Eigentlich erinnerte Tobi sich ungern an diese Zeit. Sie löste Brechreiz bei ihm aus. Die ersten paar Wochen war es ihm dreckig ergangen. Gebessert hatte es sich danach nur minimal, als er angefangen hatte die Befehle des Alphas zu befolgen. Freiwillig hatte er das nicht gemacht. In Hintergrund seines Verstands war immer noch der Gedanke, dass er irgendwie frei kommen könnte. Doch der Gedanke hatte sich in Luft aufgelöst. Geblieben war ihm nur die vollkommene Isolation von der Außenwelt. „ Sagen wir es mal so, ich hab das nicht unbedingt aus freiem Willen getan. Ich war dumm zu glauben, ich könne wenn ich läufig bin in die Schule gehen, ohne das mir was passiert. Dumm nur, dass ich dann auch noch meine Tabletten vergessen hab. Nach der Schule hatte er mich abgefangen und ja. Was auf dem Schulklo passiert ist kannst du dir glaub denken. Ich kann von Glück reden, dass ich noch die Schule fertig machen konnte, bevor ich aus dieser Welt raus gezerrt wurde und die richtige Unterdrückung begann." Tobi schüttelte sich bei den Bildern, die ihm in den Kopf kamen. Wenn er auch nur an dieses ekelige Klo dachte, kam ihm alles wieder hoch. Leider konnte er sich noch an jedes Detail erinnern. Dieser ekelhafte penetrante Geruch, die mit Graffiti beschmierten Wände und der dreckige nasse Boden, auf dem er am Ende halb nackt gelegen hatte und sich kaum mehr bewegen konnte. Weitere Bilder kamen in ihm auf. Er mit heruntergelassener Hose gegen diese ekelhafte Kabinentür gepresst, der andere hinter ihm, kurz davor ihm das wichtigste zu nehmen, was er noch besaß. Seine Unschuld. Wenn er an diesen höllischen Schmerz nur dachte, graute es ihm davor. Eine Hand legte sich an seine Schulter und als er aufsah, blickte Rafael ihn mitfühlend an. „ Das tut mir so leid für dich. Sag mir bitte, dass es wenigstens nicht dein erstes Mal war." Leider schon. Auf dieser Schultoilette wurde ihm alles genommen. Seine Familie, seine Unschuld, sein gesamtes Leben und seine Freiheit. Wäre er doch nur daheim geblieben, hätte es vielleicht nicht so ein Ende nehmen müssen. „ Doch. Ich hab meine Unschuld da drin verloren. Und glaub mir, ich würde alles tun, um es wieder rückgängig zu machen." Als der Alpha versuchte ihn in eine Umarmung zu ziehen, drückte er ihn von sich weg. Dazu war es ihm noch zu früh, auch wenn es sicher nur eine lieb gemeinte Geste war. Sein Vertrauen Alpha gegenüber war sowieso sehr gering. Fremden Alpha traute er noch weniger, auch wenn sie nett waren. Meist wollten sie später was dafür. Das Risiko ging er nicht ein. Ohne Umarmung kam er auch klar. Hatte er die letzten Jahre schließlich auch. Sein Alpha war nie zärtlich mit ihm umgegangen, oder hatte ihn halbwegs gut behandelt. Wenigstens hatte er ihn durchgebracht. Alleine wäre Tobi wohl schon tot. Mehr positives konnte er dem dann auch schon wieder nicht entnehmen. Traurig eigentlich. Rafael zog sich wenigstens mit gehobenen Händen zurück. „ Tut mir leid, ich dachte das wäre ok für dich. Mit der Dusche hattest du auch keine Probleme. Daher dachte ich irgendwie. Naja wenn dir was zu weit geht sag es einfach, ich kenne deine Grenzen nicht. Aber ich würde auch nicht wollen, dass sich mein Omega unterdrückt fühlt." Moment mal. Hieß das, dass er gar keinen Omega an seiner Seite hatte? Wie alt war er dann, wenn er noch ungebunden war? Alpha waren normal doch schon mit siebzehn, achtzehn gebunden. Spätestens. „ Gibt es noch keinen Omega in deinem Leben?", fragte Tobi nun doch etwas neugierig, auch wenn es sich nicht gehört. Aber