Nur gerade so schaffe ich es, eine Panikattacke zu vermeiden. Sie haben Sam. Egal wie sehr ich versucht habe ihn zu beschützen, es war nicht genug...
Konzentration, Barnes. Fokus auf die Situation. Wo könnten sie sein? Was ist ihr Ziel?
Nun, die Flagsmashers wollen, dass ihr letzter Aufschrei gehört wird. Deshalb brauchen sie eine große Bühne, haben aber nicht viel Zeit, bevor die Behörden sie unweigerlich finden werden; sie können sich also nicht weit entfernt haben.
Der Congresssaal.
Er ist perfekt. Nur ein paar Straßen weiter, ein großer Raum mit Scheinwerfern, Akustik und - am aller wichtigsten - der Möglichkeit, schnell eine Liveübetragung zu starten. Was auch immer diese verzeweifelten Idealisten mit Sam vorhaben, ich darf jetzt keine Zeit mehr verlieren.
Fahrig glitt mein Blick über dir Straße vor mir. Mein eigenes Bike liegt als nutzloser Schrotthaufen auf dem Boden, daneben die heruntergebrannten Trümmer der Trucks. Scheiße.
Ich sprinte los, springe mühelos über die Barrikade und beschleunige weiter. Durch das Serum sollte es selbst zu Fuß nicht allzu lange dauern, den Congresssaal zu erreichen. Und was dann?
Ich könnte natürlich einfach reinstürmen, am Besten mit einer AK, die ich vorher einem dieser Extremisten abgenommen habe...
Aber dadurch würde ich Sam nur weiter gefährten, so agiert man in einer Geiselsituation nicht.Ich biege tief in Gedanken um die nächste Ecke. Der Congresssaal hat große Fenster, wenn ich dort von außen hinkommen könnte, wäre es deutlich leichter, sie zu überraschen.
Trotzdem ist ihre Feuerkraft zu hoch, und ich kann Sam, der wahrscheinlich auf der Bühne am anderen Ende des Raumes sein wird, nicht beschützen.
Also muss ich einige von ihnen irgendwie vorher entweder ablenken oder früher aus dem Spiel nehmen. Und vielleicht ist diese Sache auch zu groß für James Bucky Barnes, vielleicht braucht es jemanden, der keine Kompromisse macht, jemanden ohne Gewissen...Ich bin vor dem Gebäude angekommen und trete in den Eingangsbereich. Hier stehen keine Wachen, also sind wirklich nicht mehr viele Flagsmashers übrig. Das ist gut. Aber dieser letzte Teil wird zu allem bereit sein.
Vorsichtig schleiche ich durch die dunklen Gänge, die Pistole im Anschlag, bis ich zu einem Raum gelange, hinter dessen Fensterscheiben ein Baugerüst aufgebaut ist. Ohne zu zögern zerschlage ich die Scheibe und trete auf das Gerüst. Der Congresssaal sollte irgenwo über mir etwas links versetzt liegen. Also beginne ich zu klettern und finde ihn tatsächlich schnell. Unaufällig lehne ich mich ein wenig hinter dem Fensterrahmen hervor und beobachte das Vorgehen im Saal.
Die Szene vor mir raubt mir den Atem. Sam auf dem Bühne. Auf seinen Knien. Über ihm steht ein Riese von einem Mann, der offensichtlich ebenfalls Serum in sich trägt, denn er hält Sam mit einer Hand, die er in dessen Nacken drückt, am Boden.
Dieser sieht irgendwie... geschlagen zu ihm auf. So habe ich Sam noch nie gesehen. Ich kann seine Gedanken an seinem Blick ablesen. Es zerreißt ihn. Er versteht die Flagsmasher und ihre Sache, er stellt sich nur gegen ihre Methoden. Nun soll er das letzte Opfer der radikalisierten Gruppe werden...
Ich schüttle energisch den Kopf, das werde ich nicht zulassen. Konzentration. Acht Personen im Raum, einschließlich Sam. Einer mit Serum, der von zwei Männern, die mit Sturmgewehren bewaffnet sind, flankiert wird. Ein weiterer trägt extrem schwer aussehendes Kameraequipment unbeeindruckt mit einer Hand. Also mindestens zwei mit Serum. Zwei sitzen den vorderen Reihen und scheinen die Regie zu führen. Der letzte tigert durch die letzten Reihen und scheint alleine die beiden Ausgänge zu bewachen und trägt - ich traue kaum meinen Augen - Sams Schild mit sich! Dieser Bastard verdient es sicherlich nicht!
Stopp! Fokus auf die Mission! Acht Personen, drei mit Serum.
Damit hatte ich meinen Plan gefasst. Ich schlage ein Fenster eines kleinen Nebenraums ein, in dem sich die Technik befindet, und bringe wirr einige Knöpfe durcheinander. Schnell verstecke ich mich hinter einem großen Regal, das mich gut verdeckt.
Wie erwartet erscheint einige Zeit später einer der Regietypen mit dem Tiger im Gepäck. Ersterer stöhnt genervt auf als er das Chaos sieht, dass ich angerichtet habe.
"Das wird hier noch dauern, ich habe keine Ahnung von dem Übertragungsscheiß, ich bin Tontechniker, verdammt noch mal! Geh mal Harris holen."
Zur Antwort grunzt der Tiger nur und die Tür fällt ins Schloss. Perfekt. Sofort trete ich lautlos an den Mann heran, lege meinen Arm in einer schnellen, fließenden Bewegung seinen Hals und drücke zu. Ich stoppe, sobald er ohnmächtig wird und binde ihn mit einem herumliegenden Kabel hinter dem Regal fest.
Kaum bin ich fertig und versteckt, öffnet sich die Tür und besagter Harris erscheint, der andere Regietyp. Mit ihm verfahre ich genauso wie mit Nr 1. Danach klopfe ich von innen an die Tür des Nebenraumes und wie erwartet, erstönt ein Grunzen, der Tiger steht also davor. Hier muss ich vorsichtiger sein, da er wahrscheinlich das Serum hat.
Also stelle ich mich hinter die Tür und öffne sie geräuschvoll einen Spalt. Der Mann tritt ein und sieht sich verwirrt um, diesen Moment nutze ich um die Tür zuzutreten und ihm gleichzeitig ein sehr schweres technisches Gerät über den breiten Schäden zu ziehen. Erleichtert beobachte ich, dass er direkt zu Boden geht und fessle ihn, wie die anderen.
Nun sind also noch vier im Raum mit Sam, zwei mit Serum, zwei schwer bewaffnet, und vielleicht erwarten sie mich auch schon, denn die Tür ist ja nicht gerade leise zugefallen... aber ich habe den Schild.
DU LIEST GERADE
Winterfalcon - wie du mir; so ich dir
FanfictionBeginnt mit der Story von TWATWS und bleibt bis kurz vor Ende nah an der Originalgeschichte aus Buckys Sicht, dreht sich aber vor allem um seine wachsenden Gefühle für Sam und seiner persönlichen Traumabewältigung. Warnung: Bucky hat viel mit Alpträ...