In love with a basketball player

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Kurzer Einschub. Das hier ist eine Idee aus meiner Community. Wer eine Idee hat (und sei sie noch so unspektakuläre) gerne her damit. Ich bin offen für so ziemlich alles.

„ Ach komm schon Tobi, dass wird lustig. Ich hab von Tim extra zwei Freikarten bekommen. Wir gehen da jetzt hin." Oh nein tun wir nicht. Von Basketball hatte ich absolut keine Ahnung. Hieß ich wurde mich nur langweilen und Stegi dabei zuschauen, wie er seinem Freund Tim hinterher schmachtete. Im Gegensatz zu mir hatte Stegi schließlich zwei gute Gründe zu diesem Spiel zu gehen. Erstens er liebte Basketball und zweitens war sein Freund da, dem er beim Spielen zusehen konnte. Und danach konnten sie gegebenenfalls auch noch rum machen. Für mich war da kein Grund hinzugehen. Und außer Stegi kannte ich auch sonst keinen. Tim kannte ich nur flüchtig. Ich hatte ihn ein paar mal gesehen, wenn er bei Stegi gechillt hatte. Ein typischer Bad Boy. Zerrissene schwarze Klamotten, Piercings. Nur die gefärbten Haare fehlten. Wie so einer ins Basketball passte, war mir fraglich. Noch fraglicher war mir aber, wie Stegi sich in ihn hatte verlieben können. Klar Tim sah optisch betrachtet nicht schlecht aus, aber Stegi hatte noch nie viel von Bad Boys gehalten und dann kam er mit einem zusammen. Jedenfalls wehrte ich mich vehement dagegen, zu diesem Spiel zu gehen. „ Geh alleine hin. Ich will mir das nicht anschauen." Der große Vorteil hieran war, ich bekam meine Ruhe und konnte den Film schauen und Stegi noch ein wenig nerven, bis er sich verzog und die Nacht wahrscheinlich bei Tim verbrachte. So war zumindest meine Hoffnung. „ N scheiß. Du kommst mit, ob du willst oder nicht. Arsch hoch, wir müssen noch die Bahn bekommen." Ohne auf meinen Protest zu achten, zerrte Stegi mich von meinem Bett hoch und schob mich vor sich her in den Flur. „ Du bist so ein Arsch.", maulte ich, gab aber klein bei und lief eigenständig in den Flur. Stegi wurde ich heute eh nicht mehr los. Also musste ich mir das wohl antun. Wenigstens konnte ich danach unauffällig verschwinden. Wenn Stegi danach eh mit Tim was machen wollte, konnte ich mich verziehen und weiter den Film schauen. Im Flur schlüpfte ich schnell in meine Turnschuhe und nahm mir eine Jacke vom Hacken und hängte sie mir über den Arm. Später würde es sicher kalt werden. „ Endlich. Auf jetzt, bevor wir die Bahn verpassen und dann laufen müssen." Murrend schnappte ich meinen Schlüssel und schloss dann hinter Stegi ab. Ich konnte es nicht fassen, dass Stegi mich wirklich dazu bekommen hatte. Jetzt musste ich mir wirklich ein Basketball Spiel ansehen. Oh man. Stegi du kleine Ratte, dass kriegst du so was von zurück. Irgendwann, dass verspreche ich dir. Genervt trottete ich Stegi bis zum Bahnhof hinterher. Wenigstens bekam wir die Bahn, da ich sonst wohl auf direktem Weg wieder nach Hause gegangen wäre. Schlimm gewesen wäre das für mich nicht, ich wollte da schließlich immer noch nicht hin. Aber ich konnte mir vorstellen, dass Stegi angepisst war, wenn er da spiel nicht zu sehen bekam und dann weniger Zeit hatte Tim anzuschmachten. Und eine halbe Stunde später saßen wir auf unseren Plätzen und warteten, dass das Spiel angepfiffen wurde. Zugegeben Stegi hatte zwei gute Karten von Tim bekommen. Ziemlich weit vorne neben der Bank für die Spieler. Insgeheim glaubte ich, dass Tim die Plätze haben wollte, um in seinen Pausen mit Stegi zu knutschen. Sonst hätte er Stegi auch einen Platz mittig vom Feld in der ersten Reihe geben können. Natürlich war Stegi noch mal kurz zu seinem Schatz abgehauen und hatte mich hier alleine stehen lassen. Währenddessen hatte ich das Vergnügen mir durchtrainierte große Jungs anzuschauen, die sich aufwärmten. Für die Augen war das ja schon was. Da konnte ich schon verstehen, was Stegi an Tim fand. Natürlich hatte ich auch nichts gegen ein hübsches zierliches Mädchen, aber es war schon ne andere Hausnummer, ob so etwas zierliches unter dir lag, oder ein breiter leicht muskulöser Oberkörper, auf dem man sich auch mal ohne Probleme abstützen konnte. Eine klare Präferenz hatte ich nicht. Aber das war das tolle am bi