das interessierte ihn brennend. „ Noch nicht. Ich weiß nicht, ich will mir damit Zeit lassen. Es muss halt passen und das hat es bis jetzt nicht." Tobi war schier überrascht, dass ein Alpha so etwas wie Mitgefühl mit einem Omega haben konnte. Ein Alpha nahm sich das, was er wollte, er fragte nicht, ob es dem Omega passte oder nicht. „ Nur mal so aus Interesse, wie alt bist du den?" Höchstens neunzehn, ansonsten verstand er den Alpha gar nicht mehr. Alpha hatten sowas wie einen Trieb. Möglichst schnell sich an einen Omega binden, mit dem sie ihr Leben verbringen wollten. Um die innere Unruhe zu besiegen, die jeder ungebundene Wolf erfuhr. „ Zweiundzwanzig." Tobis Blick füllte sich mit Misstrauen und Unglauben. Zweiundzwanzig. Wer's glaubt wird selig. Niemals war er so alt und noch ungebunden. „ Jetzt guck nicht so blöd, ich kann meinen Schwanz halt in der Hose lassen. Ich muss mir nicht den erst besten Omega schnappen und vögeln. Ja so Alpha gibt es auch Tobi." So ganz konnte er es immer noch nicht glauben. Die Stimme des andren war ein wenig abfällig und ein leichter Vorwurf lag darin. Natürlich war es nicht toll, wenn andere so negativ über einen dachten. Tobi wurde merklich ein wenig kleiner und er stammelte ein leises:„ Tschuldige." Rafaels Blick wurde wieder weicher. Als schien er es ihm nicht mehr übel zu nehmen. „ Alles gut. Das war kein Vorwurf gegen dich. Du bist gewöhnt, dass Alpha nichts gutes von dir wollen. Ich war nicht gerade rücksichtsvoll zu dir. Aber bitte stemple mich nicht als klassischen Alpha ab. So bin ich einfach nicht. Es gibt auch nette Alpha, du musst sie nur finden. Kommen wir zurück zum eigentlichen Thema. Dann kann ich auch mit dem Essen weiter machen." Rafael fing wieder an den Apfel zu schneiden, der er schon halb angefangen hatte. Tobi überlegte, was es spannendes in seinem Leben gegeben hatte, was er ihm erzählen konnte, aber sein Leben war so normal wie es nur möglich war. Abgesehen von seiner krankhaft dünnen Statur. Etwas streifte seine Lippen, weshalb er aufsah. Ihm wurde ein Apfelschnitz vor die Lippen gehalten. Zögerlich nahm er diesen mit den Zähnen in den Mund. Der andere ließ dann auch los, sodass er ihn selber nehmen konnte. Er ließ sich den süßlichen, leicht säuerlichen Geschmack auf der Zunge zergehen. Nach so langer Zeit endlich mal wieder. Gott war er froh. Er könnte ohne zu zögern einfach den ganzen Apfel essen. Beinahe hatte er schon vergessen, wie lecker Äpfel eigentlich waren. Aber als Wolf war Obst und Gemüse zu essen eher eine seltene Not. „ Also eigentlich ist mein Leben total uninteressant. Normale Familie, eine kleine Schwester, ein Solider Schulabschluss und ja. Passiert ist nichts, bis auf das mit meinem Alpha." „ Ach Tobi. Das meinte ich nicht mit Erzähl mir was. Was sind deine Träume, deine Ziele, was macht dich aus. Wer bist du wirklich und nicht, was ist mal passiert." Konnte er das den beantworten? All das hatte er nach seinem Abschluss abgegeben und verdrängt. Er wusste ja selbst nicht mal mehr, ob er das noch wollte oder nicht. Rafael ließ ihm Zeit mit der Antwort. Wollte er jetzt, wo er wieder die Möglichkeit hatte alles nachholen? Oder suchte er sich neue Träume und Ziele? Das konnte er sich wann anders überlegen. Vielleicht konnte Rafael ihm dabei ja helfen? Bestimmt würde er das tun„ Ich weiß glaub auf keine seiner Fragen eine Antwort. Ich hatte zwar mal Träume, was ich nach dem Abschluss machen will, aber ich weiß nicht, ob das noch was für mich wäre, oder ob ich was anderes