21. Schöne Erinnerungen

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Anna's Sicht:

Jetzt ist es soweit. Jetzt gibt es kein zurück mehr. Die Hungerspiele stehen kurz zuvor. Heute Morgen genossen Haymitch und ich noch unsere Zweisamkeit, bis wir unerwartet unterbrochen wurden.

*Rückblende*

"Warum grinst du so?", frage ich ihn lächelnd. Seine blauen Augen funkeln zwischen seinen dichten Wimpern zu mir hoch. Seine harte Brust drückt sich gegen meine. Bäuchlings liege ich auf ihm und zeichne kleine Kreise auf seine starken Oberarme. Seine großen Hände liegen auf meinen Hüften. Unsere Beine sind ineinander verschlungen. Da wir beide wussten, was auf uns zu kommen würde, haben wir beschlossen, die gemeinsame Zeit zu zweit zu genießen.

"Ich grinse nicht", sagt er leise und versucht ein ausdrucksloses Gesicht zu machen, was ihm nicht im Geringsten gelingt. "Doch, du grinst schon die ganze Zeit", antworte ich und richte mich ein Stück auf, um ihn genauer anzusehen. Seine Finger streichen an meiner Haut entlang bis zu meiner Taille, und letztendlich auf meinen Bauch. "Ich bin einfach nur überglücklich. Was bin ich doch für ein Glückspilz", erklärt er und macht kleine kreisförmige Bewegungen mit seinen Fingern und streichelt meinen Bauch, in dem unser Kind langsam heranwächst. Nun muss auch ich grinsen. Ich nehme meine Hände von seinen Armen, lege sie auf seine und verschränke unsere Finger ineinander. "Das bin ich auch. Es könnte einfach nicht besser sein. Ich liebe dich", sage ich mit leiser Stimme, beuge mich vor und küsse ihn. Unsere Münder bewegen sich im Einklang. Haymitch löst sich kurz von meinen Lippen und haucht an meine Lippen: "Ich liebe euch auch." Gleich, nachdem er diese Worte ausgesprochen hatte, vereinten sich unsere Lippen auf ein Neues. Es war ein zärtlicher Kuss. Ich kann noch gar nicht glauben, dass er wirklich existiert. Es fühlt sich an, wie im siebten Haymitch-Himmel. Als sei er nur in meinen Träumen real, aus dem ich zu erwachen drohe. Ich drücke meine Lippen fordender auf seine, wobei er ein tiefes Grummeln von sich gibt.

"Bereit für Runde zwei, Schätzchen?", fragt er mit seinem nur für mich bestimmten Grinsen und einer hochgezogenen Augenbraue. "Allzeit bereit!", antworte ich, doch bevor ich auch nur reagieren konnte, wurde die Tür aufgerissen und einer der "Spielmaster" trat ins Zimmer. Meine Finger krallten sich vor Schreck in Haymitchs Schultern. Ich war nackt. Er war nackt. Wir lagen aufeinander. Grinsend. Das verät doch wohl alles.

Der Mann wurde Rot im Gesicht, als er die Situation realisierte und sah beschämt zu Boden. Haymitch griff nach hinten und zog eine Decke über uns. Ich drückte mich gegen seine Brust und musste mir schwer das Lachen unterdrücken. Wie kann er nur so locker bleiben?

"Sie müssen sich fertig machen! Jetzt!", sagte er im strengen Ton und verließ das Zimmer wieder. Haymitch lachte leise und sah mich an. "Wird wohl nichts aus Runde Zwei. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben, richtig?"sagte er und zwinkerte mir zu.

*Rückblick Ende*

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