Ich saß ein paar Tage später natürlich wieder an unserem Stammplatz in der Kantine. Es lief so gut wie immer ab. Dumme und sinnlose, aber lustige Gespräche, eine kleine Essensschlacht mit Eric und eifersüchtige sowie sehnsüchtige Blicke. Angela und Mike waren wieder gesund, damit war unserer Runde wieder komplett. Es war fast wie immer, nur Bellas Stimmung war wieder gesunken. Ihr ging es in der Zeit, wo sie mit Jacob abhing, viel besser, wie als ich sie kennengelernt hatte. Das konnte ich zwar nicht allzu gut beurteilen, da ich sie kurz bevor sie sich mit ihm traf, kennengelernt hatte. Man merkte es jedoch. „Eric, wolltest du nicht bei dem Sturm letztens surfen gehen?", fragte ich den schwarzhaarigen, der sofort anfing herum zu stammeln. „Na ja, Angela war krank und...". Diese schaute mit erhobenen Augenbrauen zu ihm. „Benutz mich bloß nicht als Ausrede", funkte sie dazwischen und widmete sich wieder ihrem Sandwich. Verschmitzt grinste ich. „Hast du etwa doch Angst bekommen?", fragte ich und blickte ihn herausfordernd an. „Nein! Ich will nur nicht auch krank werden", sagte er, verschränkte seine Arme vor der Brust, während ich ihn einfach nur auslachte. Er wusste ganz genau, dass ich ihn durchschaut hatte.
„Ich glaube, dass meine Eltern sich trennen wollen", lenkte Jessica das Gespräch in eine andere Richtung und hatte damit von uns allen die Aufmerksamkeit. „Wieso das denn?", fragte Angela und legte Jess mitfühlend eine Hand auf ihre Schulter. Sie seufzte. „Ich versteh es nicht ganz. Ich glaub, weil mein Vater nur noch auf der Couch rumliegt, sich Football ansieht und sich haufenweise Bier rein kippt", antwortete sie. Dabei stocherte sie lustlos in ihrem Essen herum. Es verwunderte mich, dass ein Familienmitglied von ihr so war. Sie kam mir so vor, als wäre sie ein Kind aus gutem Hause, welches vollkommen verwöhnt wird. Na ja, da hatte ich mich irgendwie getäuscht. Sie tat mir schon irgendwie leid. Ich würde das auch nicht wollen. „Wir können ja am Wochenende etwas machen? Dann können wir dich auf andere Gedanken bringen", schlug Angela vor, alle sagten zu, nur Bella und ich nicht. „Tut mir leid. Mein Wochenende ist schon verplant, aber beim nächsten Mal bin ich auf jeden Fall dabei", sagte ich und blickte entschuldigend in die Runde. „Ist ja nicht schlimm. Es war ja eine spontane Idee". Bella hatte auch schon was vor, nur wollte sie uns nicht verraten was. Ich tippte auf Mission-Jacob.
Es klingelte zur nächsten Schulstunde und wir packten unsere Sachen schnell zusammen, ehe wir zu unseren Klassenzimmern liefen. Ich lief bewusst neben Bella. „Alles in Ordnung?", fragte ich sie leise. Sie schaute kurz unschlüssig zu mir und wieder nach vorne, doch dann schüttelte sie leicht den Kopf. „Jacob meldet sich seit Tagen nicht mehr. Ich darf ihn nicht besuchen, geschweige denn mit ihm telefonieren", antwortete sie und seufzte. Erschrocken öffnete ich leicht meinen Mund. Machte Jacob und damit auch Bella das Gleiche durch wie Embry und ich? Wurde Jacob auch zu einem Werwolf? Ich hielt jedoch meine Klappe. Wie gut ich auch mit Bella befreundet war, ich durfte ihr nichts davon verraten. Ich legte ihr meine Hand auf die Schulter und lächelte sie aufmunternd an. „Das wird schon wieder. Mach dir keinen Kopf. Zur Not schlägst du irgendwann einfach bei ihm auf", sprach ich, ehe wir in unsere Klasse einbogen und uns auf unsere Plätze setzten.
Nach Schulschluss fuhr ich erst Angela wieder nach Hause, ehe ich selbst den Weg nach Hause einschlug und meine Hausaufgaben erledigte. Heute war Freitag und ich würde mit Embry wegfahren. Wir hatten vor, uns ein schönes Wochenende in Seattle zu machen. Dafür hatte ich tagelang Andrey angebettelt, dass er mich mit ihm wegließ und mir dafür Geld gab. Er hatte mir dann einfach eine beachtliche Summe auf mein Konto überwiesen. Er meinte, wenn wir schon als Paar ein Wochenende miteinander verbringen wollen, dann sollten wir uns auch ein vernünftiges Hotel suchen. Leider kam dann wieder Embrys Stolz ins Spiel. Eigentlich wollte er seine Mutter um Geld bitten, damit er bezahlen konnte. Er hatte zwar etwas bekommen, aber nicht genug. Ich konnte ihn jedoch beruhigen, dass es ja nicht mein Geld war, sondern das von meinem Bruder und er die ganze Sache bezahlte.
Schnell packte ich meine Tasche. Dreiviertel des Inhalts waren Klamotten. Wer wusste schon was ich anziehen wollte. Das nervte mich immer am meisten, wenn ich für mehrere Tage wegfuhr. Ich musste immer haufenweise Kleidung mitnehmen. Andrey erlaubte mir für das Wochenende seinen Mercedes zu fahren. Ich konnte den ganzen Tag nicht stillsitzen, bis ich hinter dem Steuer saß. „Ich bin dann weg! Deinem Auto wird nichts passieren", rief ich quer durch das Haus, bevor ich dieses verließ, meine Tasche in den Kofferraum schmiss und mich auf den Weg nach La Push machte. Vor Aufregung rutschte ich ungeduldig auf meinem Sitz hin und her. Natürlich dauerte die Fahrt mal wieder viel zu lange. Doch als ich den Mercedes vor seinem Haus parkte und einmal hupte, verstärkte sich dieses Gefühl nur noch. Kurz danach öffnete sich die Tür und er kam mit einer kleinen Reisetasche aus dem Haus geflüchtet. Ein genervter und teils wütender Ausdruck war auf seinem Gesicht zu erkennen, was ich mich verdutzt die Stirn krausziehen ließ.
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𝐕𝐞𝐫𝐠𝐚̈𝐧𝐠𝐥𝐢𝐜𝐡 - twilight FF
FanficElvana Wayne hatte schon in ihren jungen Jahren viel durchmachen müssen. Aus zunächst unbekannten Gründen zog sie urplötzlich mitten im Jahr mit ihrem Bruder Andrey nach Forks. Die aufmüpfige und lockere Elvana freundet sich daraufhin mit einem depr...