If You Love Somebody Like Me

Träume

SAMU:

Ab einem gewissen Alter hat jeder Junge diese ganz bestimmten Träume von Mädchen, nach denen er, wenn er aufwacht am besten kalt duschen gehen sollte. Ich hatte das nicht, zumindest nicht von Mädchen.

Ich mochte ihn schon, als er das erste Mal zu uns ins Studio trat. Er strahlte eine angenehme Ruhe aus, war dennoch selbstbewusst und hatte einen guten Humor, der genau in unsere verrückte Truppe passte. Zu dem war er ein begnadeter Gitarrist. Nach dem er auch nur die ersten Töne gespielt hatte, stand fest, dass er zu uns gehören würde.

Ich war schlecht drauf wegen des Ärgers mit Janne und Riku nahm sich alle Zeit der Welt, um mich abzulenken und wieder aufzumuntern. Wir trafen uns oft, redeten über alles Mögliche. Unsere Freundschaft wurde enger, was vor allem die Jungs nicht unkommentiert ließen. „Hapa! Ihr seid kein altes Ehepaar! Bewegt eure Hintern und verhaltet euch wie Musiker", schnaubte Jukka halb ernst, halb lachend, als ich nach einer unruhigen Nacht beinahe auf Rikus Schulter einnickte. Ich fühlte mich wohl bei ihm, konnte die schlechten Gedanken für einige Zeit beiseiteschieben.

Meine Hand strich durch Rikus Locken. Ich war irgendwie verträumt. Draußen wehte kalter Regen durch die Dunkelheit. Von ihm hatte ich noch nie so einen Traum gehabt, doch ich träumte oft von ihm, seit einiger Zeit fast jede Nacht. Wir kuschelten, lachten und kamen uns näher, aber nie so nah, dass ich nach dem Aufwachen eine Abkühlung brauchte.

„Morgen ist dein Geburtstag", murmelte ich. „Hm", machte Riku leise nickend. Als wir uns verabschiedeten, hauchte ich ihm einen kurzen Kuss auf die Wange. Es war an sich nichts Ungewöhnliches, wir taten das öfters, doch dieses Mal kribbelten meine Lippen auch noch, als er schon lange gegangen war.