Kapitel 18

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Es war unglaublich dunkel, Kälte und Hitze wechselten sich ständig ab, sodass es nicht möglich war auszumachen, wo genau er sich befand. Dabei wollte er nichts weiter, als einfach nur hier weg. Einmal, nein im Prinzip schon zweimal, war es im gelungen kurz auszubrechen aus diesem seltsamen Gefängnis. Wobei das erste Mal eher etwas dürftig gewesen war und er sich kaum daran erinnern konnte.

Er wusste gar nicht, wie lange er sich schon hier befand. Anfangs war es gar nicht so schlimm gewesen, da war die Dunkelheit auch noch nicht so dicht und undurchdringlich gewesen, obwohl man auch da nichts hatte erkennen können, um zu erfahren, wo er sich befand. Einzig der Wunsch daran, mit seinem Freund Kontakt aufzunehmen, hielt ihn bei Verstand und hatte ihn einmal auf seltsame Art und Weise hier raus befördert.

Tatsächlich war es sehr seltsam gewesen, da er sich plötzlich in einer seltsamen Gasse wieder gefunden hatte, vor ihm zwei Angreifer stehend und hinter ihm sein Engel, der nach Rettung rief. Doch irgendetwas war seltsam an diesem kurzen Treffen gewesen, ehe die Verbindung abrupt wieder abbrach. Seither hatte er oft versucht, irgendwie Kontakt aufzunehmen, doch vergebens. Er kam hier nicht weg.

Hitze und Kälte wurden immer unerträglicher. Eigentlich sollte man meinen, dass sich beides ausgleichen könnte, doch es schien den beiden Zuständen hier unmöglich, sich in einer Waage zu halten. Er wäre längst verrückt geworden, hätte er nicht plötzlich das Gefühl gehabt, dass jemand zu ihm sprechen würde, und ihn berührte. Diese vertraute Aura, die er wahrnahm, ließ ihn etwas ruhiger werden, aber es erstickte weder die Hitze noch die Kälte in ihrem Keim. Das Gefühl, fürchterlich einsam und verlassen zu sein, legte sich etwas, ja, es half ihm sogar für kurze Zeit aus dieser schrecklichen Lage zu entkommen.

Crowley konnte kurz die Augen aufschlagen um mit seinem Engel zu sprechen, wenn auch nicht für lange. Nur zu gerne hätte er ihm so viel gesagt, vor allem, dass es ihm sehr leid tat, nicht besser aufgepasst zu haben und dass er sich in Sicherheit bringen sollte. Dass ein gewisser Engel nach Rache sann. Aber er hatte es nicht geschafft ihn zu warnen, dabei hätte er es unbedingt müssen.

Seither versuchte er immer wieder aufzuwachen und aus diesem seltsamen Gefängnis auszubrechen. Er musste Aziraphale warnen und ihn beschützen. Doch es schien fast so, als wäre er plötzlich von einem Kreis aus Flammen eingeschlossen, der ihn festhielt und nie wieder entkommen ließ. Keine normalen Flammen. Sie waren seltsam bläulich, wirkten mal warm und mal kalt. Sie schienen der Ursprung für all den Schmerz zu sein, den er verspürte. Aber er konnte nichts dagegen tun. Er hatte Angst die Flamen zu berühren, doch sie kamen immer näher. Unaufhaltsam und es war unmöglich ihnen zu kommen. Seine Seele würde schon bald brennen und dann war Crowley für immer weg.

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