Ein paar Sekunden starrten meine besten Freunde mich einfach nur an, versuchten vielleicht herauszufinden, ob ich das ernst meinte oder glaubten mir von vornherein nicht. Oder sie brauchte einfach eine Weile, bevor sie verstanden hatten, was ich gerade gesagt hatte, was tatsächlich am logischsten erschien, als Harry auf einmal aufsprang und mich umarmte. "Endlich!", jubelte er und diesmal war es gar nicht so schlimm, dass wir wieder von allen Seiten angestarrt wurden, denn es fühlte sich endlich wieder normal an.
Obwohl "normal" entweder eine Ansichtssache war oder gar nicht existierte, aber ich hatte das Gefühl zurückbekommen, das am Anfang dieser Höllenfahrt präsent gewesen war. Das Gefühl, dass wir es schon schaffen würde, egal wie oft wir mit dem Kopf voran gegen die Wand liefen, solang wir nur zusammenhielten. Letzteres war mir irgendwo auf dem Weg abhanden gekommen, doch jetzt war es zurück.
Und auch wenn das Glück, das ich zuerst verloren geglaubt hatte, so plötzlich wieder da war und ich mir vielleicht unter andern Umständen Gedanken darüber gemacht hätte, ob das wirklich sein konnte, wollte ich es in diesem Moment einfach nur genießen.
Hermine, die dieses Mal tatsächlich am längsten gebraucht hatte, um zu kapieren, was vor sich ging, stieg in Harrys Jubelrufe mit ein und schlussendlich lief es darauf hinaus, dass wir lachend und tanzend durch den Gemeinschaftsraum hüpften, wobei ich mir zwar dämlich vorkam, aber auf die gute Art.
"Ich habe auch noch was Tolles zu verkünden!" Hermine ließ sich wieder auf ihren Sessel plumpsen, das Grinsen ins Gesicht getackert.
"Ja? Hat es etwas mit Pansy zu tun?", fragte ich und sie wurde sofort rot.
Harry lachte. "Mit wem denn sonst?"
"Hey!" Meine beste Freundin verschränkte gespielt beleidigt die Arme. "Aber ich habt ja Recht ... wir haben ein zweites Date. Ich habe si diesmal eingeladen und ich glaube, sie mag mich ..."
"Glaubst du etwa allen Ernstes, dass sie dich nicht mögen könnte, obwohl sie dich auf das erste Date eingeladen und jetzt auch noch zu einem zweiten zugestimmt hat?!", wollte ich etwas entrüstet wissen.
"Musst du gerade sagen", schnaubte Hermine und schlug sich einen Augenblick später die Hand vor den Mund.
Es sickerte nur langsam zu mir durch, was sie mir zwischen den Zeilen vorgeworfen hatte. Dass ich bei der Sache mit Lavender ja nicht ehrlich gewesen war. Ich seufzte. "Du hast ja Recht. Aber ich werde das klären ... und auch die Sache mit Blaise und ... und vielleicht wird es besser ..."
Nein, nicht schon wieder in Muster verfallen, die du doch gerade erst abgelegt hast!
Hermine drückte meine rechte Hand. "Tut mir leid. Wirklich. Aber wir sind bei dir, was auch immer passieren wird." Sie sah zu Harry, der nickte.
"Diesmal wirklich", fügte er hinzu und zauberte mir wieder ein Lächeln ins Gesicht, wenn gleich es doch ein wenig getrübt war. So leicht ließ sich die Welt nicht gerade biegen, aber ich war sicher, dass ich einen guten Anfang gemacht hatte. "Wann willst du denn mit Lavender reden?"
Ein ganz ungutes Gefühl, ein Unheil verkündendes Kribbeln bahnte sich seinen Weg von meinen Fingerspitzen aus bis zu meinem Herzen und setzte sich dort fest - schlug seine Krallen in mein Inneres. Ich holte tief Luft und wusste erneut, dass auch nach diesen Worten alles anders sein würde. Der erste Schritt nach dem Anfang. "Eigentlich ... eigentlich jetzt sofort ..."
"Oh ... okay. ... Weißt du denn schon, was du ihr sagen willst?" Hermine klang ein wenig wie eine Psychologin.
Nein, absolut nicht.
Es würde wie ein Köpfer in den Schwarzen See sein. Ich hatte nicht den geringsten Schimmer, was mich erwartete, so gut wie keine Möglichkeit mich vorzubereiten und trotzdem war ich wild entschlossen. Der zweite Schritt.
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Wer bist du? - Blairon
FanficRon weiß nicht von wem, auch nicht wieso auf einmal, aber eines Morgens findet er einen Liebesbrief neben seinem Kopfkissen. Auf diesen folgen drei weitere, danach bricht sein Kontakt zu dieser Person ab. Er weiß nur, dass sie auf jeden Fall unerkan...