•Jaxon•
Nervös stieg ich aus dem Auto.
Die ganze Fahrt über war ich hibbelig, konnte mich nicht konzentrieren, musste immer wieder aus dem Fenster schauen um zu sehen, wo wir waren und wie viel Zeit ich noch hatte bis der Fahrer meines Vaters mich vor meinem alten Zuhause absetzte.
Was konnte mein Vater von mir wollen? Dieser Anruf hatte mich nicht losgelassen, immer wieder musste ich daran denken.
Warum war Vater plötzlich so? Und warum jetzt?
Ich hatte das Gefühl, da steckte mehr dahinter, als zuerst angenommen. Etwas großes.
Noch einmal atmete ich tief durch und betrat dann das Haus. Anwesen. Wie auch immer man diese Villa bezeichnen konnte. Alles war hell gehalten, die Fenster groß, der Rasen grün und gepflegt. Es kam mir zu steril vor.
Klar, es hatte etwas schönes an sich, doch hier war ich nie wirklich glücklich gewesen, darin wohnen wollte ich später Larissa überlassen.Ich hatte sowieso schon eine genaue Vorstellung von dem Haus, in dem ich später mit Kanon wohnen wollte.
Es sollte nicht allzu groß sein, genug Platz haben, ein kleiner Garten, mit Pool und vielen Pflanzen und-
"Jaxon!"
Die Stimme meiner Schwester riss mich aus meinen Gedanken. Sie kam auf mich zugerannt, riss mich mit einer wilden Umarmung fast von den Beinen und kicherte fröhlich. Diese ewig jung bleibenden Teenager.
"Hey, Kleine." Wir grinsten uns kurz an.
"Was machst du hier? Wo ist Kanon?" fragte sie mich, ihre blonden Haare wirbelten herum und flogen in meine Fresse, als sie sich nach Kanon umsah.
Genervt schob ich sie von mir.
"Kanon ist nicht hier, ich muss zu Vater. Herrgott, deine Haare schmecken scheiße!"
"Das ist Avocado!" hielt sie dagegen.
"Dann ist Avocado scheiße!"
Wir funkelten uns an, dann nahm sie Abstand. "Warum ist Kanon nicht dabei? Weiß er, dass du hier bist? Warum musst du zu Daddy?"
Dass sie ihn Daddy nannte machte mich schon lange nicht mehr wütend. Sie war nunmal sein Lieblingskind, sein kleiner Goldschatz. Ich war das Kind, dass ihm seine Frau genommen hat. Es war deutlich wie er zu seinen Kindern stand. Zu Larissa immer und zu mir nie.
"Kanon weiß hiervon nichts, Vater wollte mich sehen, keine Ahnung wieso."
Als Kanon wissen wollte, wo ich hinging, musste ich wieder lügen. Es fühlte sich falsch an. Ich log nie. Eigentlich. Doch bevor ich nicht wusste was los war, wollte ich ihm keine grundlosen Sorgen bereiten. Besonders nicht nach den Drohungen meines Vaters, von denen ich sicher war, er würde sie wahr werden lassen, wenn ich nicht tat was er von mir verlangte.
"Kanon weiß davon nichts? Muss ernst sein." meinte Larissa.
"Kann ich jetzt bitte los?" fragte ich entnervt. Ich hatte meinen kleine Schwester, okay, Halbschwester, ja lieb, aber sie ging mir tierisch auf die Nerven.
"Ja, okay."
Sie trat zur Seite, ich verwuschelte nochmal ihre Avocado-Haare und lief an ihr vorbei zum Arbeitszimmer meines Vaters. Es lag in der ersten Etage, im rechten Flügel.
Wie das klang, als sei das ein Schloss.
Wobei, genauso einsam kam ich mir hier immer vor.Musste ich noch erwähnen, dass wir ein beschissenes Verhältnis hatten?
Er hasste mich, nicht so sehr, dass er mich rausgeworfen hätte, doch auch genug, um es mir mein ganzes Leben vorzuhalten.
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»Use Me« || BoyxBoy [Beendet]
Romance»Du lebst hier, um mich zu bedienen. Du tust alles, was ich von dir verlange.« Das sind die Worte, die Kanon in den Sinn kommen, wenn er Jaxon sieht. Er ist der einzige Angestellte des reichen, jungen Mannes und begleitet ihn seit vielen Jahren. Imm...