Kapitel 22 Unachtsamkeit

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Mittlerweile ist es spät in der Nacht. Ich glaube so 3 Uhr aber ich kann es ehrlich nicht genau sagen. Seit stunden liege ich wach und kann nicht schlafen. Einerseits, weil ich Angst habe wieder Albträume zu haben und damit Mara zu wecken andrer Seitz, weil mich meine Gedanken überrennen. Was, wenn ich Mara wirklich verlieren sollte? Was mache ich dann?

Mara hat sich als wir ins Bett gegangen sind an mich gekuschelt und liegt auch immer noch nah bei mir, weshalb es unmöglich ist aus dem Bett zu kommen ohne sie zu Wecken. Aber um desto länger ich hier liege, um desto schlimmer wird es. Wenn ich nicht in nächster Zeit hier weck komme drehe ich durch. Ich versuche also so vorsichtig wie möglich, mich aus ihren Armen zu befreien und zu meinem Glück schaffe ich es sogar. Ich schleiche mich also aus dem Zimmer und schnappe mir auf dem Weg raus aus der Wohnung meine Strickjacke. Erst als ich es aus dem Wohngebäude der Schule raus bin, habe ich wieder das Gefühl atmen zu können. Ich bin wirklich gerne bei Samara und liebe sie wirklich aber gerade habe ich das Gefühl, als würde ihre Nähe mich erdrücken. Ich mache mir einfach sorgen über das, was da auf uns zukommen könnte. Ich will sie einfach nicht verlieren.

Ich laufe gefühlt die ganze Nacht durch den nahgelegenen Park und versuche meine Gedanken unter Kontrolle zu bekommen. Erst als es schon hell Draußen wird, schaue ich auf mein Handy. *5 Verpasste Anrufe und 20 neue Narrichten*. Scheiße, ich habe ganz vergessen, dass Mara natürlich keine Ahnung hat, das ich verschwunden bin. Ich weiß aber nicht, ob ich gerade mit ihr reden kann. Andererseits kann ich nicht vor ihr wegrennen, denn ich will nicht, dass sie sich unnötig sorgen macht. Also mache ich mich langsam auf den Rückweg.

Als ich die Wohnung betrete, kommt eine komplett verheulte Mara aus dem Wohnzimmer und sofort kommt mir das schlechte Gewissen. ,,Es tut mir so leid Mara. Ich weiß nicht, was gerade los ist aber ich hätte nicht einfach so gehen sollen. Entschuldige", was eine Lüge. Natürlich wusste ich, was los ist. ,,Ich hatte so eine Angst um dich. Du kannst nicht einfach mitten in der Nacht, ohne ein Wort verschwinden und dann nicht mal an dein scheiß Handy gehen. Ich war kurz davor Nora anzurufen", ich kann natürlich komplett verstehen, dass sie sauer ist. Ich meine habe ich ernsthaft Gedacht, dass sie sich keine Sorgen macht. ,,Es tut mir wirklich furchtbar Leid". ,,Ist schon gut. Dir geht es gerade nicht besonders gut, dass weiß ich aber bitte sag mir, wenn ich dir irgendwie helfen kann", sie kam auf mich zu und wollte mich in den Arm nehmen, aber um desto näher sie mir kam, um desto weiter wollte ich von ihr weg. Ich wich also zurück und sie bleib verwundert stehen. ,,Was hast du? Warum weichst du vor mir zurück? Was habe ich dir getan?", die Angst war in ihrem Gesicht zu sehen. ,,Du hast nicht gemacht. Es geht gerade einfach nicht", plötzlich wird mir extrem schwindelig und ich verliere meinen Orientierungssinn. Ich schwanke und kippe darauf hin um. Ich reche schon mit einem harten Aufprall, aber ich lande weich und danach ist alles weg.

Mehrere Stunden später werde ich wach und bin immer noch etwas Orientierungslos. Daher dauert es ein paar Minuten bis ich versteh, dass ich in Samaras Auto sitze und wir auf der Autobahn sind. ,,Wo.....Wo wollen wir hin?", meine Stimme ist noch nicht ganz stabil, weshalb ich am Anfang stocke. ,,Wir fahren zu Nora. Dir geht es seid Tagen nicht gut und das heute hat mir gezeigt, dass ich es alleine Wohl nicht mehr schaffe. Ich hoffe, Nora kann dir mehr helfen als ich." ,,Aber du bleibst doch bei uns oder?", fragte ich jetzt besorgt. Auch wenn ich Maras nähe die letzten Tage nur schwer aushalten konnte, ohne sie würde ich komplett zerstört werden. Außerdem brauche ich sie jetzt um komplett gesund zu werden. ,,Die ersten Tage schon, aber ich weiß noch nicht wie lange ich bleiben kann", ich höre auch in ihrer Stimme traure und Unsicherheit. Diese ganze Situation tut mir unendlich leid und ich muss dafür sorgen, das Mara bei mir bleibt und mir Zeit gibt. Ich muss herausfinden, wer ich bin und was meine Aufgabe ist. Ich brauche einen Weg aus diesem ganzen Chaos ansonsten werde ich daran kaputt gehen. Was ich ohne Mara auf jeden fall werde.

Als wir bei Nora ankommen ist es bereit abends und nach dem ich Nora kurz begrüßt habe bin ich sofort in mein Zimmer verschwunden. Ich wollte jetzt nicht hier sein, denn hier hatte ich noch weniger Kontakt zu Mara und meine Angst sie zu verlieren stieg. Ich schaue aus dem Fenster und bin am Nachdenken, als mir das kleine Vordach in den Sinn kommt. Ich überlege nicht lange und klettre aus dem Fenster auf das bemooste Vordach. Jeder Schritt muss gut überlegt sein, denn ein Falscher und ich würde das Dach herunter fallen. Als ich einen guten Punkt gefunden habe setzte ich mich und schaue in den schönen klaren Abendhimmel. Es ist sehr still hier und die Umgebung strahlt eine beruhigende Ruhe aus. Das erste mal seid Tagen kann ich so richtig durchatmen und einfach mal meinen Kopf ausschalten. Mir geht es gerade mal für ein paar Minuten gut.

Ich sitze nun seid fast einer Stunde hier auf dem Dach und so langsam wird mir kalt. Ich will gerade Aufstehen und vorsichtig zum Fenster als jemand mein Zimmer betritt was ich aber nicht bemerke. ,,Sag mal Lica, bist du Lebensmüde! Komm sofort wieder rein, was ist wenn du abrutscht?", als wäre es Schicksal erschrecke ich mich so vor Maras Stimme. Ich passe einen Moment nicht auf und rutsch aus. Die nächsten Sekunden vergehen so schnell und das einzige, was ich wahrnehme ist mein Aufschrei, Maras Aufschrei und wie unter mir das Dach endet.

Das war es jetzt. Ich würde gleich auf dem Boden aufschlagen und mein Leben viel zu Früh beenden. Mara und Nora würden sich vermutlich ein Leben lang vorwürfen machen. Ich wartete auf den Aufprall aber er kam einfach nicht. Träume ich?....

Hey ihr,

ihr motiviert mich echt mega, weshalb ich gerade jede freie Minute zum schreiben nutze. Ich fühle mich sonst schlecht, wenn ihr so lange warten müsst. Ich hoffe, das Kapitel hat euch gefallen und ich versuche euch nicht so lange warten zu lassen. Ich weiß, das Kapitel endet gemein. ;)

Eure Alexifley

Das wahre Leben ist hart Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt