Ein neuer Horkrux

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Kurz nach Louis' und Janes Hochzeit ist Tom verschwunden. Unglaublich, aber wahr. Aus Louis und Jane ist tatsächlich ein Paar geworden, aber Sirius spukt Jane immer noch im Kopf herum, zwar nicht mehr so oft, aber er tut es immer noch. Sie liebt jetzt Louis und ist sich sicher, dass er der Richtige für sie ist.
Jane sitzt auf einem Sessel. Das einzige Geräusch in diesem Zimmer ist das Knistern des Kaminfeuers und das Blättern der Seiten, denn Jane hat ein Buch in den Händen, in dem sie interessiert liest.
Die Tür öffnet sich und Louis hält dort inne, um das Bild, welches sich ihm bietet, aufzunehmen. Er liebt Jane sehr, obwohl er nicht viel von ihr weiß.

„Jane, Tom ist da", sagt er.

Seine Frau hebt den Kopf. Sie war so vertieft in ihr Buch, dass sie nicht einmal gemerkt hat, dass er eingetreten war.
Jane legt das Buch auf den Sessel, nachdem sie aufgestanden war, und geht zu Louis, um an der Tür seine Hand zu nehmen. Hand in Hand verlassen die beiden den Raum und gehen in die Küche. Sie haben sich ein Haus gekauft. Louis arbeitet im Zaubereiministerium und Jane spielt jetzt professionell Quidditch. Sie konnte ihre Leidenschaft zum Beruf machen.
Auf einem Stuhl am Küchentisch sitzt Tom, aber er hat sich äußerlich sehr verändert. Von dem hübschen Jungen, der er noch vor seiner Reise war, ist nichts mehr übrig.

„Tom?", fragt Jane verwirrt.

Wenn Louis nicht erwähnt hätte, dass das Tom ist, dann hätte sie ihn nicht erkannt.
Genannter dreht sich um. Er sieht schlimmer aus, als Jane gedacht hatte. Seine Gesichtszüge erscheinen verbrannt und verschwommen. Das eigentlich Weiße von seinen Augen ist rot gefärbt. Sein Gesicht ist weiß wie Schnee. Er war vorher schon immer blass, aber jetzt ist es noch weißer.
Der junge Mann steht auf und umarmt seine beste Freundin. Er hat sie vermisst, aber diese Reise erschien ihm notwendig. Er wird allerdings weder mit Louis, noch mit Jane darüber reden.

„Setzt euch doch ins Wohnzimmer und ich koche uns einen Tee", sagt Jane.

Die beiden jungen Männer folgen ihrer Aufforderung und gehen in das danebenliegende Zimmer.
Jane beugt sich hinab, um den Wasserkocher aus dem Schrank zu nehmen. Dabei rutscht ein Medaillon hervor. Es ist in einem leichten grün und in der Mitte ist eine ebenfalls grüne Schlange abgebildet, aber hier ist das grün dunkler. Es ist das Medaillon von Salazar Slytherin, welcher mit Louis und Tom verwandt ist, aber auch mit Jane, doch bei ihr um sehr viele Ecken mehr. Louis hat Jane das Medaillon zur Hochzeit geschenkt. Wenn Tom davon erfahren würde, wäre er stinksauer, also versteckt Jane es schnell wieder. Sie füllt Wasser in den Teekocher und setzt es an. Sie räumt die Einkäufe weg, während das Wasser wärmer wird. Der Wasserkocher schaltet sich mit einem Klick aus und Jane füllt das Wasser in eine Teekanne, worin sie zwei Teebeutel hängt. Sie stellt diese auf ein Tablett und stellt drei Tassen daneben. Das Tablett schwebt hinter ihr, als sie Richtung Wohnzimmer geht. Sanft landet das Tablett auf dem Tisch und Jane setzt sich neben Louis.
Als würde Tom ein Geschäft abwickeln wollen, lehnt er sich vor.

„Louis, hast du das Medaillon noch?", fragt er.

„Ja", antwortet Genannter. „Jane, gehst du es bitte holen?"

Sie nickt und geht in das Schlafzimmer. Auf Louis' Seite des Bettes lässt sie sich nieder, nimmt das Medaillon ab und zückt ihren Zauberstab. Diesen richtet sie auf das Medaillon.

Gemino!", flüstert sie.

Das Medaillon verdoppelt sich in ihrer Hand und sie legt sich das Original wieder um den Hals. Den Anhänger versteckt sie wieder und bringt die Kopie zu Tom. Jane legt diese auf den Tisch und schiebt es dann ihrem besten Freund zu. Mit leuchtenden roten Augen nimmt Tom es an sich und betrachtet es sorgsam. Er will sicher gehen, dass es keine Fälschung ist. Aber dann lässt er es sein, denn er vertraut den beiden.

„Jane, würdest du mir einen Gefallen tun?", fragt Tom plötzlich.

Die Art, wie Tom es sagt, gefällt dem Ehepaar nicht, aber beide sind vor allem verwirrt. Sie finden es seltsam, dass Tom seine beste Freundin nach seiner Reise um einen Gefallen bittet.

„Was kann ich für dich tun?"

Tom nimmt seinen Zauberstab hervor und das Paar ihm gegenüber wird noch angespannter.

„Ich habe angefangen Gegenstände zu erschaffen", sagt er ruhig, „welche sich Horkruxe nennen?"

Louis' Gesicht verliert an Farbe. Jane jedoch weiß nicht, was ein Horkrux ist. Vielleicht ist das sogar gut so.

„Was ist ein Horkrux?", fragt Jane vorsichtig.

„Horkruxe sind Gegenstände, worin ein Magier einen Teil seiner Seele aufbewahrt", antwortet Tom.

Für ein paar entsetzliche Minuten ist es still. Ist Tom noch immer der Junge, der bei Janes und Louis' Hochzeit getanzt hat, der der Pate von den Kindern der beiden hätte werden sollen? Das ist er nicht mehr, beiden ist das klar.

„Du ... du hast jemanden getötet?", fragt Louis zögernd. „Willst du einen neuen ... Horkrux erschaffen?"

Tom zeigt dem Paar das Medaillon. „Darin."

Mit kaltem Blick sieht er zu Jane, die schockiert ihre braunen Augen aufreißt.
Sie greift in ihre Hosentasche, um ihren Zauberstab zu ziehen, aber das kann sie nicht, denn eben dieser liegt noch im Schlafzimmer. Auch Louis ist unbewaffnet, also ist Tom das größte Problem.
Tom hebt seinen Zauberstab und richtet ihn auf seine beste Freundin. Er spricht bereits die erste Silbe, des Zauberspruchs, als sein Cousin vor Jane springt.

„Flieh!", sagt er.

Sie weiß genau warum Louis das tut. Für sie und das Baby, welches in ihr heranwächst. Jane appariert aus der Wohnung und auf die Straße davor. Grünes Licht leuchtet aus den Fenstern und Jane appariert weiter weg. Aus Angst, dass dem Baby etwas passieren könnte, geht sie in das nächste Hotel und lässt sich dort ein Zimmer geben. Eins steht für sie fest: Sie wird nicht in ihre Wohnung zurückkehren und schon gar nicht für Tom sterben.

The last heir IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt