Ich wurde von den Sonnenstrahlen und blonden Strähnen, die mich im Gesicht kitzelten, geweckt. Durch meinen Unterleib fuhr ein Ziehen, dass mich einerseits das Gesicht verziehen ließ, mich andererseits aber zum Lächeln brachte. Verträumt strich ich durch Samus zerzaustes Haar. Die Tatsache, dass wir nackt waren, hatte ich vollkommen ausgeblendet. Ich spürte nur seine Wärme und Geborgenheit. „Gehen wir zum Hafen?", fragte Samu nach dem Frühstück. Ich nickte lächelnd. Mir war alles recht, so lange ich bei ihm war. Wir zogen unsere Schuhe und Jacken über und machten uns zu Fuß auf den Weg. Unsere Finger waren miteinander verschränkt. Wir genossen die angenehme Stille und ließen uns schließlich auf dem Quai nieder, wo wir uns das erste Mal geküsst hatten. „ich muss dir etwas beichten", murmelte Samu und starrte auf das Wasser, das in der aufgehenden Sonne glitzerte. Fragend und etwas besorgt sah ich ihn an. „Ich habe meiner Mum versprochen, dass wir im Herbst zusammen wegfahren, nur sie und ich", seufzte er. Ich löste meine Hand aus seiner und strich durch seine Haare. „Das kriegen wir wohl auch hin. Ist ja nicht das erste, was wir überstehen mussten", lächelte ich und drückte ihm einen Kuss auf die Wange, obwohl ich ihn insgeheim jetzt schon vermisste. Dicht aneinander gekuschelt saßen wir eine ganze Weile am Quai, doch irgendwann standen wir auf und schlenderten weiter. Samus Blicke wanderten immer wieder nach links. „Was ist?", wollte ich verwirrt wissen. „Wir werden grimmig beobachtet", deutete er zur Terrasse eines Restaurants, wo ein älteres Ehepaar saß. „Denkst du, was ich denke?", fragte ich auf sein Grinsen hin. „Hingehen?", hakte Samu mit erhobener Augenbraue nach. Ich nickte. Keine Sekunde später bog er ab und zog mich mit zu dem Lokal. „Brunch?", sah er zu mir. „Klingt gut", meinte ich. Wir setzten uns ein paar Tische weiter von den beiden hin und warteten auf eine Bedienung. Vor allem die Frau warf immer wieder angewiderte Blicke zu uns. „Dass die ausgerechnet hier hinkommen mussten", hörte ich sie schnauben und grinste in mich hinein. Wir bestellten Getränke und gingen zum Buffet. „Ich liebe dich", drückte Samu mir einen Kuss auf die Lippen. „Allein schon für diese Aktion." Ich grinste ihn an. „Ich bin eben genauso verrückt wie du", meinte ich. „Stimmt, deswegen passen wir auch so gut zusammen", erwiderte Samu mein Grinsen. Wir setzten uns wieder und genossen das Mittagsfrühstück. „Das ist mein erstes Date mit einem Mann", stellte ich murmelnd fest. „Und?", fragte Samu. „Es macht keinen Unterschied. Wobei, doch. Ich habe endlich das Gefühl, dass es mit der richtigen Person ist", meinte ich. „Ich auch", lächelte Samu liebevoll. Mein Interesse an dem Essen verflog mit jeder Sekunde, die wir uns länger ansahen. Langsam sanken unsere Lippen aufeinander. Der Kuss war unglaublich sanft. Als wir uns lösten, erinnerte mich ein nicht zu überhörendes Gespräch an unseren Nachbartisch. Wir zahlten und standen auf. „Ekelhaftes Dreckspack", schimpfte uns der Mann an, als wir gingen. Während Samu mir nur einen weiteren demonstrativen Kuss auf die Lippen drückte, sah ich aus dem Augenwinkel die Bedienung in unsere Richtung kommen. Ich schätzte, sie kam nicht wegen unserem etwas provokanten Turteln. Samu lächelte die zwei charmant an. Sein Blick war aber eindeutig schadenfreudig. Dann zog er mich auf die Promenade zurück. Ich stieß ihm lachend den Ellbogen in die Seite. „Du bist unmöglich", grinste ich. „Wieso ich? Die sind unmöglich", erwiderte Samu gespielt empört. „Ja, schon gut. Ich liebe dich so oder so!" Und das tat ich wirklich. Noch nie hatte sich irgendetwas so richtig angefühlt. Noch nie hatte jemand meine Liebe so erwidert wie er. Liebevoll, unerschöpflich und von ganzem Herzen.
DU LIEST GERADE
If You Love Somebody Like Me
FanficSiku, P16 "Immer noch schweigend sahen wir über das Wasser, bis sein Kopf auf meine Schulter sank. 'Wieso macht das keine Frau für mich?', seufzte ich leise, kaum hörbar. 'Wieso willst du so etwas von zwei Leuten bekommen?', fragte Samu nicht wirkli...