sein. Ich musste mich nicht entscheiden. Da ich die beiden unten knutschen sah, begab ich mich einfach mal zu ihnen. Eigentlich wollte ich nur nicht alleine dort oben sitzen und mich langweilen. Auf dem weg nach unten stolperte ich einmal kurz über eine Kante, konnte mich aber noch fangen. Von Stegi trennten mich zehn Meter und der blonde hatte mich bereits auch schon gesehen und wank mich zu sich. Wunderte mich, dass der mal nicht an Tims Lippen klebte. Plötzlich stolperte jedoch jemand mit voller Wucht in mich rein und riss mich zu Boden. Abfangen war ich mehr. Ich landete unter dem Fremden. Meine Knie schmerzten und auf meinem Rücken lag zu viel Gewicht. Sofort kamen Leute auf uns zugeeilt. Der andere erhob sich jetzt von mir, sodass auch ich mich aufrichten konnte. Kurz begutachtet ich meine Knie und Hände. Tat ein bisschen weh und an der Hand hatte ich mir ein bisschen die Haut abgeschrammten, aber weiter nichts. Da ich noch keine Entschuldigung von dem Typen bekommen hatte, drehte ich mich mal um. Vor mir stand eine etwas größere braunhaarige Gestalt, die sich schmerzhaft über ein aufgeschürftes Knie rieb. Er hatte sich wohl wesentlich mehr weh getan. Als der Fremde seinen Blick hob und mir in die Augen sah, schien er sich zu erinnern, wie man sich verhalten sollte. „ Sorry ich hab nicht aufgepasst. Tut mir wirklich schrecklich leid. Kann ich es irgendwie wieder gut machen?", stotterte der andere beschämt zusammen. War schon ok. Wir waren ja beide nicht groß verletzt worden. „ Man Veni musst du meinen besten Freund gleich umrennen? Den brauch ich noch.", mischte sich jetzt Stegi in unsere Konversation ein. Scheinbar kannten die beiden sich ganz gut. Sonst wüsste er schon mal den Namen nicht und würde auch nicht so mit ihm umgehen. „ Wie schon gesagt, ich hab nicht aufgepasst und hab mich entschuldigt. Muss ich noch was tun?", fragte der Typ, der scheinbar Veni hieß. Auf Streit hatte ich  jetzt auch keinen Bock. „ Alles gut, kann mal passieren. Halb so wild. Mir fehlt nichts und es ist auch nichts schlimmes passiert. Stegi kommst du?", fragte ich und deutete zu unseren Sitzplätzen. Stegi nickte und folgte mir dort hin. Wir wünschten Tim noch viel Glück im gehen und verzogen uns dann. Trotz das wir weiter weg waren, hörte ich jemanden rum schreien. „ Du bist ein Nichtsnutz. Kurz vor dem Spiel noch mal schön ne Verletzung zugezogen. So kann ich dich nicht spielen lassen. Ab auf die Auswechselbank." Kurz drehte ich den Kopf, um zu sehen, was da noch los war. Ein älterer Herr Mitte dreißig schätzte ich schrie diesen Veni an. Tim schien sich davor aus dem Staub gemacht zu haben. Irgendwie tat er mir leid. Sein Trainer hätte ihm das ruhig mal ein wenig ruhiger sagen können. Was war das den bitte für ein Arsch. Zumal das Knie nur aufgeschürft war. Pflaster drüber und weiter geht's. Ich sah das Problem nicht. Dieser Veni Typ wurde noch kleiner als eh schon und verzog sich unterwürfig zur Bank. Mein Blick richtete sich wieder auf die Stufen vor mir, dass ich nicht noch mal stolperte. „ Bei dir auch wirklich alles ok? Dich hat's ziemlich hingefetzt.", fragte Stegi mit ernster Besorgnis in der Stimme nach, während wir uns wieder setzten. Sofort nickte ich. Es sah bestimmt schlimmer aus, als es in Wahrheit war. Ich blutete ja nicht mal im Gegensatz zu dem anderen. „ Sag mal ist der eigentlich immer so stürmisch und tollpatschig?" Das würde mich jetzt mal interessieren. Stegi schien ihn ja zu kennen, da konnte er das vielleicht ein bisschen einschätzen. „ Super lieber Typ. Eigentlich ist er nicht tollpatschig. Nur war er zu spät. Wahrscheinlich hat er dich einfach übersehen, weil er gerade wo anders hingeguckt hatte. Übrigens der ist bi, falls du was mit ihm anfangen willst." „ Boar Stegi.", maulte ich und schlug ihm mit dem Handrücken gegen den Oberarm. Nur weil ich bi war und in keiner Beziehung musste er mir nicht Leute vorschlagen, mit denen ich rum machen konnte. Außerdem war ich nicht der Typ für one night stands. Ich war auf der Suche nach was festem. Auch wenn Stegi beteuerte, dass mich eine schnelle Nummer ja nicht gleich schlecht machen würde. Vor Tim hatte er es selbst ein paar mal gemacht. War aber