Ich beuge mich vor und lasse mich ohne lange zu zögern in die Schale fallen. Meine Füße heben vom Boden ab und dann falle ich immer weiter durch die Dunkelheit. Doch befinde ich mich dann bereits im Sonnenlicht. Bevor ich mich an das Licht gewöhnen kann, habe ich meinen Cousin und Schulleiter bereits auf beiden Seiten von mir.
Wir drei stehen auf einer Landstraße. Zu beiden Seiten befinden sich hohe Hecken. Der sommerliche Himmel ist so blau und hell wie ich ihn selten gesehen habe. Ungefähr drei Meter vor uns steht ein kleiner und rundlicher Mann. Auf seiner Nase thront eine Brille mit enormen Gläsern, wodurch seine Augen zu winzigen Punkten verkleinert sind. Er sieht auf ein Straßenschild aus Holz, das aus den Sträuchern auf der linken Straßenseite ragt. Der Mann trägt einen Gehrock und Gamaschen. Darunter hat er einen gestreiften Badeanzug an. Es ist eine seltsame Kombination, aber daran erkenne ich unter anderem, dass das Ogden ist. Er ist auch der einzige Mensch hier weit und breit. Bevor ich ihn weiter mustern kann, setzt er sich bereits in Bewegung und geht die Straße mit schnellen Schritten hinab. Harry, Dumbledore und ich folgen ihm ohne uns abzusprechen. Als wir an dem Wegweiser vorbeigehen, deutet der Weg, dem Ogden folgt nach Little Hangleton, was eine Meile entfernt ist, und der, aus dessen Richtung wir gekommen sind, nach Great Hangleton, fünf Meilen. Little Hangleton. Dieser Ort ... hier haben die Riddles gelebt und mein Großvater Morfin. Zudem ist Cedric hier gestorben ... auf dem Friedhof ... doch ist er nicht einfach gestorben. Nein, Voldemort hat ihn umgebracht, wie auch seinen Vater und seine Großeltern.
Wir folgen Ogden eine Weile, wo wir nur die Hecken zu beiden Seiten und den Himmel über uns sehen. Die Straße führt nach links ab, neigt sich und führt steil einen Hügel hinab. Nun kann ich Little Hangleton sehen. Es liegt zwischen zwei steilen Hügeln und die Kirche, sowie der bereits angesprochene Friedhof sind deutlich zu erkennen. Das Gutshaus auf dem Hügel uns gegenüber steht in einer weitläufigen und samtigen Rasenfläche. Dieses gehörte Mal den Riddles, wo Tom Riddle Senior und seine beiden Eltern umgebracht wurden.
Ogden und Dumbledore haben beide ihr Tempo verschnellert, während sie den Hügel hinab gehen. Harry und ich versuchen den Anschluss an unseren Schulleiter nicht zu verlieren. Bevor wir jedoch das Dorf erreichen, sehen wir, dass Ogden durch ein Loch in der Hecke verschwindet. Wir folgen ihm und betreten einen schmalen Feldweg, wo die Hecken noch höher und wilder zu beiden Seiten stehen. Der Weg leistet einem Feldweg alle Dienste, denn er ist steinig und von Schlaglöchern zahlreich bestückt. Er neigt ebenfalls abwärts und führt zu einem Wald mit dunklen Bäumen. Als Ogden stehenbleibt und seinen Zauberstab zieht, bleiben Dumbledore, Harry und ich stehen.
Der Himmel ist ohne jegliche Wolken und die Bäume werfen lange und dunkle Schatten, die zum Glück die Kühle liefern, die man braucht. Es dauert nicht allzu lange, bis ich das Gebäude zwischen den Bäumen erkenne. Da muss wahrscheinlich jemand sehr Armes leben – oder gelebt haben –, der alles gemieden hat oder meidet und nicht gesehen werden wollte oder will. Die Mauern sind moosbewachsen und die Ziegel liegen teilweise neben dem Haus. Ringsherum wachsen Brennnesseln, die bis zu den schmutzigen Fenstern reichen. Ich sehe erstaunt drein, als ein Fenster klappernd geöffnet wird, denn ich habe kaum damit gerechnet, dass hier jemand gelebt hatte. Es muss jemand kochen, denn eine dünne Rauchfahne dringt aus dem Fenster.
Ogden lässt sich auch davon nicht beirren, sondern geht vorsichtig weiter. Als die Schatten ihn verhüllen, bleibt er erneut stehen und sieht gebannt auf die Haustür, wo eine tote Schlange angenagelt ist. Das weckt meine Aufmerksamkeit und ich gehe mit schnellen Schritten darauf zu. Eine Schlange! An einer Haustür! Wenn das nichts mit meiner Familie zu tun hat weiß ich auch nicht.
Es ist ein Knacken und Rascheln zu hören. Ein Mann in Lumpen gehüllt fällt vom Baum und landet vor Ogdens Füßen. Dieser springt schnell zurück, sodass er auf seinen Gehrock tritt und taumelt.„Du bist hier unerwünscht", sagt der Mann.
Parsel! Ich fasse es nicht! Das ist möglicherweise einer meiner Vorfahren.
Mein möglicherweise Vorfahr hat dichtes und verfilztes Haar, wodurch ich seine Farbe nicht erkennen kann. Einige viele Zähne fehlen ihm. Er hat kleine und dunkle Augen, die in entgegengesetzte Richtungen starren. Ogden macht einige Schritte zurück und das kann ich ihm nicht verübeln, aber ich stattdessen nähere mich dem Unbekannten.
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The last heir II
FanfictionViolet Gaunt. Sie hat sich bereits einen Namen gemacht, doch nun ist es soweit, dass ihr Leben am seidenen Faden hängt. Wird sie es schaffen zu überleben? Werden ihre Freunde ihr helfen können zu überleben? ---- Scheinbar kann ich nur maximal 200 Ka...