Schlechtes Kino

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SAMI:

Ich wurde von Osmos Lachen geweckt. Gähnend richtete ich mich auf und öffnete mit hochgezogenen Brauen die Augen. „Wie niedlich", kommentierte er, sah mich an und trat zur Seite. So konnte auch ich sehen, was er meinte. Samu und Riku lagen eng aneinander gekuschelt in Samus Koje. Beide schliefen tief und fest und bekamen von ihren amüsierten Zuschauern nichts mit. „Meinst du immer noch, da läuft nichts?", wandte Osmo sich an Raul, der neben uns auftauchte. „Hm", schnaubte Raul. „Ich würde mich für sie freuen, aber so lange sie nichts sagen, bleibe ich dabei", meinte er. „Dann müssen wir sie eben dazu bringen", lachte Osmo. Raul verdrehte die Augen und verschwand an uns vorbei nach unten.

„Womit fangen wir an?", tauchte Jukka dafür hüpfend hinter uns auf, als wir uns ebenfalls zur Treppe drehten. „Hm", sah ich ihn fragend an. „Wie locken wir die Täubchen aus der Reserve?", grinste er. Nun rollte auch ich die Augen. „Ah, ich hab's!", rief er zwei Stufen später. Dabei hüpfte er so sehr, dass wir beinahe zu dritt die Treppe herunterkrachten.

RIKU:

Der erste Gig der Tour war klasse. Klein, aber grandios. Von Euphorie und Adrenalin durchflutet stiegen wir zurück in den Bus und ließen uns in der Sitzecke nieder. Samu schleppte Bier an, während Jukka mit einer DVD auftauchte. „Film?", fragte er. Wir nickten. Er schob die Disc ein. Ich liebte den eingebauten Fernseher jetzt schon. Leider hatte ich nur keine Ahnung, was Jukka sich da für einen Film gegriffen hatte. Es ging hauptsächlich um Sex. Und als wenn das nicht schon genug wäre, waren es ausgerechnet zwei Typen. Immer wieder schielte ich zu Samu, der neben mir saß. Allein an seinen Augen konnte ich erkennen, dass es ihn mindestens genauso anturnte wie mich. Wäre es heller gewesen, hätte ihn spätestens die leichte Beule in seiner Jeans verraten.

„Jukka, was ist das für ein Scheiß? Mach das aus!", riss Mikko irgendwann der Geduldsfaden. „Wieso?", maulte Jukka. „Weil das absolut widerlich ist", schnaubte unser Manager. „Als ob du noch nie Sex hattest", sah ich ihn mit zusammengekniffenen Augen an. „Das ist doch kein Sex, das ist einfach widerlich", entgegnete er, angeekelt den Kopf schüttelnd. Der Kloß in meinem Hals wurde größer. Ich schluckte, doch er blieb. Ich war so geschockt von seinen Worten, dass ich in keiner Weise reagieren konnte. Samu hingegen schon. Er stand auf und war weg. Als ich mich wieder rühren konnte und nach ihm schaute, fehlte jede Spur. 

If You Love Somebody Like MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt