Verrückt? Vielleicht ein bisschen

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Professor Sprout erwartet uns bereits. Auf den Tischen stehen Snargaluff-Stümpfe, die unser Projekt in diesem Teil des Jahres werden.
Ich ziehe mir meine Handschuhe über die Hände und den Mundschutz an seinen Platz. Ich setze mir die Schutzbrille auf die Nase und beuge mich näher zu der Pflanze. Sogleich bekommt die Pflanze Ranken und schlägt damit nach uns dreien, aber wir weichen geschickt aus und binden sie aneinander. Während Draco und ich - er eher unkonzentriert - die Ranken festhalten, greift Jessica in das Loch und zieht einen grünen pulsierenden Kokon heraus. Der Stumpf verwandelt sich wieder in ein knorriges Stück Holz und Jessica legt den Kokon beiseite. Ich gehe darauf zu, nehme mir ein Messer und steche ein Loch in den Kokon, während die anderen beiden schon den nächsten aus der Pflanze ziehen. Der Kokon ist elastisch, was es noch schwerer macht ihn zu öffnen, aber schlussendlich erkenne ich die Tubler in der Schale, wo sie sich wie Würmer ringeln.
Ich übergebe das Messer auch mal an meine zwei Mitschüler, damit sie den Kokon ebenfalls öffnen können und dann ist die Stunde schon vorbei und wir schlagen den Weg zurück zum Schloss ein.
Der Schultag geht ereignislos zu Ende. Wir halten uns kurz im Gemeinschaftsraum auf, um unsere Schulsachen wegzubringen, und gehen dann nach draußen. Während Draco den Weg zum Raum der Wünsche einschlägt, gehe ich in die Bibliothek. Dort nehme ich alle Bücher hervor, die über Zauber enthalten, die Gegenstände reparieren. Natürlich gibt es Reparo, aber der wird bestimmt nicht unser Problem lösen.
Ich belege die Bücher mit einem Schrumpfzauber und schmuggle sie an Madam Pince vorbei. Sie ist jedoch so beschäftigt ein paar Erstklässler anzumeckern, dass sie mich nicht bemerkt.
So schnell wie ich kann, laufe ich zum Raum der Wünsche. Wann immer mir jemand entgegen kommt, ducke ich mich hinter Statuen oder in verlassene Korridore oder Klassenzimmer.
Auf dem Gang steht eine kleine Erstklässlerin, die mich mustert. Ich gehe jedoch nur an ihr vorbei und öffne die Tür zum Raum der Wünsche.
Ich gehe ein paar Schritte, ehe ich die platinblonden Haare meines Freundes bei einem hohen schwarzen Schrank entdecke.
Ich löse den Schrumpfzauber und lasse die Bücher auf den Tisch an meiner Seite fallen. Das sorgt dafür, dass Draco sich mit erschrockenem Blick zu mir umdreht.

„Vi, was tust du hier?", fragt er, nachdem der erste Schock vorbei ist.

„Wonach sieht es denn aus? Ich will dir helfen! Die Horkruxe können warten. Erstmal helfe ich dir dabei das Kabinett zu reparieren."

Er seufzt, aber ich kann fast spüren, dass er erleichtert ist und sich über meine Hilfe freut.

„Hat Borgin dir einen Zauber genannt, um es zu reparieren?", frage ich und trete neben ihn.

„Nein", antwortet er. „Ich weiß nur, dass es eine Verbindung zwischen den beiden Kabinetten gibt."

Ich seufze. Von Borgin hätte ich nichts anderes erwartet.

„Na gut. Dann ... probieren wir es einfach mit Reparo. Willst du?"

„Du kannst besser zaubern. Mach du es."

Ich ziehe meinen Zauberstab und richte ihn auf das Verschwindekabinett. „Reparo!"

Ich lausche erwartend in die Stille, aber es ertönt kein Knacken oder ein anderes Geräusch.

„Hat der Zauber funktioniert?", fragt Draco.

„Ich weiß nicht ...", antworte ich ehrlich. „Bring mir etwas."

Ich trete an das Kabinett heran und öffne die Tür. Kurz darauf bekomme ich ein älteres Buch in die Hand gelegt. Es scheint wohl ein Notizbuch gewesen zu sein, hat aber seine Dienste erfüllt, wie es scheint. Zudem sieht es so aus, als hätte der ehemalige Besitzer das Buch oft in den Händen gehalten.
Ich lege das Buch hinein und schließe die Tür. Angespannt warten wir eine Minute, dann zwei, dann drei und dann fünf, ehe wir die Tür aufreißen. Aber es hat sich nichts geändert. Das Buch liegt noch immer darin. Verdammt. Es wäre wirklich schön, wenn der schwache Zauber etwas gebracht hätte, aber natürlich ist das Glück nicht auf unserer Seite. Ein Wunder wäre es, wenn es das überhaupt mal war.

The last heir IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt