Katherine Pierce und das Krankenhaus (4.1)

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Einen Tag war es nun her, dass ich wahrscheinlich den teuersten Gin vom Mystic Grill getrunken hatte, den mir Niklaus Mikaelson bestellt hatte und ich einfach nach dem Gin gegangen bin. Seufzend weil es draußen ein warmer Tag war, dachte ich nach. Wofür könnte Katherine Pierce bitteschön Elena benötigen? Um Damon und Stefan etwa zu erpressen? Oder einfach um Elena und allen anderen weh zu tun? Um sie umzubringen, weswegen auch immer? Die Fragen häuften sich und so langsam hielt ich es nicht mehr hier aus. Ich sah auf die Uhr, es war sieben Uhr morgens. Dank meines guten Langzeitgedächtnisses, wusste ich, dass Caroline schon wach war. Ich könnte zu ihr gehen und danach mit zur Schule, ich war zwar seeeehr lange nicht mehr hier gewesen, doch ich war immer noch siebzehn Jahre alt. Wenn auch nur indirekt. Ich schnappte mir also schnell meine Tasche, sammelte meine Schulsachen zusammen, machte mir meine Kette um den Hals und wollte gerade die Treppe runter gehen, als eine aufgewühlte Caroline schon dort auf mich wartete.

„Oh Gott sei Dank, du bist unverletzt!" sagte sie froh und umarmte mich ganz schnell, ganz fest, sodass ich mich nicht mehr von ihr losreißen konnte.
Na toll. Da will man einmal was für seine Fitness tun und zu Caroline mit Tasche joggen!
„Care? - Was willst - du hier?" stieß ich meine noch wenig übrige Luft aus.
Sie konnte einen auch echt fest umarmen...
„Ich bin hier, weil ich von Damon und Stefan weiß, dass Elena von Katherine vor deinen Augen gekidnappt wurde und du jetzt wahrscheinlich dir Tausende von Fragen stellst und dir Sorgen um Elena machst, aber keine Sorge, wir werden Elena schon finden! Gemeinsam." beendete sie endlich ihren Satz.
Innerlich lachte ich. Sie konnte ja nicht ahnen, dass ich wusste wer Katherine war. Aber mal ehrlich, als ich Stefan und Damon davon erzählt hatte, dass war schon ein paar Tage her. Ich glaube ich muss Care irgendwann mal auf den neuesten Tratsch bringen.
„Care, so gerne ich auch sagen würde, dass ich Katherine keineswegs kenne, wäre das eine Lüge; ich kenne sie schon seit einer Ewigkeit..." versuchte ich ihr klar zu machen was ich war.
Denn früher hatte ich es noch nicht mal selbst verstanden. Ich war damals einfach noch zu jung um es zu kapieren. Es ist nämlich so, dass die Ultrimatris zwar richtig sterben können, dafür aber ermordet werden müssen. Wenn dies nicht geschieht, werden sie immer wieder auf's Neue wiedergeborene, wie ein Phönix aus der Asche. Die Erinnerungen aus dem vorherigen Leben, kommen erst dann zurück, wenn man in der Pubertätsphase ist. Man bekommt dann eine ständige Müdigkeit und durch die Gefühlsschwankungen in der Pubertät werden Erinnerung Stück für Stück in Tagträumen wiedergegeben. Der einzige Vorteil daran ist, dass man die Pubertät mit 14 beendet. Nachteil daran; man muss alle anderen Pubertierenden um sich herum ertragen. Jedenfalls war ich damals erst 6 Jahre alt gewesen, als Katherine und ich uns kennenlernten. Das war 1854.

Flashback
1853 im Salvatore Anwesen
Wasser... ich brauche Wasser... Seit Tagen Huste und Niese ich jetzt schon. Jeder der auch nur ansatzweise in meine Nähe kam, wurde angesteckt. Meine Hoffnungen, dass es nur eine leichte Grippe oder noch besser Erkältung war, sanken von Stunde zu Stunde. Statt in meinem normalen Zimmer zu schlafen, verbrachte ich die Zeit im Gästezimmer, in der eine Klapptür für essen eingebaut war. Ich war zuvor noch nicht sooft hier gewesen und wenn doch, dann nur weil man sich hier so gut vor meinen älteren Brüdern Stefan und Damon verstecken konnte. Damon war zwei Jahre älter als ich und bekam schon seine Grund Schulausbildung von meiner Mutter, Stefan hingegen würde erst nächstes Jahr mit Damon unterrichtet werden. Jeden Tag schrieb mir Damon Briefe, die ich eines Tages lesen kann. Er sagte, wenn ich erstmal gesund wäre, würde er mir lesen und schreiben beibringen. Schon immer setzte er sich für Mädchen ein und ich glaube eines Tages geht er für Frauenrechte demonstrieren. Bei dem Gedanken schüttelte ich den Kopf. Er wird sich nicht für Frauenrechte einsetzen, er wird es höchstens versuchen. Denn unser Vater zügelte uns immer wieder, da wir seinen Betrieb übernehmen sollten.

3. Juli 1854 in einer Klinik fernab von Mystic Falls
„Stef....an......Dam....on....." mehr bekam ich nicht aus mir heraus.
Ich war kurz davor ohnmächtig zu werden. Doch ich wollte das letzte Mal ihre Hände halten, bevor ich einer weiteren Operation unterzogen wurde. Ich hielt beide meiner Hände zu den jeweiligen Seiten und bekam ihre Hände gefasst.

„Beruhige dich Schwesterlein, wir sind ja hier." meinte Stefan sanft.
„Wenn du nach der Operation hier raus bist, plündern wir den Weinkeller von Dad." erklärte mir dann Damon.
Ich lächelte. Seit Tagen war dies das erste normale Lächeln, das echte Lächeln, was ich ihnen gab. Voller Stolz, sah ich sie noch ein letztes Mal an, bevor ich von der teuren Nakose endgültig einschlief...

Lilith Salvatore  (Elijah Mikaelson Ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt