Kapitel 7

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Slytherin. 

Der Unterricht hatte seit einer halben Stunde angefangen, aber ich konnte mich nicht darauf konzentrieren. 

Meine Freunde schienen weniger Probleme damit zu haben. Aber es waren ja auch nicht sie, die diese Liebesbriefe bekommen hatten und jetzt allem Anschein nach in einen Slytherin verliebt waren. Na ja, ließ man den ersten Teil weg, passte das zumindest schon sehr gut auf Hermine ... 

Obwohl, war ich jetzt eigentlich noch verliebt? Ja, definitiv, auch wenn ich es nicht so ganz wahr haben wollte. Es war ja nicht so, als hätte ich ein Problem damit, dass diese Person aus Slytherin war (na ja, ein bisschen vielleicht, obwohl ich mich für dies Oberflächlichkeit hätte ohrfeigen können), es war nur so schwer vorstellbar. 

Hatte ich früher immer komplett falsch von den Slytherins gedacht? Hatten sie vielleicht doch Gefühle, wie wir anderen? 

Offensichtlich. 

Und offensichtlich waren sie auch sehr gut darin diese in Worte zu fassen. Zumindest einige von ihnen. 

Ich seufzte. Wieso musste denn ich so etwas Kompliziertes abbekommen haben? 

Hermine hatte es eigentlich auch nicht viel besser, schließlich war sie in Pansy verliebt, aber immerhin wusste sie, wer sie war. 

Ich saß in einer Sackgasse fast. Ich fuhr mir mit einer Hand durch die Haare und dachte sofort wieder an den anonymen Slytherin. Tat ich eigentlich durchgehend. Nicht nur eigentlich ... 

Aber wie sollte ich denn jetzt weiterkommen? Ein Slytherin und sonst?! Es gab immer noch zu viele Leute, die theoretisch in Frage kämen. 

Selbst an den trübsten Tagen scheint an deinem Horizont die Sonne. Ich wusste nicht wieso, aber auf einmal wurde mir ein wenig leichter ums Herz. 

Jetzt musste ich die Sonne nur noch finden. Einfach den Kopf heben und ... 

... direkt in das wütende Gesicht von Professor McGonagall starren. Ich schluckte. 

Oh, Mist. 

"Mr. Weasley, passen Sie eigentlich auf?" Sie sah mich abschätzend an, die Lippen zu einem schmalen Strich zusammengekniffen. 

Ich schwieg kurz, bevor ich mich dazu entschied auch in näherer Zukunft nicht zu antworten. Was sollte ich auch schon sagen? Nein wohl kaum, aber Ja genauso wenig. Schließlich hatte ich nicht den geringsten Schimmer, worum es ging. 

Professor McGonagall seufzte. "Fünf Punkte Abzug für Gryffindor", verkündete sie. Um mich herum stöhnten einige Schüler leise. Sie schritt bedächtig nach vorne zu ihrem Pult, die Hände hinter dem Rücken gekreuzt, und drehte sich dann zu uns um. 

"Sie sollten besser aufpassen und das gilt für Sie alle." Sie sah jeden von uns der Reihe nach mit einem strengen Blick an. "Dieses Schuljahr wird für Sie wichtiger sein, als die davor. Sie werden Ihre ZAGs ablegen, daher rate ich Ihnen von ganzem Herzen den Unterricht ernst zu nehmen und die Hausaufgaben gewissenhaft zu erledigen. 

Sie räusperte sich. "Aber wo war ich stehen geblieben? Also, wie ich bereits sagte ..." 

Ihre Worte gingen in ein sanftes Rauschen über und mein Blick glitt zur Seite. Ich versuchte gar nicht erst wieder mich zu konzentrieren. 

Er blieb auf Dean und Seamus hängen. Die beiden saßen in einer der mittleren reihen und hielten sich an den Händen. Ich seufzte. Wieso hatten sie es so einfach? 

Ich wünschte mir so sehr an ihrer Stelle zu sein, als mir Harry plötzlich seinen Ellbogen in die Rippen stieß. 

"Au!" Verwirrt sah ich ihn an. 

"Du musst aufpassen oder willst du, dass wir noch mehr Hauspunkte verlieren?", zischte Harry. Ich rollte mit den Augen. 

Dann eben doch aufpassen ... 

Wer bist du? - BlaironWo Geschichten leben. Entdecke jetzt