machen soll. Ich hab damals alles abgeschrieben. Und jetzt hätte ich die Möglichkeit wieder alles zu machen. Ich bin mir noch unschlüssig.", erklärte er etwas unsicher. Wie klang das den bitte, wenn er keine Träume oder Ziele hatte, die er erfüllen wollte? In so einer Alpha Omega Beziehung, die reiner zwang war, konnte er auch nicht erwarten, dass er nur einen seiner Träume erfüllen konnte. „ Was hast du den machen wollen?", fragte Rafael nach, während er nun anfing Erdbeeren zu scheiden. Tobi lief das Wasser im Mund zusammen. Wie oft hatte er früher Erdbeeren aus dem Garten genascht? Das war sein absolutes Lieblingsobst. Scheinbar bemerkte Rafael seinen sehnsüchtigen Blick, den er reichte ihm eine Schale wo noch ganz viele drin lagen. „ Ich seh doch, dass du mir am liebsten alle aus der Hand essen wollen würdest." Mit einem Lächeln das breiter hätte nicht sein können, nahm Tobi eine der Früchte zwischen zwei Finger und steckte sie sich in den Mund. Er war offiziell im Himmel angekommen. Nach so langer Zeit schmeckten die einfach göttlich. Er könnte sich in die Schale reinlegen. Ein Traum. Mit vollem Mund nuschelte Tobi ein:„ Damals war meine naive Vorstellung vom Leben einen Alpha zu finden, der mich nicht unterdrückte. Ich wollte studieren und später einen Beruf ergreifen. Etwas was nur von Alpha oder maximal Beta gemacht wird. Wollte zeigen, wozu ein Omega fähig ist, wenn man ihn den lässt. Aber du hast ja gesehen, was draus geworden ist. Unterdrückung und ein Leben als Wolf. Nicht das ich was dagegen hätte. Nur im Rudel, wo man sich gegenseitig hilft und füreinander da ist. Wo ich hätte mit anderen Omega spielen und reden können. Erstmal werde ich mich aber wieder an das Leben als Mensch gewöhnen und nur ab und zu als Wolf unterwegs sein." Gerade hatte er wirklich genug vom Leben als Wolf. Schön war es alle mal. Das wollte er auch nicht bestreiten. Sein Wolfsleben ging ihm gerade aber ziemlich auf den Zeiger. Wahrscheinlich weil er so lange nur in dieser Form war. Verwandeln dürfen hatte er sich nicht. Abstand zu seinem ehemaligen Leben nehmen, bis er diese Vergangenheit akzeptierte. Einfach alles vergessen und neu anfangen. „ Na siehst du, dass ist doch mal ne Aussage kleiner. Ich bin mir sicher, dass das noch ein schönes Ziel zum erreichen ist. Wenn du hier bleibst kannst du auf jeden Fall studieren und das würde ich dir auch ans Herz legen, wenn die Noten passen. Unabhängigkeit ist immer was gutes. Gerade für einen Omega. Denk auf jeden Fall groß. Du kannst einiges erreichen, wenn du das willst. Erstmal gibt es aber was zu essen." Rafael hatte in den letzten Minuten aus dem nichts zwei Scheiben Brot und zwei Spiegeleier hergezaubert. Tobi hatte das nicht mal wirklich mitbekommen. Alles sah unglaublich lecker aus. Ihm wurde eine Gabel und ein Messer gereicht. Der andere setzte sich neben ihn auf den Stuhl, sodass der Teller in der Mitte zwischen ihnen stand. Bevor er irgendwas von den anderen Sachen probierte, spießte er noch eine Erdbeere auf und schob sie sich in den Mund. Einfach nur himmlisch. Auf dem Teller lag noch so viel leckeres Zeug, was er unbedingt mal wieder essen wollte. Zuerst mal wollte er aber das Spiegelei essen, bevor dieses kalt wurde. Er schnitt eine Ecke ab und schob sie sich in den Mund. Wie sehr hatte er normales Essen vermisst. Die nächsten Wochen würde er alles leckere wieder essen, was er die ganze Zeit nicht bekommen hatte. Zu dünn war er sowieso. Rafael selbst hatte gesagt, dass es nicht gesund war. Zwar nicht so direkt, aber wir kriegen doch schon wieder auf Normalgewicht hieß, dass er deutlich zu dünn war. Aus diesem Teufelskreis wollte er einfach raus. An ihm war nichts mehr dran und er fühlte sich selbst nicht wohl. Langsam sah es einfach auch nicht mehr schön aus. „ Danke übrigens. Nicht nur fürs helfen, sondern auch fürs Essen und dass ich hier bleiben darf. Ich könnte mich reinlegen, so lecker ist das." „ Bedank dich bitte nicht für sowas selbstverständliches. Ich mach das gerne kleiner. Jetzt weniger reden und essen. Von fast allem kannst du sogar noch nen Nachschlag haben, wenn du willst. Lass es dir wirklich schmecken." Auf dem Teller befanden sich neben dem Spiegelei Brot und den Erdbeeren auch noch Äpfel, Birne eine bunte Mischung Beeren, sowie ein paar Nüsse. Dazu noch ein Glas Saft. Sie teilten beides halbwegs gerecht auf, wobei Tobi doch etwas mehr aß. Sein letzte Mahlzeit war schließlich schon ein paar Tage her. Im Moment konnte er wirklich glücklich sein, bei jemand so tollem untergekommen zu sein. Mit innerem Genuss aß er sich seit langem mal wieder richtig satt. Diese bunte Vielfalt tat ihm auch unheimlich gut. Sie hatten zwar beide nur geschwiegen, doch es war tatsächlich angenehm. Kein peinliches schweigen, oder gezwungenen Gespräche. Einfach nur Ruhe. Nach dem der Teller leer war und Tobi noch ein paar Erdbeeren extra gegessen hatte, räumte Rafael schnell auf und zog ihn dann von dem Stuhl hoch. „ Ok was willst du machen? Ich bin für alles offen. Gut fast alles. Gibt es irgendwas, was du unbedingt mal wieder machen willst?" Sonderlich lang war diese Liste nicht. Noch in der Beziehung hatte er sich eine kleine Liste mit Sachen gemacht, wie er machen wollte, wenn er wieder frei war. So hatte er die Hoffnung aufrecht erhalten, dass es eines Tages besser werden würde. Was auf jeden Fall mit ganz oben stand war endlich mal wieder baden zu gehen. Es klang bescheuert, aber er mochte es zu schwimmen. Sowas konnte er sicher vorschlagen. Beim Rest konnte er schauen, wann er das machen wollte. Es waren einfache Kleinigkeiten. „ Wollen wir wo schwimmen gehen? Ich hab jetzt nicht so die riesen Pläne und ich will dir nirgendwo rein Grätschen." „ Tust du nicht, keine Sorge. Sonst hätte ich es dir ja wohl kaum angeboten. Im Moment sind eh Semesterferien. Und Baden klingt gut. Hier in der näher gibt es nen schönen großen See. Da brauchen wir vielleicht zwanzig Minuten mit dem Fahrrad. Sofern du dir das zutraust." Konnte man sowas den verlernen? Eigentlich ja nicht. Es brauche vielleicht einfach einen kleinen Moment, bis alles wieder funktionierte. Probieren würde er es auf jeden Fall. Er hatte die Chance auf ein normales Leben wieder, also würde er diese auch nutzen. Rafael deutete ihm zu warten, während er wahrscheinlich Badesachen holen ging. Neugierig begann Tobi sich in der Wohnung umzusehen. Bis jetzt hatte er da kaum drauf geachtet. Das Wohnzimmer war groß und offen, grenzte an die Küche an. Helle Cremetöne an den Wänden boten einen guten Kontrast zu den dunklen Holzmöbeln. Die kleine Couch sah sehr bequem aus. Ein kleiner angestrebter Bereich im Wohnzimmer offenbarte sich als Leseecke mit einem Wand langen Regal voller Bücher. Tobi war gefesselt von dem Anblick. Hier konnte man sicher die ein oder andere schöne Stunde verbringen. Wenn er durfte, würde er wahrscheinlich heute die halbe mach hier verbringen und lesen. Er wollte nicht sagen, dass er vernarrt in Bücher war, aber er liebte es einfach zu lesen. Abzutauchen in andere Welten und