Männerabend

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RIKU:

Am nächsten Mittag war ich früh im Studio. Samu stand schon am Mikro und sang einen neuen Song ein, während Jukka am Mischpult werkelte. Als Samu mich sah, legte sich ein Lächeln auf seine Lippen. Ich lächelte zurück, legte meine Jacke ab und ließ mich auf einem der Sofas nieder. Ich versank in dem Lied und seiner Stimme, so dass ich Sami und Raul erst bemerkte, als Sami mir in die Seite boxte. „Hm?", sah ich ihn überrascht an. „Du hast unseren Hapa gerade etwas mit einer Frau verwechselt", lachte Sami scherzhaft. „Was? Nein, ich", stammelte ich. Raul und Sami verdrehten die Augen. „Das war ein Scherz, wobei dein Blick schon ziemlich verträumt war", meinte Sami. „Lass ihn, er darf doch träumen", bekam er von unserem Sänger einen leichten Klaps gegen den Hinterkopf, bevor dieser sich neben mich fallen ließ, seinen Arm lässig hinter mir auf der Lehne ablegte und mir einen flüchtigen Kuss auf die Wange drückte. „Klar, darf er", mischte Jukka nun auch im Gespräch mit. „Habt ihr was vor? Ich brauch mal wieder ein Bier und einen Männerabend", fragte er dann. „Nö", hob ich die Schultern. „Nein", erwiderten auch die andern kopfschüttelnd. „Sehr gut, an die Arbeit und dann ab zu mir!"

Wir machten es uns bei Jukka vor dem Fernseher bequem und warteten auf den Start des Eishockeyspiels. Jeder hatte eine Bierflasche in der Hand, Samu saß neben mir und nippte an seinem. Als er meinen Blick bemerkte, leckte er absichtlich langsam an der Öffnung entlang, ehe er die Flasche auf dem Tisch abstellte. „Ernsthaft, Haber?", grinste ich und schlug ihm spielerisch gegen die Schulter. „Jungs", drehte Raul, der auf dem Boden saß, sich zu uns um und machte uns darauf aufmerksam, dass das Spiel gleich anfing.

Je mehr Bier floss, desto unbekümmerter wurden wir. Samus Hand hatte ihren Weg in meine Haare gefunden und spielte mit einer Strähne, während sein Blick noch immer gebannt auf den Fernseher gerichtet war. Gähnend kuschelte ich mich an ihn und genoss für einen Moment einfach nur seine Nähe.

„Kommst du mit zu mir?", fragte Samu, als wir spät in der Nacht nacheinander entschieden zu gehen. Ich nickte. „Aber du fährst nicht mit dem Auto", murmelte ich. Also liefen wir die dunkle Straße hinab. Auf der Hälfte spürte ich seine warmen Finger an meinen und sah lächelnd zu ihm, während er meine Hand in seine nahm. Erst an der Haustür ließ er wieder los, um aufzuschließen. „Bett?", fragte er. Ich nickte gähnend, folgte ihm die Treppe rauf, streifte mir Schuhe, Jeans und Pulli vom Körper und ließ mich auf sein Bett fallen. „Gute Nacht", legte er sich flüsternd neben mich, gab mir einen kurzen Kuss, bevor er ins Land der Träume driftete. 

If You Love Somebody Like MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt