, fragte Anna und ihr Blick wurde todernst. Oh Gott. Ich kannte den Blick. Und er war verdammt einschüchternd. Als könnte sie ihre ganze Persönlichkeit von Null auf Hundert in 2 Sekunden ändern. Und die Schwester tat mir jetzt schon leid.

„Wie lange wartest du schon?“, fragte Anna etwas lauter, aber immernoch ziemlich ruhig für ihre Verhältnisse. „Knapp 5 Stunden…“, antwortete ich und ich sah, wie das Feuer in ihren Augen anfing zu lodern und sie sich nicht mehr zurück halten konnte. „NA LECKT’S MI AM OARSCH! Was soll die Scheiße!? Warum haben Sie sie nicht rein gelassen! Sind sie des Wahnsinns!“, schrie sie und wurde bei jedem Wort lauter. Die Schwester hingegen wirkte immer ängstlicher. Sie hatte ihre Hände zu Fäusten neben ihrem Körper geballt, damit man das Zittern nicht bemerkt, vergeblich.

Haymitch hingegen machte nicht mal Anstalten sie irgendwie aufzuhalten. Stattdessen lehnte er sich in seinem Stuhl zurück, verschränkt die Arme vor der Brust und begutachtet belustigt die ganze Situation.

Anna richtete sich auf und sah die Schwester weiterhin mit ihrem Killerblick an. Plötzlich hebt sie ihren Arm und streckt ihn in Richtung Tür. „RAUS!“, schrie sie und von einer auf die nächste Sekunde war sie aus dem Raum verschwunden. „Ja, so kenn ich meine Anna!“

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