einen Moment die Wirklichkeit vergessen. So schwer es ihm auch fiel, er riss sich von dem Regal los und sich schaute neugierig weiter um. Es ab noch eine Tür die offen stand, hinter die er aber noch nicht geschaut hatte. Neugierig trat er heran. Plötzlich wurde ihm die Tür vor seiner Nase zugemacht und verschlossen. Tobi respektierte das, auch wenn es etwas merkwürdig war. Weitere Gedanken konnte er sich nicht machen, da Rafael wieder zu ihm kam mit einem Rucksack in der Hand. „ Na dann komm mal mit. Ich denke, es wird dir da gut gefallen, wenn du so sehr das Wasser magst. Draußen ist es denke ich ziemlich warm und das Wasser sollte auch angenehm sein." Tobi folgte ihm nach draußen. Ein kleiner Vorgarten mit einem kleinen Weg zum Gartentor. Dahinter eine kleiner Ort. Wie lange war Tobi jetzt schon nicht mehr in einer Stadt gewesen. Sein Alpha hatte ihn wirklich vollkommen unter Kontrolle gehabt. Schade eigentlich, wenn man bedachte, was er bis jetzt hätte erreichen können. An der Hauswand lehnten zwei fast identische Fahrräder. Rafael gab ihm einfach seines der beiden. Falls etwas passierte, bekam er wenigstens den anschiss und nicht Tobi. Das würde er nicht wollen. Sie schoben die Fahrräder raus auf die Straße. Ziemlich unelegant schwang Tobi sein Bein über den Rahmen. Einen Fuß stellte er auf das Pedal, die Hände an den Lenker. Er nahm das zweite Bein vom Boden weg und trat langsam los. Zwar machte er mit dem Lenker noch eine kurze ruckartige Bewegung nach rechts und links, doch dann ging es. „ Super. Man merkt gar nicht, dass du in letzter Zeit nie auf einem Fahrrad saßt. Dann folg mir einfach mal." Rafael überholte ihn jetzt und fuhr etwas schneller voraus. Tobi musste da natürlich mithalten und trat ein bisschen schneller in die Pedale. Seit Monaten fühlte er sich endlich mal wieder frei. Ein normales Leben hätte so schön sein können. Bald schon verließen sie den kleinen Ort und fuhren durch den Wald. Zu dem Zeitpunkt, kurz bevor sie ankamen waren fragte Tobi sich ernsthaft, ob sie überhaupt noch irgendwo ankommen würden, oder ob er ihn nur so weit in den Wald rein führte, dass er ihn vergewaltigen konnte. Doch dann lichtete sich alles und ein kleiner See tauchte in der Ferne auf. Die Sonne spiegelte sich schön auf der Wasseroberfläche. Leises Vogelgezwitschern war zu hören. Blätter rauschen mischte sich ebenfalls dazu. Tobi bremste ab und stieg ab, als Rafael es auch tat. Die Fahrt war weniger wackelig gewesen, als er vermutet hatte. Sie schoben die Räder noch ein Stück, bis sie tatsächlich einen Fahrradständer fanden, wo sie die Räder anschließen konnten, was Rafael für ihn übernahm. Rafael führte ihn etwas abseits davon durch ein Gebüsch und einen kleinen Abhang runter. Ein Fels ragte ins Wasser, wo Rafael ihre Sachen abstellte. Es war nur ein kleiner Bereich, umgeben von Bäumen und einem Stück Steinstrand, bevor es ins Wasser ging. „ Und was sagst du, gefällt es dir hier?" Begeistert nickte Tobi. Hier war es wunderschön und so ruhig. In dem kleinen Bereich hier war niemand und man hörte auch einfach niemanden. Rafael drückte ihm etwas in die Hand und drehte ihm dann den Rücken zu. Kurz sah Tobi auf die Sachen, verstand dann ganz schnell, warum Rafael sich umgedreht hatte. Unter dem Handtuch lag eine Badehose. Er musste sich hier umziehen. Um auf Nummer sicher zu gehen, legte er das Handtuch um sich und hielt es mit einer Hand fest. Unter dem Handtuch zog er sich die Hose und Boxershorts aus und stieg heraus. Die Badehose zog er etwas sehr umständlich an. Sie war viel zu locker für seinen zierlichen Körper. Wenigstens hatte sie Bändel, an denen er sie fester ziehen und zuknoten konnte. Danach legte er das Handtuch wieder auf den Felsen. Rafael zog sich ebenfalls gerade um, jedoch ohne Handtuch. Sofort wand Tobi den Blick ab und lief knall rot an. Er war noch nie mit einer solchen Situation konfrontiert worden, wusste daher nicht, wie er damit umgehen sollte. Rafael drehte sich jetzt zu ihm um, fing an zu lachen und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „ Hey alles gut. Das ist völlig normal, dass muss dir doch nicht peinlich sein. Du hast mich so doch schon gesehen. Mir ist es egal, ob du das siehst oder nicht. Alt genug bist du, um sowas sehen zu können sag ich jetzt mal. Also entspann und komm mit ins Wasser. Zieh aber vorher das Shirt aus. Dein Körper muss dir nicht peinlich sein." Tobi schluckte schwer. Wollte er das wirklich. Er schämte sich wirklich für seinen Körper. Sämtliche Knochen traten bei ihm hervor. Es sah einfach nur ungesund aus. Doch er entschloss sich dazu, sein Shirt einfach auszuziehen. Zögerlich griff er den Saum und zog es sich über den Kopf. Nachdem er das Shirt abgelegt hatte, verschränkte er die Arme vor seiner Brust, um zu verdecken, wie dünn er war. Er fühlte sich wirklich unwohl. Schnell ging er zum Wasser, damit sein Körper wenigstens etwas bedeckt war. Rafael hielt ihn jedoch am Arm fest. Ihm nur in die Augen sehen zog Rafael seine Arme von seinem Körper weg. Sein Atem verschnellerte sich etwas und er schloss die Augen. „ Kein Grund sich zu schämen. Du bist trotzdem noch schön." Tobi öffnete wieder die Augen. Sanft lächelte Rafael ihn an, zog ihn dann zum Wasser. Wie schaffte der Alpha es nur, dass er sich in seiner Nähe wohl fühlte. Bis jetzt hatte kein Alpha das bei ihm geschafft. Hoffentlich blieb es wirklich so und Rafael änderte sich nicht noch. Er spürte das Wasser, welches seine Füße umspülte. Trotz der recht milden Temperaturen, war das Wasser sehr warm. Ohne groß zu zögern ging er weiter ins Wasser rein und schmiss sich dann ab Mitte der Oberschenkel rein und drehte sich auf den Rücken. Wie sehr hatte er das vermisst. Rafael kam nun ebenfalls ins Wasser, hielt sich neben ihm mit schwimm Bewegungen oben. „ Und so schlimm?" Nein tatsächlich nicht. Um ihm das mitzuteilen, schüttelte Tobi mit dem Kopf. Man sah seinen zierlichen Körper nicht mehr ganz, daher würde es schon gehen. Er drehte sich wieder um und schwamm ein Stück. Auch wenn er das heute schon zu mindestens zwanzig Sachen gesagt hatte, dass hier hatte er vermisst. Generell alles, was er nicht hatte machen können. In nächster Zeit würde er das alles hoffentlich nachholen. „ Danke hierfür. Ich find es so schön, endlich wieder normal leben zu können." „ Gerne doch. Ich kann es selbst nicht sehen, wenn Omega so leiden müssen." Er merkte, wie Rafael ihn in den Arm nehmen wollte, es aber unterdrückte, weil er es verboten hatte. Daher nahm Tobi ihn einfach in den Arm, auch wenn es ihm mit seinem Körper nicht unbedingt gefiel. Für ihn war es einzeichne des Vertrauens, dass er sich in den Arm nehmen lassen konnte. Und ja, er vertraute einem Alpha.
Part 3?
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Venation Oneshots
Short StoryHier werden One Shots zum Shipping Venation (TobinationxVenicraft) hochgeladen. Ein Großteil werden wahrscheinlich null acht fünfzehn One Shots, vielleicht auch mal n Lemon. Wattpad braucht einfach mehr von diesem super süßen Pairing, es gibt viel z...