nicht mein Problem. Mein Typ war der eh nicht so wirklich. Selbst für einmal sex. Zu schusselig, zu sportlich und mit zu viel Muskeln. „ Über was zerbrichst du dir dein hübsches Köpfchen?" „ Darüber, wie blöd du bist und noch werden kannst", schoss ich zurück. Manchmal musste man halt ein bisschen fies sein. Stegi war keineswegs blöd, schließlich studierte er. Doch was mich nervte war, dass er sich in mein Liebesleben einmischte. „ Soll ich dir seine Nummer geben? Ich bin sicher du würdest dich gut mit ihm verstehen." Stegi verstand es echt nicht. Sicher meinte er es nur lieb und wollte auch mal ein bisschen Zeit für sich und Tim alleine. Mir ging es aber auf die Nerven. Im Moment brauchte ich keine Beziehung. „ Halt dich einfach aus meinem Liebesleben raus ok. Mein Typ ist der eh nicht." „ Das hab ich zu Bad Boys auch gesagt und schau dir Tim an. Im Herzen ist der weich wie Butter. Und es kommt doch nur auf die inneren Werte an." Zugegeben auf den zweiten Blick sah er schon gut aus und er wäre auch durchaus mein Typ. Es kam ja auf die inneren Werte an und diese leicht verleite Art machte ihn niedlich und im Vergleich zu Tim war er doch deutlich dünner und mit weniger Muskeln. Zumindest von dem, was ich sehen konnte. Das er nicht mein Typ war, hatte ich eigentlich nur gesagt, damit Stegi mich in Ruhe ließ. Funktionierte ja super. Das Licht über den Zuschauerrängen wurde etwas gedämmt und es ertönte Musik. Das Spiel ging also gleich los. Dann konnte mich Stegi nicht mehr voll labern. Denn das Spiel und Tim waren ihm wichtiger. „ Wir reden später weiter mein Freund." Seufzend wand ich meinen Blick aufs Spielfeld. Die beiden Mannschaften begaben sich gerade aufs Spielfeld. Tim fand ich relativ schnell unter den Spieler. Jemand zweiten erkannte ich da unten aber noch. Veni. Scheinbar spielte er für die gegnerische Mannschaft. Auf seinem Knie fand sich ein großes weißes Pflaster. Entweder er schien keine Schmerzen mehr zu haben, oder aber er zeigte es nicht. Beziehungsweise durfte es nicht zeigen. Er stand da unten nur, weil er nicht ersetzbar war und der Coach den Sieg haben wollte. Ich sah, wie sein Blick über die Zuschauer flog und dann kurz bei mir hängen blieb. Sofort wandte er sich jedoch ab und starrte den Boden vor sich an. Ihm war es peinlich, dass er mich umgerannt hatte. Die Spieler verteilten sich nun auf dem Feld und zwei positionierten sich an der Mittellinie. Der Ball wurde hochgeworfen und das Spiel angepfiffen. Der Ball wurde in unglaublicher Geschwindigkeit zwischen den Spielern hin und her gepasst. Nach nicht mal einer Minute fiel der erste Korb. Weitere Bälle wurde hin und her gepasst. Ich hatte leider echt keinen Plan von Basketball. Stegi feuerte neben mir mit voller Inbrunst Tim an. Mit den Augen rollend widmete ich mich meinem Handy. Dafür war ich also her gekommen? Warum noch mal konnte ich mich nicht gegen Stegi durchsetzen. Dann könnte ich jetzt schön mit was zu knabbern auf dem Bett sitzen, entspannen und einen Film schauen. Als Stegi mein Handy jedoch bemerkte, nahm er es mir ab. „ Hey!", protestierte ich sofort und schnappte nach meinem Handy. Stegi hatte es schneller weggezogen und steckte es jetzt in seine Hosentasche. „ Kriegst du wieder, wenn das Spiel zu Ende ist. Schau mal, wenn man es versteht, ist es nur noch halb so schwer." Stegi versuchte mir daraufhin die Basics beizubringen und zeigte sie immer an Beispielen aus dem Spiel. Für mich sah alles gleich. Entweder Leute prellten den Ball oder sie warfen ihn sich gegenseitig zu. Ich konnte mich dafür echt nicht begeistern. Also musste ich mir wohl oder übel das Spiel in voller Länge mit Stegis Gelaber auf dem Ohr anschauen. Mein größtes Problem war jedoch der Typ, der ständig zu mir hoch sah und sich dann aber schnell wieder abwandte. Ich verstand nicht, was das soll, aber es nervte mich. Doch er tat es immer wieder mit diesem unschuldigen Lächeln auf den Lippen. Ich ignorierte ihn fortan und versuchte dem Spielverlauf zu folgen, ohne doch wirklich was davon verstanden zu haben. Eins war mir jetzt schon klar. Ich würde mich hierzu nie wieder überreden lassen.

Venation OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt