22 - Exfreund?

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„Ich schwöre dir, dass wird irgendwann noch richtig Ärger geben", meinte ich kopfschüttelnd, als ich meine Haustür aufschloss und eintrat. Bella seufzte. Ich hatte ihr gerade von Jessicas Eifersucht erzählt. Wir kannten Jessica. Sie war auch nicht so angetan von Bella, weil sie unter anderem mit Edward zusammen war oder generell mit den Cullens abhing. Sie war oberflächlich und war krankhaft eifersüchtig. Manchmal fragte ich mich, warum ich mit ihr abhing. „Tja, dann nimm Embry mal am besten an die Leine", sagte Bella schmunzelnd, was mir ein Amüsiertes kichern entlockte. Doch das verschwand schnell wieder, als ich Andrey laut brüllen hörte. „Ich will nicht, dass du in ihre Nähe kommst! Ich kenn dich nicht, aber das was ich vor mir sehe ist kein guter Umgang für ein Mädchen, die Psychisch sowieso instabil ist." Langsam und vorsichtig ging ich auf seine Arbeitstür zu und legte mein Ohr an das Holz. „Gerade fängt sie an wieder normal zu leben und wenn du wieder Kontakt mit ihr aufbaust, könnte das alles vorbei sein", sprach er weiter und die Wut war deutlich aus seiner Stimme herauszuhören. In mir staute sich langsam auch die Wut. Psychisch labil!? „Du kannst mir den Kontakt zu ihr nicht verbieten!", entgegnete jemand genauso wütend. Mir gefror das Blut in den Adern. Augenblicklich drückte ich die Türklinke runter und schleuderte sie quasi auf. Dort stand Andrey und ein anderer Kerl mit dem Rücken zu mir. „Aaron?", sprach ich ungläubig und als er sich umdrehte war ich mir ganz sicher. Er war es. „Oh mein Gott", flüsterte ich, ging mit schnellen Schritten auf ihn zu und fiel ihm um den Hals. Auch er drückte mich fest an sich. „Ich bin so froh dich zu sehen! Was zur Hölle machst du hier?", fragte ich ihn, als ich mich von ihm löste und sein Gesicht mit meinen Händen umfasste. „Es war echt schwierig dich zu finden, aber... Hier bin ich", antwortete er und gab mir einen leichten Kuss auf die Stirn, „Als ob ich dich nach der ganzen Scheiße alleine lasse". Freudig wollte ich ihn ein weiteres Mal umarmen, jedoch ging Andrey dazwischen. „Es reicht jetzt. Ich will nicht, dass ihr Kontakt habt!", zeterte er und zeigte immer wieder zwischen Aaron und mir hin und her. „Ja, weil du denkst, dass er ein schlechter Umgang für mich ist, weil ich so psychisch labil bin?", entgegnete ich, „Aber das ist mir scheiß egal! Aaron hat schon immer zu meinem Leben dazugehört und du wirst uns nicht den Kontakt verbieten. Ich will nicht schon wieder jemanden verlieren!"

Ich fasste Aaron bei der Hand und zog ihn hinter mir aus dem Raum. Dort stand Bella im Wohnzimmer und wusste nicht ganz was sie machen sollte. Sie hatte ich ganz vergessen. Es musste unangenehm für sie sein, diesen Streit mitbekommen zu haben. „Oh, tut mir leid Bella! Komm wir gehen hoch in mein Zimmer und dann zeig ich dir alles", sprach ich und fuhr mir einmal durchs Gesicht. Fragend sah ich zu Aaron. Dieser lächelte mich nur lieb an, legte seine Hand auf meinen Rücken und gab mir nochmal einen Kuss auf den Kopf. „Schon gut, ich gehe jetzt. Ich komme wieder!", meinte er, drückte mir einen Zettel in die Hand und verschwand aus dem Haus. Tief atmete ich ein uns aus. „Na komm", meinte ich zu Bella und stiefelte mit ihr die Treppen hoch zu meinem Zimmer. Während ich die Stufen hinaufstieg faltete ich den Zettel auf. Auf diesem waren in einer krakeligen Schrift eine Reihe von Zahlen gekritzelt. Wahrscheinlich seine Telefonnummer. Ich lächelte leicht. Auch wenn ein paar Erinnerungen hochkommen werden und alte Gefühle, freute ich mich über seine Anwesenheit hier in Forks.

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Es war Sonntag und ich lag mit Bella in meinem Zimmer herum. Ich versuchte ihr schon seit Aarons Auftreten gestern das in Mathe beizubringen, was Angela mir beigebracht hatte. Sie verstand das Zeug viel schneller, als ich es getan hatte, was mich ziemlich erleichterte. Im Gegensatz zu mir, lernte Bella viel schneller in Mathe als ich. „Sag mal, wer war dieser Aaron gestern?", fragte sie mich zögerlich. Verwundert schaute ich sie an. Ihr Unterton war auffallend. „Es ist nur so, dass ihr ziemlich vertraut miteinander umgegangen seid, du aber mit Embry zusammen bist". Ich schmunzelte. „Mach dir keine Sorgen. Aaron war mein bester Freund, wie ein Bruder und...", ich machte eine dramatische Pause. Bella zog scharf die Luft ein. „... mein Cousin", beendete ich meinen Satz und lachte über ihren genervten und gleichzeitig erleichterten Gesichtsausdruck. Aaron und ich hatten trotz unseres kleinen Altersunterschied schon immer eine gute Bindung gehabt. Als ich älter wurde nahm er mich oft mit zu seinen Biker Freunden. Da hatte sich auch mein Interesse und meine Liebe zu Motorrädern gezeigt. „Meine Fresse! Hast du ernsthaft gedacht, ich würde wieder etwas mit einem alten Liebhaber anfangen, der so urplötzlich wieder hier auftaucht?", fragte ich sie ungläubig. Ich war nicht sauer auf sie. Vermutlich hätte ich das gleiche gedacht wie sie. „Tut mir leid", nuschelte sie und starrte wieder auf ihre Matheaufgaben. Ich seufzte. Ich wollte nicht, dass sie sich mies fühlte. „Mir auch", entgegnete ich und lächelte sie leicht an. „Hör mal, ich freu mich wirklich für dich, dass dein Edward wieder hier ist und es dir besser geht. Aber sollte er nochmal so eine Arschloch-Aktion starten, dann werde ich ihn zum Teufel jagen" Bella fing an zu lachen. „Dann viel Glück dabei. Das wirst du brauchen!"

𝐕𝐞𝐫𝐠𝐚̈𝐧𝐠𝐥𝐢𝐜𝐡 - twilight FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt